John Locke

20 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Alles, was man von der Geschichte sagt, kommt aufs Schlachten und Morden hinaus. Die Ehre und den Ruhm, den sie den Eroberern beilegt, welche meistenteils nur die Henker des Menschengeschlechtes waren, bringt den heranwachsenden Jüngling vollends auf den Gedanken, daß Menschenmord das rühmlichste Geschäft und die größte Heldentugend sein.

Arbeit um der Arbeit willen ist gegen die menschliche Natur.

Da der Mensch einmal von Kindesbeinen an ein eitles und stolzes Geschöpf ist, so schmeichle man seiner Eitelkeit wenigstens in wirklich guten Dingen und leite seinen Stolz auf etwas, das zu seinem wahren Vorteil gereicht!

Den Schuldigen zu schonen, ist Grausamkeit gegen den Unschuldigen.

Der Erzieher muß also vor allem feine Lebensart besitzen; denn ein junger Mensch, dem von seinem Erzieher nur diese Eigenschaft mitgeteilt worden, hat schon sehr viel voraus.

Der Fall ist äußerst selten, daß jemand Gold- und Silbergruben auf dem Parnaß entdeckt. Die Luft daselbst ist angenehm, aber der Boden unfruchtbar, und es gibt wohl wenig Beispiele, daß jemand sein väterliches Gut durch die dort geernteten Früchte vermehrt hätte.

Die Beherrschung unserer Leidenschaften ist der wahre Fortschritt in der Freiheit.

Die große Mehrzahl der Dummen wird von denen gebildet, die durch die böse Gewohnheit, ihr Denkvermögen niemals anzustrengen, die Fähigkeit dazu verloren haben.

Die größte Kunst ist, den Kleinen alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel und Zeitvertreib zu machen.

Die Höflichkeit ist eigentlich weiter nichts als ein vorsichtiges Bestreben, gegen niemand Verachtung und Geringschätzung zu zeigen.

Die Indianer, die wir als Barbaren schelten, beobachten in ihren Gesprächen und Unterhaltungen weit mehr Anstand und Höflichkeit als wir: Man hört einander stillschweigend an, bis der eine ausgeredet hat, und dann antwortet der andere gelassen, ohne Lärm und Leidenschaft.

Es gibt fast keine Eigenschaft, welche nicht durch den Mangel an Lebensart in ein nachteiliges Licht gestellt oder verunstaltet wird.

Gerechtigkeit und Treue sind bei allen Gesellschaften Bindemittel. Deshalb müssen selbst Ausgetretene und Räuber, die mit der ganzen übrigen Welt gebrochen haben, untereinander Treue halten.

Glück und Unglück sind zwei Zustände, deren äußerste Grenzen wir nicht kennen.

Grundsätze sind nicht angeboren, weil sie wenig nutzen oder unsicher sind.

Gute Eigenschaften sind die wahren Kleinode des Geistes, aber sie müssen sozusagen erst in gute Lebensart gefaßt werden, und wer sich selbst beliebt machen will, muß nicht mit Festigkeit und Kraft sondern auch mit Grazie handeln.

Ich glaube behaupten zu können, daß unter zehn Personen immer neun durch Erziehung das sind, was sie sind, gut oder böse, der Gesellschaft schädlich oder nützlich. Die Erziehung macht den großen Unterschied unter den Menschen.

Nichts macht einen zarteren und tieferen Eindruck auf den Geist des Menschen als das Beispiel.

Was unser Denken begreifen kann, ist kaum ein Punkt, fast gar nichts im Verhältnis zu dem, was es nicht begreifen kann.

Wir würden viel weniger Streit in der Welt haben, nähme man die Worte für das, was sie sind - lediglich die Zeichen unserer Ideen und nicht die Dinge selbst.

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