Roman Herzog

76 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Abschottung ist ein Verhalten der vergangenen Jahrhunderte.

Aus erlebter Vergangenheit beginnt Geschichte zu werden.

Computer gehören in jedes Klassenzimmer!

Das Volk bewegt sich nicht.

Demokratie und Freiheit stehen heute vor zwei großen Herausforderungen: Wie können wir in einer sich globalisierenden Wirtschaft auch künftig Wohlstand schaffen, und wie wahren wir dabei das Ziel der Gerechtigkeit, soweit sie sich unter Menschen überhaupt herstellen läßt?

Demokratie und Grundgesetz haben sich in Deutschland nicht zuletzt deshalb Anerkennung erworben, weil mit ihnen Wohlstand kam. Die Erfolgsgeschichte der alten Bundesrepublik war deshalb auch eine Erfolgsgeschichte der sozialen Marktwirtschaft.

Der Nationalsozialismus ist unser gemeinsames, schreckliches Erbe.

Der Umgang mit dem Computer gehört aber wie das Lesen Schreiben und Rechnen heute zu den selbstverständlichen Kulturtechniken, die fast in allen Fächern Auswirkungen haben.

Der Übergang zur Informationsgesellschaft, den wir jetzt erleben, ist ebenso umfassend und einschneidend wie die Veränderung im 19. Jahrhundert, als sich in Europa die Industriegesellschaft herausbildete.

Die Diskussion darüber, was Europa sein will und wie es sich in der Welt sieht, ist im Zeitalter der Globalisierung eine politische Überlebensfrage.

Die Europäer müssen in Europa nicht nur mitwirken können. Sie müssen Europa auch als ihre Sache begreifen lernen.

Die europäische Wertegemeinschaft ist eine Gemeinschaft der Freiheit, der Demokratie, der Menschenrechte, der sozial verpflichteten Marktwirtschaft und der kulturellen Vielfalt.

Die Freiheit des Informationsaustausches macht es den Kulturen möglich, sich gegenseitig zu bereichern. Das hält sie lebendig und bewahrt sie vor musealer Erstarrung. Mehr Transparenz würde im übrigen auch mehr Wahrheit ermöglichen.

Die ganze Dunkelheit der Welt reicht nicht aus, das Licht einer einzigen Kerze zu löschen.

Die globalen Prozesse setzen sich über Grenzen und [...] auch über die Regelwerke der Europäischen Union ungerührt hinweg.

Die Globalisierung eröffnet für die Staaten der unterschiedlichen Weltregionen zugleich die Chance, sich über gemeinsame Werte und Handlungsansätze zu verständigen. Sie verlangt von uns Weltläufigkeit und Weltoffenheit.

Die Informationswirtschaft dürfte auf absehbare Zeit der größte Wachstumsmarkt sein

Die Notwendigkeit der Kommunikation und des gegenseitigen Kennenlernens ist heute eine humanistische, politische und kulturelle Herausforderung.

Die Regierung und die sie tragende Parlamentsmehrheit haben meist nicht das Volk, sondern bestenfalls die Hälfte des Volkes hinter sich und können daher selbst durch die bestgemeinte Politik nicht nur integrieren, sondern werden zugleich stets auch polarisieren.

Die Spielregeln der sozialen Marktwirtschaft werden in Zukunft zum großen Teil international vereinbart werden müssen.

Die Summe der Zentripetalkräfte, die es in einer Gesellschaft gibt, muß aber größer sein als die Summe der Zentrifugalkräfte. Sonst ist das Gemeinwesen auf die Dauer nicht lebensfähig.

Diese Wissensrevolution und der scharfe internationale Wettbewerb setzen weltweit die Unternehmen unter einen immensen Innovationsdruck.

Diskussion und Dialog sind der Weg, friedliche Zusammenarbeit in der Zukunft ist das Ziel.

Durch Deutschland muss ein Ruck gehen. Wir müssen Abschied nehmen von liebgewordenen Besitzständen.

Eine Gesellschaft lebt niemals nur aus Staat und Politik. Die großen Entwicklungen führt sie selbst, als Ganzes, herbei.

Eine kulturelle Außenpolitik der Zukunft muß sich am Austausch von Erfahrungen, am Lernen voneinander, am Testen zukunftsweisender, wenn auch manchmal noch unerprobter Ideen orientieren. Wir müssen also mehr als bisher anderen zuhören und von anderen lernen.

Entscheidend für die Zukunft ist, wie wir menschlich miteinander umgehen.

Es gibt auch ein Grundrecht auf Dummheit.

Es müssen nicht alle die gleichen Dummheiten machen.

