Joachim Gauck

87 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Man darf nicht vor den Gewissenlosen kapitulieren.

Mehr Europa fordert mehr Mut von allen.

Mehr Europa heißt mehr gelebte und geeinte Vielfalt.

Mehr Europa zu denken, mehr Europa zu gestalten – dazu sind wir gerade heute wieder aufgerufen. Denn nur indem wir Ängste überwinden, werden wir unserer Verantwortung für Europa gerecht.

Menschenrechte sind universell, ihre Sprache wird überall verstanden – jedenfalls von den Unterdrückten: in Asien wie in Europa, in Amerika wie in Afrika. Weltweit erwachen Menschen und fordern ihre Rechte ein – selbst dann, wenn noch nicht Tausende auf der Straße sind und, wie damals bei uns in Ostdeutschland, mit dem Ruf "Wir sind das Volk!" ihre Rechte einfordern können.

Mitgefühl, Traurigkeit, manchmal auch eine richtige Wut über die Ungerechtigkeiten auf der Welt – das alles sind sehr menschliche Reaktionen.

Nur wenn wir unsere Vergangenheit kennen, unsere Ohnmacht von einst, unsere Schwäche und unser Versagen, aber auch unseren Mut von einst, werden wir von der Gefahr befreit, alte Lebensmuster ständig zu wiederholen.

Pazifismus ist ehrenvoll, führt aber nicht zum Guten. Er zementiert nur die Dominanz der Bösen, der Unmenschlichen und der Verbrecher

Politik muss sich zu definieren vermögen, muss die Fähigkeit haben, Abschied zu nehmen vom Anspruch, das Absolute zu gestalten.

Redet offen und klar, dann kann verloren gegangenes Vertrauen wiedergewonnen werden.

Schaffenskraft in Kunst, Politik und Wissenschaft existieren nebeneinander und es sollte kein oben und unten geben, keine Wertehierarchie.

Schwarze Zahlen sind kein Grund, rote Linien zu überschreiten.

Sehnsucht, meine Lieben, ist keine Endstation – niemals für jemanden, der das Leben und die Menschen liebt. Sehnsucht ist eine der großen Reserven, die wir Menschen in uns tragen. Sie lässt uns harte Zeiten überstehen, weil sie in uns etwas antreibt, das stärker ist als alle Furcht und Angst, die uns niederdrückt.

Selbstverantwortung ist in unserer Gesellschaft ein hoher Wert.

Sie müssen gelegentlich auch den Leuten widersprechen, die so tun als dürfe man sich in einer Demokratie nicht streiten. [...] Denn das ist unsere Stärke, die Stärke von Demokratie und Marktwirtschaft: der Wettstreit um den besten Weg, die Suche nach Alternativen.

Singen bringt die Wahrheit über uns selbst zum Ausdruck. Das Gemüt kommt zu sich selber.

Singen ist eine Art, der Seele und dem eigenen Innern Ausdruck zu geben

Unsere europäischen Werte sind verbindlich und verbinden.

Unterschiede, Widersprüche und sogar Gegensätze werden ein Teil unserer Wirklichkeit bleiben, ob uns das gefällt oder nicht.

Verantwortlicher Kapitalismus ist möglich (..) Gefährlich wird erst die blanke Gier, das Mehrenwollen um jeden Preis.

Welch ein Glück, wenn man mit seinem Leben etwas anzufangen weiß!

Wenn ich hier mit großer Freude die so spezifischen Fähigkeiten von Kunst und Wissenschaft preise, Menschen zu sich selbst zu führen, dann ist gleichzeitig davor zu warnen, anzunehmen, Kunst und Wissenschaft könnten das, was Politik nicht kann: alles. Oder sie hätten sogar ein Erlösungskonzept.

Wenn ihr protestieren wollt, dann achtet die Regeln!

Wenn wir in der großen, weiten Welt sind, empfinden wir uns als Europäer. Wenn wir in Europa sind, empfinden wir uns als Deutsche. Und wenn wir in Deutschland sind, empfinden wir uns als Sachse oder Hamburger.

Wenn wir lernen, dann macht uns das zu selbstbewussten und eigenständigen Menschen.

Wer sich als Bürger in der Demokratie beheimatet, wer sie wertschätzt und bereit ist, sie zu verteidigen, wird sie erhalten wollen – für sich, für die eigenen Kinder und für die nachfolgenden Generationen.

Wer sich der Freiheit im Inneren verpflichtet fühlt, vertritt sie auch nach außen.

Wer Steuern hinterzieht, verhält sich verantwortungslos oder gar asozial.

Wie der Mensch träumt und hoffen kann, so kann er sich auch die Dinge der Welt erklären. Der Mensch hat den Genuss oder die Qual, aber eben auch die Fähigkeit zu wissen und in ungeahnte Räume des Erkennens vorzustoßen.

Wie wäre es um die Kirche bestellt, wenn sie nur durch das geistliche Amt repräsentiert wäre.

Wir Europäer haben bis heute keinen Gründungsmythos nach Art einer Entscheidungsschlacht, in der Europa einem Feind gegenübertreten, siegen oder verlieren, aber jedenfalls seine Identität bewahren konnte.

Wir haben die Freiheit ersehnt, sie hat uns angeschaut, wir sind aufgebrochen, und sie hat uns nicht im Stich gelassen.

Wir leben in einem freien Land und die Kunst, die hier sich mitteilt, ist die Kunst freier Menschen. Oder solcher Menschen, die frei sein wollen. Und in dieser Freiheit der Kunst gibt es allerhand, das uns irritiert. Denn in der Kunst ist erlaubt, was Freiheit in der Politik begrenzen muss.

Wir leben in einer Ordnung, die nicht auf dem Recht des Stärkeren basiert, sondern auf der Stärke und der Unabhängigkeit des Rechts.

Wir leben in Zeiten, in denen wir Opfer einer neuen Art von Krieg beklagen.

Wir sind irrende Menschen mit dürstenden Seelen, und die Wüsten und Ebenen der Politik, sie vermögen unsere Seelen nicht dauerhaft zu nähren. Deshalb brauchen wir Sie, die Künstler, deshalb brauchen wir die Wissenschaftler mit ihren Sinnangeboten.

Wir sind nämlich nicht nur Verstand, sondern wir haben eine Seele und wir haben ein Gemüt. Und alle Kräfte zusammen gestalten diese Welt.

Wir spüren die Angst - aber: Die Angst hat uns nicht. / Wir spüren die Ohnmacht - aber: Die Ohnmacht hat uns nicht. / Wir spüren die Wut - aber: Die Wut hat uns nicht.

Wir stehen zu diesem Land, nicht weil es so vollkommen ist, sondern weil wir nie zuvor ein besseres gesehen haben.

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