Einer Rede von Chamberlain zuzuhören ist wie ein Besuch bei Woolworth: Jedes an seinem Platz und nichts über Sixpence.
Ein guter Redner muß etwas vom Dichter haben, darf es also nicht mit der Wahrheit ganz mathematisch genau nehmen.
Jeder Superlativ reizt zum Widerspruch.
Wer zu den Köpfen redet, muß viele Sprachen verstehen, und man versteht nur eine gut. Wer mit dem Herzen spricht, ist allen verständlich.
Menschen, die keine Probleme kennen, sind meistens beredt.
Menschen, die keine Probleme kennen, sind meistens beredt.
Jede Rede gleicht einer Belagerung der Seele des Hörers.
Der Vortrag ist gewissermaßen die Beredsamkeit des Körpers.
Was ist so großartig, als das Gemüt des Volkes, die Ansicht der Richter, die Erwägungen des Senats durch eine einzige Rede umzuwandeln?
Wo die Worte gar so leicht und behende dahinfahren, da sei auf deiner Hut; denn die Pferde, die den Wagen mit Gütern hinter sich haben, gehen langsameren Schrittes.
Nur die scharfe Zeichnung, die schon die Karikatur streift, macht eine Wirkung.
Allein der Vortrag macht des Redners Glück.
Ob die Mathematik Pfennige oder Guineen berechne, die Rhetorik Wahres oder Falsches verteidige, ist beiden vollkommen gleich.
Wenn der Redner zum Volke spricht, / da wo er kaut, da juckt's ihn nicht.
Wer zu vielen sprechen will, muß sich zu mäßigen wissen.
Was ist unsere Rede anderes als eine unsichtbare Hand, wunderbar und vielfach gefingert, mit welcher wir fahren über unserer Mitmenschen Gemüter.
Einer der verhängnisvollsten Irrtümer ist es, geschickte Redner für ebenso geschickte Politiker zu halten.
Es gibt Festredner, Anklageredner, Entschuldigungsredner, Hetzredner und Besänftigungsredner. Am häufigsten sind die Drumherumredner.
Beredsamkeit: Gedanken, die atmen, und Worte, die brennen.
Hab ich doch nie einen Mann gesehn, / dem so wie ihm an allen Tagen / die Worte zu Gebote stehn, / so oft er will was Dummes sagen.
Jede Beredsamkeit muss aus innerer Bewegung stammen, und jede Bewegung verleiht von selber Beredsamkeit.
Dichtkunst ist ein Spiel der Sinnlichkeit, durch den Verstand geordnet, Beredsamkeit ein Geschäft des Verstandes, durch Sinnlichkeit belebt.
Wenn ein Mann eine kluge Rede hält, sagt man: "Eine gute Rede." Wenn eine Frau eine gute Rede hält, sagt man: "Eine kluge Frau."
Das Volk versteht unter Beredsamkeit die Fähigkeit, mit heftigem Gebärdenspiel und laut schallender Stimme lange Zeit allein zu sprechen.
Meister der Beredsamkeit ist der, der alles Nötige sagt und nur dies.
Da ist oft ebensoviel Beredsamkeit im Ton der Stimme, in den Augen und in der ganzen Atmosphäre, die ein Redner um sich verbreitet, wie in der Wahl seiner Worte.
Wahre Beredsamkeit heißt, das Nötige, und nur das Nötige, sagen.
Man würze, wie man will, mit Widerspruch die Rede: / Wird Würze nur nicht Kost und Widerspruch nicht Fehde.
Was für Redner sind wir nicht, / Wenn der Rheinwein aus uns spricht!
Es ist ein großer Rednerkunstgriff, die Leute zuweilen bloß zu überreden, wo man sie überzeugen könnte; sie halten sich alsdann oft dafür überzeugt, wo man sie bloß überreden kann.
Wieviel in der Welt auf Vortrag ankommt, kann man schon daraus sehen, daß Kaffee, aus Weingläsern getrunken, ein sehr elendes Getränk ist.
Die beste Beredsamkeit ist die, welche Dinge zustande bringt; die schlechteste die, die sie verzögert.
Ein beredter Mund / hat oft viel gekunnt, / manchmal zum Verrichten, / manchmal zum Vernichten.
Wahre Beredsamkeit aber, finde ich, ist nichts anderes als die ernste und herzliche Liebe zur Wahrheit.
Was den Rednern an Tiefe fehlt, geben sie an Weitschweifigkeit.
Bei einem längeren Gespräch wird auch der Weiseste einmal zum Narren und dreimal zum Tropf.
Beredsamkeit ist die Kunst, so von den Dingen zu sprechen, daß jedermann gern zuhört.
Ununterbrochene Beredsamkeit langweilt.
Nur stets zu sprechen, ohne was zu sagen, / das war von je der Redner größte Gabe.
Eines rechtschaffenen Mannes Beredsamkeit kann die Tyrannei mitten in all ihrer Macht in Schrecken versetzen.
Gute Redner räuspern sich, wenn sie aus dem Text kommen.
O heilige Vernunft, was eitle Worte! / Der Narr hat ins Gedächtnis sich ein Heer / Wortspiele eingeprägt. Und kenn' ich doch / gar manchen Narr'n an einer bessern Stelle, / so aufgestutzt, der um ein spitzes Wort / die Sache preisgibt.
Seine vernünftigen Gedanken sind wie zwei Weizenkörner in zwei Scheffeln Spreu versteckt: Ihr sucht den ganzen Tag, bis ihr sie findet, und wenn ihr sie habt, so verlohnen sie das Suchen nicht.
Wie jeder Narr mit den Worten spielen kann! Bald, denke ich, wird sich der Witz am besten durch Stillschweigen bewähren und Gesprächigkeit bloß noch an Papageien gelobt werden.
Wißt Ihr nicht, daß ich ein Weib bin? Wenn ich denke, muß ich sprechen.
Wohin ich kam, da hatten sich Gelahrte, / auf wohlgesetzte Reden vorbereitet. / Da haben sie gezittert, sich entfärbt, / gestockt in einer halbgesagten Phrase. / Die Angst erstickte die erlernte Rede, / noch eh' sie ihren Willkomm vorgebracht, / und endlich brachen sie verstummend ab.
Je klangvoller Rang und Namen von Rednern sind, desto sicherer kann man sein, daß ihre Reden von Männern ohne Rang und Namen gemacht werden.
Hauptsätze. Hauptsätze. Hauptsätze. / Klare Disposition im Kopf - möglichst wenig auf dem Papier. / Tatsachen oder Appell an das Gefühl. Schleuder oder Harfe. Ein Redner sei kein Lexikon. Das haben die Leute zu Hause. / Der Ton einer einzelnen Sprechstimme ermüdet. Sprich nie länger als vierzig Minuten. Suche keine Effekte zu erzielen, die nicht in deinem Wesen liegen. Ein Podium ist eine unbarmherzige Sache - da steht der Mensch nackter als im Sonnenbad.
Beredsam ist, wer, selbst ohne es zu wollen, mit seiner Überzeugung oder Leidenschaft Geist und Herz anderer erfüllt.
Der Mensch will beschäftigt sein: Wer wenig denkt, muß viel sprechen.