Novalis

125 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Alle geistige Berührung gleicht der Berührung eines Zauberstabs. Alles kann zum Zauberwerkzeug werden.

Alle göttlichen Gesandten müssen Mathematiker sein.

Alle Wissenschaften sollen Mathematik werden. Die bisherige Mathematik ist nur die erste und leichteste Äußerung oder Offenbarung des wahrhaft wissenschaftlichen Geistes.

Aller innerer Sinn ist Sinn für Sinn.

Alles Mystische ist personell und mithin eine Elementarvariation des Weltalls.

Alles Schöne ist ein selbsterleuchtetes, vollendetes Individuum.

An die Geschichte verweise ich euch. Forscht in ihrem belehrenden Zusammenhang nach ähnlichen Zeitpunkten und lernt den Zauberstab der Analogie gebrauchen.

Arm wird der Bergmann geboren, / und arm gehet er wieder dahin.

Auch der Zufall ist nicht unergründlich. Er hat seine Regelmäßigkeit.

Auf alles, was der Mensch vernimmt, muss er seine ungeteilte Aufmerksamkeit oder sein Ich richten.

Auf grünen Bergen wird geboren / der Gott, der uns den Himmel bringt.

Auf Vergleichen, Gleichen läßt sich wohl alles Erkennen, Wissen zurückführen.

Aus Bequemlichkeit suchen wir nach Gesetzen.

Aus Kraftmangel scheint alle Unzufriedenheit und mancher andre Fehler zu entstehn.

Beten ist in der Religion, was Denken in der Philosophie ist.

Bildung des Geistes ist Mitbildung des Weltgeistes - und also Religion.

Bosheit ist nichts als eine Gemütskrankheit.

Das Bild ist ein ewiges Urbild, ein Teil der unbekannten heiligen Welt.

Das Denken ist nur ein Traum des Fühlens, ein erstorbenes Fühlen, ein blassgraues, schwaches Leben.

Das höchste Leben ist Mathematik.

Das Ich ist nichts anderes als Wollen und Vorstellen.

Das ist ein eigner Reiz der Republik, daß sich alles in ihr viel freier äußert. Tugenden und Laster, Sitten und Unarten, Geist und Dummheit, Talent und Ungeschicklichkeit treten viel stärker hervor, und so gleicht eine Republik dem tropischen Klima.

Das Kind ist eine sichtbar gewordene Liebe.

Das Leben eines gebildeten Menschen sollte mit Musik und Nicht-Musik schlechthin so abwechseln wie mit Schlaf und Wachen.

Das Theater ist die tätige Reflektion des Menschen über sich selbst.

Dem echt Religiösen ist nichts Sünde.

Der echte Dichter ist allwissend.

Der Entschluß zu philosophieren ist eine Aufforderung an das wirkliche Ich, daß es sich besinnen, erwachen und Geist sein solle.

Der frische Blick des Kindes ist überschwänglicher als die Ahnung des entschiedendsten Sehers.

Der Geist führt einen ewigen Selbstbeweis.

Der Grund aller Verkehrtheit in Gesinnungen und Meinungen ist Verwechslung des Zwecks mit dem Mittel.

Der Künstler steht auf dem Menschen wie die Statue auf dem Piedestal.

Der Liebe geht’s wie der Philosophie – sie ist und soll allen alles und jedes sein. Liebe ist also das Ich – das Ideal jeder Bestrebung.

Der Maler malt eigentlich mit dem Auge: Seine Kunst ist die Kunst, regelmäßig und schön zu sehen.

Der Mann darf das Sinnliche in vernünftiger Form, die Frau das Vernünftige in sinnlicher Form begehren. Das Beiwesen des Mannes ist das Hauptwesen der Frau.

Der Mensch ist eine Sonne. Seine Sinne sind seine Planeten.

Der Poet versteht die Natur besser als der wissenschaftliche Kopf.

Der Raum geht in die Zeit, wie der Körper in die Seele über.

Der Sinnesrausch ist zur Liebe, was der Schlaf zum Leben.

Der Tod ist eine Selbstbesiegung, die, wie alle Selbstüberwindung, eine neue leichtere Existenz verschafft.

Der wahre Brief ist seiner Natur nach poetisch.

Der wahre Leser muss der erweiterte Autor sein.

Der Weg zur Ruhe geht durch das Gebiet der allumfassenden Tätigkeit.

Der Wein schlich zwischen den Schüsseln und Blumen umher, schüttelte seine goldenen Flügel und stellte bunte Tapeten zwischen die Welt und die Gäste.

Der Witz ist eine geistige Elektrizität. Dazu sind feste Körper nötig.

Die empfindsamen Romane gehören ins medizinische Fach zu den Krankheitsgeschichten.

Die Frauen sind ein liebliches Geheimnis: Nur verhüllt, nicht verschlossen.

Die höchste Aufgabe der Bildung ist, sich seines transzendentalen Selbst zu bemächtigen, das Ich seines Ichs zugleich zu sein.

Die individuelle Seele soll mit der Weltseele übereinstimmen.

Die Jungfrau ist ein ewiges, weibliches Kind. Ein Mädchen, das nicht mehr wahrhaftes Kind ist, ist nicht mehr Jungfrau.

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