Man bedarf oft das Unnötigste am meisten.
Gott gebe mir nur jeden Tag, / So viel ich darf, zum Leben. / Er gibt's dem Sperling auf dem Dach, / Wie sollt' er's mir nicht geben!
Derjenige handelt sehr unfreundschaftlich gegen mich, der mir meinen Mangel zeigt, ohne mir zugleich die Mittel zu zeigen, wie ich meinen Mangel ersetzen könne; der mich zum Gefühl meiner Bedürfnisse bringt, ohne mich in den Stand zu setzen, sie zu befriedigen. Hätte er mich lieber in meiner tierischen Unwissenheit gelassen!
Die Menschheit ist bedingt durch Bedürfnisse. Sind diese nicht befriedigt, so erweist sie sich ungeduldig; sind sie befriedigt, so erscheint sie gleichgültig. Der eigentliche Mensch bewegt sich also zwischen beiden Zuständen.
Jedes Bedürfnis, dessen wirkliche Befriedigung versagt ist, nötigt zum Glauben.
Vieles wünscht sich der Mensch, und doch bedarf er nur wenig.
Denn ein jeglicher denkt nur, / sich selbst und das nächste Bedürfnis / Schnell zu befriedigen und rasch, / und nicht des folgenden denkt er.
Denn was ist ein Bedürfnis, das auf eine bestimmte Weise befriedigt werden muss, anders als eine Forderung?
Wie wenig bedarfst du, wenn du unglücklich bist! Unersättlich macht dich nur das Glück.
Am Ende existiert der Mensch nur durch seine Bedürfnisse.
Auf dieser Erde ist alles mit Bedürfnis umringt, und wir sehnen uns mit aller Kreatur, davon frei zu werden.
Alles, was dem Bedürfnis ähnlich ist, hat die Eigentümlichkeit, dass man es viel weniger genießt, wenn man es hat, als es schmerzt, wenn man es entbehrt.
Denn wenn das Herz ein Bedürfnis hat, so ist es kalt gegen alles, was es nicht befriedigt.
Wer klug sein will, soll seine Bedürfnisse in eine Rangordnung bringen und sie gemäß dieser Ordnung befriedigen. Freilich stört uns dabei die Begierde, die uns vielen Dingen zugleich nachjagen lässt, so dass wir Wichtiges verfehlen, weil wir nach Unwichtigem greifen.
Verminderung der Bedürfnisse sollte wohl das sein, was man der Jugend durchaus einzuschärfen und wozu man sie zu stärken suchen müßte. Je weniger Bedürfnisse, desto glücklicher, ist eine alte, aber sehr bekannte Wahrheit.
Das Bedürfnis gilt als die Ursache der Entstehung: In Wahrheit ist es oft nur eine Wirkung des Entstandenen.
Der Mensch ist voller Bedürfnisse: Er liebt nur die, welche sie alle befriedigen können.
Tunica propior pallio. Das Hemd ist näher als der Rock.
Geschieht es nicht zu unserer Erhaltung, dass die Natur uns unsere Bedürfnisse empfinden lässt?
Hat nicht die Frau die gleichen Bedürfnisse, die der Mann hat, ohne dass sie das gleiche Recht hat, sie zu äußern?
Der Leib hat so wie der Geist seine Bedürfnisse.
Der Erde Gott verlerne zu bedürfen, / Was ihm verweigert werden kann.
Der Mensch braucht wenig, / und an Leben reich ist die Natur.
Dass das menschliche Dasein eine Art Verirrung sein müsse, geht zur Genüge aus der einfachen Bemerkung hervor, dass der Mensch ein Konkrement von Bedürfnissen ist, deren schwer zu erlangende Befriedigung ihm doch nichts gewährt als einen schmerzlosen Zustand, in welchem er nur noch der Langeweile preisgegeben ist.
Naturgegebene Bedürfnisse sind beschränkt, aus trügerischem Wunschdenken entstehende wissen nicht, wo sie aufhören sollen.
Die natürlichen Bedürfnisse haben ihre Grenzen, die aus einem Wahn entstandenen finden kein Ende.
O streite nicht, was nötig sei! Der schlechtste Bettler / hat bei der größten Not noch Überfluß. / Gibt der Natur nur das, was nötig ist, / so gilt des Menschen Leben wie das des Tiers!
Kein Bedürfnis auf Erden wird so häufig befriedigt wie das Geltungsbedürfnis.
Von den Bedürfnissen der bestehenden Gesellschaft auf die der kommenden zu schließen, ist ein Fehlschluss.
Es wäre von einigem Vorteil, ein bedürfnisloses Grenzleben zu führen, wenn auch inmitten äußerlicher Zivilisation, bloß um zu erfahren, welches die gröberen Lebensbedürfnisse sind und auf welche Weise man zu ihnen gekommen ist.
Je mehr du eines deiner Bedürfnisse befriedigst, umso stärker wird es, und je weniger du es befriedigst, umso weniger macht es sich geltend.
Ehe man vom Glück der befriedigten Bedürfnisse redet, sollte man entscheiden, welche Bedürfnisse das Glück ausmachen.
Selten kann man viel haben von Menschen, derer man bedarf.
Man versehe mich mit Luxus. Auf alles Notwendige kann ich verzichten.
Der Mensch braucht wenig und auch das nicht lang.
Erstlich das Haus und das Weib und den pflügenden Ochsen bedarf man.
Nur durch Bedürfnisse bin ich eingeschränkt - oder einschränkbar.
Wer wenig bedarf, der kommt nicht in die Lage, auf vieles verzichten zu müssen.
Wer wenig bedarf, der kommt nicht in die Lage, auf vieles verzichten zu müssen.
Je weniger einer braucht, desto mehr nähert er sich den Göttern, die gar nichts brauchen.
Eine weitere Ursache unserer Armut sind unsere neuen Bedürfnisse.
Die Werbung schenkt uns neue Bedürfnisse und nimmt uns Stück um Stück die eigene Sprache.
Gerade in stürmischen Zeiten haben die Menschen ein Bedürfnis nach Kontinuität und ein besonderes Interesse für das kulturelle Erbe.
Der Frau, der Mühle und dem Schiff mangelt es immer an etwas.
Wenn man aufs Klo muss, vergisst man alles, sogar dass man verliebt ist.
Der Sklav seiner Bedürfnisse ist die Beute aller, die ihn umgeben; er schleppt eine Kette, an der man ihn leiten kann, wohin man will.
Denn unser Leib hat einmal den Fehler, dass er umso mehr Bedürfnisse entdeckt, je mehr er gepflegt wird.