Sprache Zitate

61 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Sprache

Es gibt Momente, wo ich finde, daß die Sprache noch gar nichts ist.

Jede Mitteilung geistiger Inhalte ist Sprache.

Die Red' ist uns gegeben, / damit wir nicht allein / vor uns nur sollen leben / und fern von Leuten sein.

Nichts eigentlich redet der Mensch, sondern in ihm redet die menschliche Natur und verkündigt sich andern seinesgleichen.

Das Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache.

Beim Übersetzen muß man bis ans Unübersetzliche herangehen; alsdann wird man aber erst die fremde Nation und die fremde Sprache gewahr.

Die alten Sprachen sind die Scheiden, / darin das Messer des Geistes steckt.

Die Gewalt einer Sprache ist nicht, daß sie das Fremde abweist, sondern daß sie es verschlingt.

Die Muttersprache zugleich reinigen und bereichern ist das Geschäft der besten Köpfe.

O süße Stimme! Vielwillkommner Ton / der Muttersprach' in einem fremden Lande!

Übersetzer sind als geschäftige Kuppler anzusehen, die uns eine halbverschleierte Schöne als höchst liebenswürdig anpreisen: Sie erregen eine unwiderstehliche Neigung nach dem Original.

Wer fremde Sprache nicht kennt, weiß nichts von seiner eigenen.

Alle Sprachen, solange sie gesund sind, haben einen Naturtrieb, das Fremde von sich abzuhalten und, wo sein Eindrang erfolgte, es wieder auszustoßen oder wenigstens mit den heimischen Elementen auszugleichen.

Wir sind gezwungen, doppelter Sprache zu pflegen, einer für das Buch, einer anderen im Leben.

Alles Sprechen und Schreiben heißt Würfeln um den Gedanken. Wie oft fällt nur ein Auge, wenn alle sechs fallen sollten.

Die Sprache ist wie Raum und Zeit eine dem menschlichen Geist notwendige Anschauungsform, die uns die unsrer Fassungskraft fort und fort sich entziehenden Objekte dadurch näher bringt, daß sie sie bricht und zerbricht.

Die Sprache ist gleichsam der Leib des Denkens.

Unsere Wärterinnen, die unsere Zunge bilden, sind unsere ersten Lehrer der Logik.

Schon als Tier hat der Mensch Sprache.

Sprache ist mir Empfindungsmelodie, ganz genau sich anpassend.

Die rechte Natürlichkeit in der Sprache hält stets die richtige Mitte zwischen dem Trivialen und dem gesucht Pathetischen.

Der Mensch liebt es, von der Stelle zu rücken, was beweglich ist. So prägt jedes Jahrhundert den Sprachen eine Veränderung auf, und derselbe, immer fortbestehende Erfindungsgeist, der sie erschaffen hat, verdirbt sie auch.

Zeichnung ist Sprache für die Augen, Sprache Malerei für das Ohr.

Zum Befehlen oder Gebieten brauche ich gern die deutsche, im Frauenzimmer gern die französische, im Rat die italienische Sprache.

Die Menschen haben, wie es scheint, die Sprache nicht empfangen, um die Gedanken zu verbergen, sondern um zu verbergen, daß sie keine Gedanken haben.

Was jemand willentlich verbergen will, sei es nur vor anderen, sei es vor sich selber, auch was er unbewusst in sich trägt: die Sprache bringt es an den Tag.

Die Sprache ist die Mutter, nicht die Magd des Gedankens.

Die deutsche Sprache ist die tiefste, die deutsche Rede die seichteste.

Die Sprache entscheidet alles, sogar die Frauenfrage. Dass der Name eines Weibes nicht ohne den Artikel bestehen kann, ist ein Argument, das der Gleichberechtigung widerstreitet. Wenn es in einem Bericht heißt, »Müller« sei für das Wahlrecht der Frauen eingetreten, so kann es sich höchstens um einen Feministen handeln, nicht um eine Frau. Denn selbst die emanzipierteste braucht das Geschlechtswort.

Sprachen sind der Schlüssel oder Eingang zur Gelehrsamkeit, nichts weiter.

Wenn man viel selbst denkt, so findet man viel Weisheit in die Sprache eingetragen.

Latein hat keinen Sitz noch Land wie andre Zungen, / ihm ist die Bürgerschaft durch alle Welt gelungen.

Das Wort reißt Klüfte auf, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Sprache ist in unsere termini zerklüftete Wirklichkeit.

Mit dem Zauberstab des Wortes bildet der Mensch aus der Formlosigkeit und Bewegtheit der Welt die ordnenden Gestalten der Begriffe.

Die Sprache ist äußeres Denken, das Denken innere Sprache.

Mit jeder Sprache, die du erlernst, befreist / du einen bis daher in dir gebundenen Geist.

Sprachkunde, lieber Sohn, ist Grundlag' allem Wissen; / derselben sei zuerst und sei zuletzt beflissen!

Laß die Sprache dir sein, was der Körper der Liebenden: Er nur / ist's, der die Wesen trennt und der die Wesen vereint.

Warum kann der lebendige Geist dem Geist nicht erscheinen? / Spricht die Seele, so spricht, ach!, schon die Seele nicht mehr.

Sobald unser Denken Worte gefunden hat, ist es schon lange nicht mehr innig, noch im tiefsten Grunde ernst. Wo es anfängt, für andere da zu sein, hört es auf, in uns zu leben.

Aber die Sprache um ein Wort ärmer machen heißt das Denken der Nation um einen Begriff ärmer machen.

Die Sprache ist dem Menschen gegeben, um seine Gedanken zu verbergen.

Je höher die Kultur, desto reicher die Sprache.

Ein Volk geht nicht zugrunde durch verlorene Kriege, sondern dadurch, daß es, von innen entkräftet, seine Sprache, die Hochsprache seiner Dichter und Denker aufgibt, also Hochverrat an sich selbst begeht.

Wenn die Begriffe sich verwirren, ist die Welt in Unordnung.

O teurer Laut, o Glück, nach langer Zeit / auch nur zu hören eines Landsmanns Rede!

Und ich erzog mir die Sprache zum Bösewicht.

Trotz der Zunahme visueller Kommunikation, trotz der Bilderflut, trotz der symbolischen Schnittstellenkommunikation am Bildschirm bleibt die Sprache die Grundlage unseres Denkens und unserer Rationalität.

Ein geistigeres und innigeres Element als die Sprache hat ein Volk nicht. Will also ein Volk nicht verlieren, wodurch es Volk ist, will es seine Art mit allen Eigentümlichkeiten bewahren, so hat es auf nichts so sehr zu wachen, als daß ihm seine Sprache nicht verdorben und zerstört werde.

Wer seine Sprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht achten und lieben.

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