Moral ist ein privater und teurer Luxus.
Kraft ist die Moral der Menschen, die sich auszeichnen.
Moral ist die Grammatik der Religion; es ist leichter, gerecht als schön zu handeln.
Gesellschaften, die sogenannten moralischen Personen, sind gewöhnlich sehr unmoralisch.
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Die Moral, die gut genug war für unsere Väter, ist nicht gut genug für unsere Kinder.
Es stände besser um die Welt, wenn die Mühe, die man sich gibt, die subtilsten Moralgesetze auszuklügeln, an die Ausübung der einfachsten gewendet würde.
In der moralischen Entrüstung schwingt auch immer Besorgnis mit, vielleicht etwas versäumt zu haben.
Man hört so oft über weitverbreitete Immoralität in unserer Zeit klagen, und doch wüßte ich nicht, daß irgendeiner, der Lust hätte, moralisch zu sein, verhindert würde.
Unsere moralische und politische Welt ist mit unterirdischen Gängen, Kellern und Kloaken miniert, wie eine große Stadt zu sein pflegt.
Jede Frau will in der Liebe zuerst das jeweilige Stadium der Annäherung ganz erfassen, bevor sie den nächsten Schritt tut. Nur was für ihr Gefühl reif ist, ist auch für sie moralisch.
Es ist eine alte Bemerkung, daß die Dezenz steigt, wie die Moralität fällt.
Unsere Moralbegriffe schweben keineswegs in der Luft: die Veredlung des Menschen, Recht und Unsterblichkeit haben Realität in der Natur.
Was heißt, beim Licht besehen, / den Menschen die Moral? / Zwei scheuen das Vergehen / und hundert den Skandal!
Das Moralische fängt erst später an: nämlich beim Bewußtsein! Beim Ueberwinden des Instinktiven.
Ein Mann, der liebt, entdeckt die Moral. Eine Frau, die liebt, vergißt sie.
Manche haben die Moral nur stückweise, wie einen Stoff, aus dem sie kein Kleid machen können.
Es gibt Leute, die Moral nur im Stück haben; es ist ein Stoff, aus dem sie sich nie ein Kleid machen.
Wenn der Mensch der Körper wäre, so gäbe es keine andere Moral als die Hygiene.
Also demütigt das moralische Gesetz unvermeidlich jeden Menschen, indem dieser mit demselben den sinnlichen Hang seiner Natur vergleicht.
Man sollte der Moral im allgemeinen treu sein - schon um sich, ist man ihr einmal untreu, nicht des heimlichen Vergnügens zu berauben, daß man etwas Außergewöhnliches erlebt.
Es gibt keine unantastbaren Moralgesetze, aber es gibt unantastbare Spielregeln.
Ein Preservatif ist auch eine schätzbare Arzeney; und die ganze Moral hat kein kräftigers, wirksamers, als das Lächerliche.
Ich glaube, daß die moralische Empfindlichkeit im Menschen zu unterschiedenen Zeiten verschieden ist, des Morgens stärker als des Abends.
Jeder Mensch hat auch seine moralische backside, die er nicht ohne Not zeigt und die er solange wie möglich mit den Hosen des guten Anstandes zudeckt.
Unmoral ist die Moral derer, die sich amüsieren.
Die Kinder haben mehr für die Entwicklung der Moral getan als alle Prediger zusammen.
Und andere gibt es, die heißen Tugend das Faulwerden ihrer Laster, und wenn ihr Haß und ihre Eifersucht einmal die Glieder strecken, wird ihre Gerechtigkeit munter und reibt sich die verschlafenen Augen.
Die Bestie in uns will belogen werden; Moral ist Notlüge, damit wir von ihr nicht zerrissen werden.
Moral ist, wenn man so lebt, daß es gar keinen Spaß macht, so zu leben.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.
Das, was man "Laxe Moral" nennt, ist dann und wann nur eine behagliche, gutmütige Teilnahme an der Komödie auf der Bühne der Menschheit.
In der Moral, wie in der Kunst, bedeutet Reden nichts, die Tat alles.
Die Moral errichtet ein höheres und fürchterlicheres Tribunal als das der Gesetze. Sie will nicht nur, daß wir das Böse vermeiden, sondern daß wir das Gute tun; nicht nur, daß wir tugendhaft erscheinen, sondern daß wir es seien.
Das Moralische in der Liebe ist ein künstliches, von der Gesellschaft erfundenes Gefühl, welches die Frauen mit vielem Geschick und mit großer Hingebung feiern, um ihr Reich zu begründen und das Geschlecht, das gehorchen sollte, zum herrschenden zu machen.
Läge im Herzen des Menschen nichts Moralisches, woher käme ihm die begeisterte Bewunderung heldenhafter Taten, die liebende Hinwendung zu den großen Seelen, der Enthusiasmus für die Tugend?
Der Prüfstein trügt dich nie: Gut ist, was wohl dir tut, / und das ist schlimm, o Herz, wobei dir schlimm zumut.
Bei uns sind diejenigen, die als moralische Leuchten gelten, Menschen, die selber auf gewöhnliche Freuden verzichten und, um sich schadlos zu halten, anderen die Freude verderben.
Echte Moral und Moralität ist von keiner Religion abhängig, wiewohl jede sie sanktioniert und ihr dadurch eine Stütze gewährt.
Moral predigen ist leicht, Moral begründen schwer.
Die Gesetze der Moral sind auch die der Kunst.
Strenge Moral vernichtet die Kraft des Geistes.
Das Moralische versteht sich immer von selbst.
Der große Haufen bekümmert sich wenig um Moral: Der Glaube ist ihm bequemer.
Was ist Moral? Die vernünftige Anweisung zum weisen Genuß der Gegenwart.
Das glänzendste Geschäft auf dieser Welt ist die Moral.
Unter Moral verstehe ich das reelle Produkt zweier imaginärer Größen. Die imaginären Größen sind Sollen und Wollen. Das Produkt heißt Moral und läßt sich in seiner Realität nicht leugnen.
Die moralisierende Frau ist ohne jeden Reiz.
Die Moral ist immer die letzte Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen.
Man sollte nie etwas tun, worüber man nach Tisch nicht reden kann.