Friedrich Schiller

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"Gott nur siehet das Herz." - Drum eben, weil Gott nur das Herz sieht, / sorge, daß wir doch auch etwas Erträgliches sehn!

"Unaufhaltsam enteilet die Zeit." - Sie sucht das Beständ'ge. / Sei getreu, und du legst ewige Fesseln ihr an!

"Wenn du im Land der Träume dich verweilet", / versetzt der Gott, "so hadre nicht mit mir! / Wo warst du denn, als man die Welt geteilet?" / "Ich war", sprach der Poet, "bei dir."

"Woran erkenn' ich den besten Staat?" Woran du die beste Frau kennst: Daran, mein Freund, daß man von beiden nicht spricht.

... Beschäftigung, die nie ermattet, / die langsam schafft, doch nie zerstört, / die zu dem Bau der Ewigkeiten / zwar Sandkorn nur für Sandkorn reicht, / doch von der großen Schuld der Zeiten / Minuten, Tage, Jahre streicht.

Abend ward's und wurde Morgen, / nimmer, nimmer stand ich still; / aber immer blieb's verborgen, / was ich suche, was ich will.

Aber durch Anmut allein herrschet und herrsche das Weib.

Aber hat Natur uns viel entzogen, war die Kunst uns freundlich doch gewogen, unser Herz erwarmt an ihrem Licht.

Aber im stillen Gemach entwirft bedeutende Zirkel / sinnend der Weise, beschleicht forschend den schaffenden Geist, / prüft der Stoffe Gewalt, der Magnete Hassen und Lieben, / folgt durch die Lüfte dem Klang, folgt durch den Äther dem Strahl, / sucht das vertraute Gesetz in des Zufalls grausenden Wundern, / sucht den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht.

Aber Rom in allem seinen Glanze / ist ein Grab nur der Vergangenheit.

Ach! Allzu schnell nach kurzem Lenze entfloh die schöne Liebeszeit.

Ach! des Lebens schönste Feier / Endigt auch den Lebensmai, / Mit dem Gürtel, mit dem Schleier / Reißt der schöne Wahn entzwei. / Die Leidenschaft flieht, / Die Liebe muß bleiben; / Die Blume verblüht, / Die Frucht muß treiben.

Ach, der Himmel über mir / will die Erde nie berühren, / und das Dort ist niemals hier.

Ach, der Zorn verderbt die Besten.

Ach, nur / zu glaubhaft ist der Mund, der Böses meldet.

Ach, umsonst auf allen Länderkarten / spähst du nach dem seligen Gebiet, / wo der Freiheit ewig grüner Garten, / wo der Menschheit schöne Jugend blüht. / In des Herzens heilig stille Räume / mußt du fliehen aus des Lebens Drang: / Freiheit ist nur in dem Raum der Träume, / und das Schöne blüht nur im Gesang.

Ach, wo verbärg sich ein gefallner König?

Adel ist auch in der sittlichen Welt. Gemeine Naturen zahlen mit dem, was sie tun, edle mit dem, was sie sind.

Alle anderen Dinge müssen. Der Mensch ist das Wesen, welches will.

Alle Kunst ist der Freude gewidmet.

Allen gehört, was du denkst; dein eigen ist nur, was du fühlest. / Soll er dein Eigentum sein, fühle den Gott, den du denkst!

Alles an diesem Gedicht ist vollkommen, Sprache, Gedanke, / Rhythmus; das einzige nur fehlt noch, es ist kein Gedicht.

Alles freuet sich und hoffet, / wenn der Frühling sich erneut.

Alles Göttliche auf Erden / ist ein Lichtgedanke nur.

Alles kann mißlingen, wir können's ertragen, vergeben; / nur nicht, was sich bestrebt, reizend und lieblich zu sein.

Alles sei recht, was du tust; doch dabei laß es bewenden, / Freund, und enthalte dich ja, alles, was recht ist, zu tun! / Wahrem Eifer genügt, daß das Vorhandne vollkommen / sei; der falsche will stets, daß das Vollkommene sei.

Alles Weltregiment, muß Er wissen, / von dem Stock hat ausgehen müssen; / und das Zepter in Königs Hand / ist ein Stock nur, das ist bekannt. / Und wer's zum Korporal erst hat gebracht, / der steht auf der Leiter zur höchsten Macht.

Alles wiederholt sich nur im Leben, / ewig jung ist nur die Phantasie: / Was sich nie und nirgends hat begeben, / das allein veraltet nie.

Alles, du Ruhige, schließt sich in deinem Reiche; so kehret / auch zum Kinde der Greis kindisch und kindlich zurück.

Alltagsverbrechen bringen das Blut des Beleidigten in Wallung, und alles kann der Mensch. Außerordentliche Frevel machen es vor Schrecken gefrieren.

An der Krone funkeln / die Perlen nur und freilich nicht die Wunden, / mit denen sie errungen ward.

An diesem Augenblicke hängt die Welt.

Anders ist der Studierplan, den sich der Brotgelehrte, anders derjenige, den der philosophische Kopf sich vorzeichnet.

Anmut ist eine bewegliche Schönheit.

Anmut ist eine Schönheit, die nicht von der Natur gegeben, sondern von dem Subjekte selbst hervorgebracht wird.

Anmut und Würde stehen in einem zu hohen Werte, um die Eitelkeit und Torheit nicht zur Nachahmung zu reizen.

Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an, / das halte fest mit deinem ganzen Herzen! / Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft.

Arbeit ist des Bürgers Zierde, / Segen ist der Mühe Preis. / Ehrt den König seine Würde, / Ehret uns der Hände Fleiß.

Arm in Arm mit dir, / so fordr' ich mein Jahrhundert in die Schranken.

Auch das Schöne muß sterben! Was Menschen und Götter bezwinget, / nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus.

Auch die Tugend hat ihre Helden, wie der Ruhm, das Glück.

Auch ist ein Mensch, der ganz Bosheit ist, schlechterdings kein Gegenstand der Kunst und äußert eine zurückstoßende Kraft, statt daß er die Aufmerksamkeit der Leser fesseln sollte. Man würde umblättern, wenn er redet. Eine edle Seele erträgt so wenig anhaltende moralische Dissonanzen wie das Ohr das Gekritzel eines Messers auf Glas.

Auch ist nicht zu leugnen, daß die Empfindung der meisten Menschen richtiger ist als ihr Räsonnement. Erst mit der Reflektion fängt der Irrtum an.

Auch verschämt sein / hat sein gehörig Maß und seine Stunde.

Auf dem geschäftigen Markt, da führe Themis die Waage, / und es messe der Lohn streng an der Mühe sich ab: / Aber die Freude ruft nur ein Gott auf sterbliche Wangen, / wo kein Wunder geschieht, ist kein Beglückter zu sehn.

Auf den Bergen ist Freiheit. Der Hauch der Grüfte / steigt nicht hinauf in die reinen Lüfte.

Auf den Flügeln der Einbildungskraft verlässt der Mensch die engen Schranken der Gegenwart

Auf eine gute Handlung kommt's ihm nicht an, wenn dabei etwas zu gewinnen ist.

Aus dem Leben heraus sind der Wege zwei dir geöffnet: / Zum Ideale führt einer, der andre zum Tod. / Siehe, daß du bei Zeiten noch frei auf dem ersten entspringest, / ehe die Parze mit Zwang dich auf dem andern entführt!

Aus den Wolken muß es fallen, / aus der Götter Schoß, das Glück, / und der mächtigste von allen / Herrschern ist der Augenblick.

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