Christoph Kuffner

22 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Auch der Fremdeste, der uns seine gewöhnlichen Träume erzählt, schließt uns sein Innerstes auf, selbst ohne es zu wollen.

Das alte Sprichwort in Beziehung auf Feuer und Wasser: "Ein guter Diener, aber ein böser Herr," läßt sich eben so gut auf die Fantasie und auf die Leidenschaften anwenden.

Die Eifersucht muß tragisch sein, sonst wird sie lächerlich.

Die Fantasie ist der Liebe das, was das Gas dem Luftballon ist, den es von der Erde emporhebt.

Die Jugend pflegt ihre Wünsche zu Hoffnungen zu steigern, und jede Hoffnung zur Gewißheit. Hoffnung ist der Prophet, dem sie blindlings glaubt, die Klugheit aber eine Kassandra, deren wahrste Vorsehungen bei ihr kein Gehör finden.

Die Lebensgeschichte der Menschen zerfällt gewöhnlich in drei Hauptteile: ihre Torheiten, ihre Freuden und ihr Glück oder Unglück.

Die Unschuld im Leben hat unter ihren unendlichen Herrlichkeiten auch diese, daß sogar ihre Träume unschuldig sind, wogegen die Träume des Schuldbelasteten vielleicht von allen seinen Quälgeistern die schrecklichsten sind.

Die Wahrheit braucht lange, bis sie Eingang findet; nichts auf der Welt verbreitet sich aber so schnell als — Lügen und Geheimnisse.

Ein zu ängstliches Bestreben, Anderen eine gute Meinung von uns beizubringen, verleitet uns oft zu Unwahrheiten und Albernheiten.

Falsche Zähne will ich den Leuten gerne erlauben, aber nur keine falschen Zungen.

Freuden der Gegenwart werden sehr oft mit künftigen Leiden bezahlt.

Gewohnheiten des Eigensinns sind petrifizierte Gedanken und Empfindungen.

Je mehr bei zunehmender Verfeinerung eines Volkes die Tugend verloren geht, desto ängstlicher hält man auf die Beobachtung des äußern Anstandes.

Man tadelt die Menschen oft, daß sie ihre Mitbrüder vergessen. Ach! sie vergessen sich selber noch viel öfter.

Manche Menschen wissen mehr als sie sagen; andere sagen mehr als sie wissen.

Manche Übel und Leiden gleichen dem schlechten Wetter; anfangs scheinen sie unerträglich zu sein, endlich gewöhnt man sich daran.

Soll eine Schmeichelei gute Wirkung tun, so muß sie, gleich der roten Schminke, nicht zu stark aufgetragen sein.

Träume, die unsern Schlaf besuchen, sind transparente Mondscheingemälde unserer Seele

Unsere Schwächen bringen uns mehr Nachtheil, als unsere Fehler.

Viele bauen ihren Lebensplan, wie das Kind ein Kartenhaus; aber — ein Stoß, ein Hauch, und das ganze Gebäude fällt zusammen!

Viele kleine Übel sind schwerer zu ertragen, als ein großes. So duldet und übersteht der Mensch eine schwere Krankheit leichter, als hundert Gebrechen und Kränklichkeiten.

Was man gerne tut, dafür findet man immer einen Grund, oft sogar tausend und einen.

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