Europa ist keineswegs nur ein Zukunftsplan, sondern es ist vor allem ein existenter Pfeiler unserer Geschichte. Jede europäische Zukunft ist daher zugleich immer eine Renaissance.

Europäische Identität bedingt die Herausbildung eines europäischen Gedächtnisses, das das Gemeinsame an Verantwortung ins Bewußtsein hebt.

Frei können wir nur gemeinsam sein. Freiheit funktioniert nicht, wenn der Einzelne immer nur Rechte für sich in Anspruch nimmt und immer mehr Verantwortung den anderen aufbürdet ? ob nun dem "Staat" oder einer anonymen "Gesellschaft".

Freiheit braucht auch das Wissen um Tradition, um Werte und Ideale. Sie sind die wichtigste Voraussetzung für eine fundierte Kritik an der jeweils gegenwärtigen Wirklichkeit und für ein Denken in Alternativen.

Freiheit ist mehr als nur inhaltsleere Abwesenheit von Zwang.

Freiheit und Demokratie sind nie selbstverständlich.

Gerade in Zeiten globaler Umbrüche ist es wichtig zu wissen, was uns miteinander verbindet.

Ich fürchte, wir sehen gerade die Vorboten einer Rentnerdemokratie: Die Älteren werden immer mehr, und alle Parteien nehmen überproportional Rücksicht auf sie.

Immer freuen sich alle, wenn man kommt. Das ist das Schöne am Amt des Bundespräsidenten: Man muss nie jemandem wehtun.

Immer mehr neigen wir dazu, die unangenehmen Folgen unseres Tuns zu sozialisieren, über die nützlichen aber privat zu verfügen.

Immer weniger Menschen kennen die Zeit des Krieges und gar die Zeit vor dem Krieg noch aus eigener Erfahrung, die Architekten des Wiederaufbaus treten ab. Und der Generationswechsel läßt nicht nur die Zeitzeugen des Holocaust allmählich verstummen. Es verblassen auch die Erfahrungen von Verfolgung und Massenmord, von Kriegen und Vertreibungen, von durchlittenen Bombennächten, von Sprech- und Denkverboten. Auch diese Erfahrungen haben das Denken einer ganzen Generation stärker geprägt, als es die Fernsehbilder von heute je können werden. Also müssen sie so gut wie möglich an die kommenden Generationen weitergegeben werden. Das ist unsere Pflicht vor der Geschichte.

In einer Massen- und vor allem Mediendemokratie wie der unseren gibt es unvermeidlich das, was man die Priorität des Kurzfristigen nennt. Die Fragen des jeweiligen Jahrfünfts entscheiden die Wahlen, sie beschäftigen fast ausschließlich die Medien und sie beherrschen infolgedessen auch das Denken der politischen Eliten.

In Wissenschaft, Kunst und Kreativität erprobt die Freiheit sich selbst, und hier entdeckt sie neue Möglichkeiten des Sehens und des Selbstverständnisses von Individuum und Gemeinschaft.

Informationen sind via Internet von jedem Punkt der Welt jederzeit für jeden einzelnen abrufbar.

Innovationsfähigkeit fängt im Kopf an, bei unserer Einstellung zu neuen Techniken, zu neuen Arbeits- und Ausbildungsformen, bei unserer Haltung zur Veränderung schlechthin.

Je mehr unser Schicksal von dem anderer Menschen und Völker in der ganzen Welt abhängt und je mehr wir in gemeinsamer Verantwortung mit ihnen die Zukunft gestalten, desto wichtiger ist die Fähigkeit der Kommunikation mit diesen anderen.

Jeder Mensch braucht ein inneres Gleichgewicht, das er nicht an jedem beliebigen Ort oder in jeder beliebigen Gemeinschaft finden wird. Der Mensch braucht die Sprache als Mittel der Kommunikation, er braucht eine Wertegemeinschaft, die er innerlich mitzutragen vermag, er braucht die Einbettung in ein Umfeld, das ihm Heimat sein kann. Aus diesen Wurzeln zieht er seine Kraft, aber erst der Blick auf das Neue, auch auf das Andere öffnet ihm die Welt mit ihren Möglichkeiten.

Keine Gemeinschaft, keine Gesellschaft, auch kein Staat kann ohne Gedächtnis und ohne Erinnerung leben. Ohne Erinnerung zu leben bedeutet ja, ohne Identität und damit ohne Orientierung zu leben.

Kreativität, künstlerische Arbeit und Kultur gehören zu den wesentlichsten Elementen einer lebendigen Gesellschaft.

Kultur und Zivilisation sind niemals ein für allemal fester Besitz.

Kulturen als solche können sich nicht miteinander unterhalten. Deshalb müssen sich Menschen treffen und miteinander ins Gespräch kommen.

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