Zitate mit "d"
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Mensch, gibst du Gott dein Herz, er gibt dir seines wieder: / Ach, welch ein wertrer Tausch! Du steigest auf, er nieder.
Mensch, wenn du noch nach Gott Begier hast und Verlangen, / so bist du noch von ihm nicht ganz und gar umfangen.
Wer Gott liebt, schmeckt schon hier seins Geistes Süßigkeit, / wer aber ihn nur fürcht', der ist davon noch weit.
Schließ mich, so streng du willst, in tausend Eisen ein, / ich werde doch ganz frei und ungefesselt sein.
Die Einsamkeit ist not. Doch sei nur nicht gemein, / so kannst du überall in einer Wüste sein!
Daß der gerechte Mensch wächst wie ein Palmenbaum, / verwunder ich mich nicht: Nur daß er findet Raum.
Für Böse ist's Gesetz; wär kein Gebot geschrieben: / Die Frommen würden doch Gott und den Nächsten lieben.
Der Glaub allein ist tot; er kann nicht eher leben, / bis daß ihm seine Seel, die Liebe, wird gegeben
Es kann in Ewigkeit kein Ton so lieblich sein, / als wenn des Menschen Herz mit Gott stimmt überein.
Du suchst das Paradies und wünschest hinzukommen, / wo du von allem Leid und Unfried bist entnommen. / Befriedige dein Herz und mach es rein und weiß, / so bist du selbst noch hier dasselbe Paradies.
Gott ist noch mehr in mir, als wenn das ganze Meer / in einem kleinen Schwamm ganz und beisammen wär.
Halt an, wo laufst du hin, der Himmel ist in dir: / Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.
Man kann den höchsten Gott mit allen Namen nennen, / man kann ihm wiederum nicht einen zuerkennen.
Mensch, denkst Du Gott zu schauen dort oder hier auf Erden, / so muß Dein Herz zuvor ein reiner Spiegel werden.
Nicht alles Gut' ist gut. Mensch, überred dich nicht! / Was nicht im Lieb-Öl brennt, das ist ein falsches Licht.
Du strebst so emsiglich nach einem Flecklein Erden: / Durch Sanftmut könntest du der ganzen Erbherr werden.
Mensch, ist was Guts in dir, so maße dichs nicht an; / sobald du dir's schreibst zu, so ist der Fall getan.
Mensch, so du willst das Sein der Ewigkeit aussprechen, / so mußt du dich zuvor des Redens ganz entbehren.
Mensch, wirst du nicht ein Kind, so gehst du nimmer ein, / wo Gottes Kinder sind: Die Tür ist gar zu klein.
Wenn du dich über dich erhebst und läßt Gott walten, / so wird in deinem Geist die Himmelfahrt gehalten.
Wenn ich in Gott vergeh, so komm ich wieder hin, / wo ich von Ewigkeit vor mir gewesen bin.
Christ, so du kannst ein Kind von ganzem Herzen werden, / so ist das Himmelreich schon deine hier auf Erden.
Ein Christ erfreuet sich in Leiden, Kreuz und Pein. / So kann ja Freud und Leid gar wohl beisammen sein.
Die Braut verdient sich mehr mit einem Kuß um Gott / als alle Mietlinge mit Arbeit bis in'n Tod.
Mein bester Freund, mein Leib, der ist mein ärgster Feind; / er bindt und hält mich auf, wie gut er's immer meint. / Ich haß und lieb ihn auch, und wenn es kommt zum Scheiden, / so reiß ich mich von ihm mit Freuden und mit Leiden.
Die Lieb' ist's schnellste Ding; sie kann für sich allein / in einem Augenblick im höchsten Himmel sein.
Die Liebe geht zu Gott unangesagt hinein, / Verstand und hoher Witz muß lang im Vorhof sein.
Es ist doch keine Lust und keine Seligkeit, / die übertreffen kann der Liebe Süßigkeit.
Mensch, was du liebst, in das wirst du verwandelt werden. / Gott wirst du, liebst du Gott, und Erde, liebst du Erden.
Die Liebe, wenn sie neu, braust wie ein junger Wein: / Je mehr sie alt und klar, je stiller wird sie sein.
Das größte Wunderding ist doch der Mensch allein: / Er kann, nachdem er's macht, Gott oder Teufel sein.
Zwei Menschen sind in mir: Der eine will, was Gott, / der andere, was die Welt, der Teufel und der Tod.
Wer in dem Nächsten nichts als Gott und Christum sieht, / der siehet mit dem Licht, das aus der Gottheit blüht.
Mensch, alles außer Dir, das gibt Dir keinen Wert. / Das Kleid macht keinen Mann, der Sattel macht kein Pferd.
Kind, mache dich gemein mit der Barmherzigkeit. / Sie ist die Pförtnerin im Schloß der Seligkeit.
Ein Reis vom Narrenbaum trägt jeder, wer er sei. / Der eine deckt es zu, der andre trägt es frei.
Mensch, bist du Gott getreu und meinest ihn allein, / so wird die größte Not ein Paradies dir sein.
Bezähme deinen Zorn und lasse dem die Rache, / der besser als du selbst kann führen deine Sache!
Die Rachgier ist ein Rad, das nimmer stille steht. / Je mehr es aber läuft, je mehr es sich vergeht.
Der Reiche, wenn er viel von seiner Armut spricht, / so glaub es ihm nur gern, er leugt wahrhaftig nicht.
In dir muß Reichtum sein. Was du nicht in dir hast, / wär's auch die ganze Welt, ist dir nur eine Last.
Viel haben ist nicht reich. Der ist ein reicher Mann, / der alles, was er hat ohn' Leid verlieren kann.
Der höchste Friede, den die Seele kann genießen, / ist, wenn man sich kann eins mit Gottes Willen wissen.
Das Tröpflein wird das Meer, wenn es ins Meer gekommen, / die Seele Gott, wenn sie in Gott ist aufgenommen.
Die Seel ist eine Flamm, aus Gott, dem Blitz, gegangen, / ach, sollte sie denn nicht in ihn zurückgelangen?
Die Seele ist ein Kristall, die Gottheit ist ihr Schein, / der Leib, in dem du lebst, ist ihrer beider Schrein.
Zwei Augen hat die Seel': Eins schauet in die Zeit, / das andre richtet sich hin in die Ewigkeit.
Du willst nicht Sklave sein, und doch ist's wahr, mein Christ, / daß deiner Selbstbegier du vielmal Sklave bist.
Freund, so du etwas bist, so bleib doch ja nicht stehn: / Man muß aus einem Licht fort in das andre gehn.
Der nächste Weg zu Gott ist durch der Liebe Tür. / Der Weg der Wissenschaft bringt dich gar langsam für.