Theodor Fontane

92 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Aber freilich die Bildung, die so viel kann, kann nicht alles, nicht das Letzte und das Höchste, und das fehlt uns.

Abschiedsworte müssen kurz sein wie Liebeserklärungen.

Aller Größe Keim, er heißt Enthaltsamkeit.

Alles im Leben hat seinen Preis; auch die Dinge, von denen man sich einbildet, man kriegt sie geschenkt.

Am allerwenigsten muss man an den Charakteren herumbasteln wollen; es führt zu gar nichts, außer zu Verstimmung und Ärgernis.

Am Mute hängt der Erfolg.

Anstaunen ist auch eine Kunst. Es gehört etwas dazu, Großes als groß zu begreifen.

Auflehnungen, die mehr sind als ein Putsch, mehr als ein frech vom Zaun gebrochenes Spiel, tragen die Gewähr des Sieges in sich, wenn nicht heute, so morgen.

Autodidakten übertreiben immer.

Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück.

Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht mehr zurück.

Courage ist gut. Ausdauer ist besser.

Das Entscheidende bleibt doch immer der Charakter, nicht der eitle, wohl aber der gute und ehrliche Glaube an uns selbst.

Das Glück, kein Reiter wird's erjagen, / es ist nicht dort und ist nicht hier. / Lern überwinden, lern entsagen, / und ungeahnt erblüht es dir.

Das Haus, die Heimat, die Beschränkung - / die sind das Glück und sind die Welt.

Das Haus, die Heimat, die Beschränkung, die sind das Glück und sind die Welt.

Das Herz bleibt ein Kind.

Das Leben gleicht einer Reise, Silvester einem Meilenstein.

Das Leben, Gott sei Dank, ist kein Tummelplatz großer Gefühle, sondern eine Alltagswohnstube, drin das so genannte Glück davon abhängt, ob man friert oder warm sitzt, ob der Ofen raucht oder guten Zug hat.

Das Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache.

Das Urteil eines feinfühlenden Laien ist immer wertvoll, das Urteil eines geschulten Ästheten meist absolut wertlos.

Das, was wir ein böses Gewissen nennen, ist immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selber verklagt.

Der Bücher- und Literaturwurm, und wenn er noch so gut und noch so gescheit ist, ist doch immer nur eine Freude für sich selbst, für sich und eine Hand voll Menschen. Die Welt geht darüber weg und lacht dem Leben und der Schönheit zu.

Der ist in tiefster Seele treu, / wer die Heimat liebt wie du.

Der Mut, den wir einzig und allein brauchen können, ist das Resultat der Liebe, der Pflicht, des Rechtsgefühls, der Begeisterung und der Ehre. Er ist nicht angeboren, sondern er wird, erwächst.

Der Zauber steckt immer im Detail.

Die Dinge beobachten gilt mir beinah mehr als sie besitzen, und so hat man schließlich seinen Glück- und Freudeertrag wie anscheinend Bevorzugtere.

Die Erfüllung eines Lieblingswunsches, sei der Wunsch selber, was er wolle, berührt uns wie eine Weihnachtsfreude.

Die Liebe lebt von liebenswürdigen Kleinigkeiten.

Die Not lehrt beten, sagt das Sprichwort, aber sie lehrt auch denken, und wer immer satt ist, der betet nicht viel und denkt nicht viel.

Drei Viertel meiner ganzen literarischen Tätigkeit ist überhaupt Korrigieren und Feilen gewesen.

Ein bescheidenes Glück - die beste Form des Glückes.

Ein Gruß aus frischer Knabenkehle, / ja mehr noch eines Kindes Lallen, / kann leuchtender in deine Seele / als Weisheit aller Weisen fallen.

Ein Stamm, der bestimmt ist, gradlinig aufzuwachsen, überwindet alle Irrungen nach rechts oder links und schießt, sich selbst überlassen, wieder nach oben.

Ein volles Behagen ist selten und kommt meist extra und wie von ungefähr; wo man drauf wartet, bleibt es fast immer aus.

Eine Frau, die nicht rätselhaft ist, ist keine.

Eine Treue kann die andere ausschließen. Wo die Bewährung der einen durch die Verletzung der anderen erkauft werden muß, da wird freilich immer ein bitterer Beigeschmack bleiben; aber gerade der, der diesen Beigeschmack am bittersten empfindet, wird aus den reinsten Beweggründen heraus gehandelt haben.

Erst der Ernst macht den Mann, erst der Fleiß das Genie.

Erst unter Kuß und Spiel und Scherzen / erkennst du ganz, was Leben heißt. / O, lerne denken mit dem Herzen / und lerne fühlen mit dem Geist!

Es gibt kein unbedingtes und ungetrübtes Glück, das länger als fünf Minuten dauert.

Es ist der Sinn der Ideale, daß sie nicht verwirklicht werden können.

Es ist doch furchtbar, gebildet zu sein. Wenn man nicht über eine gewisse Stufe hinauskommt, so ist es doch wirklich fast besser, man fängt gar nicht erst an zu klettern und zu steigen.

Es ist nicht schwer, in diesem Lande den Propheten zu spielen, aber es bereitet wenig Vergnügen.

Es kann die Ehre dieser Welt / dir keine Ehre geben. / Was dich in Wahrheit hebt und hält, / muß in dir selber leben.

Es tut jeder gut, sich auf seine eigenen Beine zu stellen, diese Beine mögen sein, wie sie wollen.

Gaben, wer hätte sie nicht? / Talente - Spielzeug für Kinder. / Erst der Ernst macht den Mann, / erst der Fleiß das Genie

Geistreiche Menschen sind meistens arm an Gemüt.

Gott, was ist Glück! Eine Grießsuppe, eine Schlafstelle und keine körperlichen Schmerzen - das ist schon viel.

Große Zeit ist es immer nur, wenn's beinah schief geht, wenn man jeden Augenblick fürchten muß: Jetzt ist alles vorbei.

Halte dich still, halte dich stumm, / nur nicht forschen: Warum? Warum? / Nur nicht bittre Fragen tauschen, / Antwort ist doch nur wie Meeresrauschen.

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