Frömmigkeit Zitate

88 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Frömmigkeit

Der Fanatismus ist verderblicher als der Atheismus.

Das Wort Gottes ist nicht so schwer: Wenn nur der Eigennutz nicht wär!

Als hohe in sich selbst verwandte Mächte / in heilger Ordnung bildend sich gereiht, / entzündete im wechselnden Geschlechte / die Liebe lebende Beweglichkeit / und ward im Beten tief geheimer Nächte / dem Menschen jene Fremde eingeweiht. / Ein stilles Heimweh ist mit dir geboren, / hast du gleich früh den Wanderstab verloren.

Warum sind die Frommen, die Andächtigen, so hart, so widerlich, so ungesellig? Sie haben sich zu leisten auferlegt, was ihnen nicht natürlich ist. Sie leiden, und wenn man leidet, macht man andere leiden.

Unerfüllbare Wünsche werden als "fromme" bezeichnet. Man scheint anzunehmen, daß nur die profanen in Erfüllung gehen.

Der kleine Geist, fand er in Gott die Ruh, / schließt vor der Welt sich ängstlich bangend zu. / Der große strebt, gestählt an Kraft und Sinnen, / die Welt für Gott erobernd zu gewinnen.

Befiehl du deine Wege / und was dein Herze kränkt / der allertreusten Pflege / des, der den Himmel lenkt: / Der Wolken, Luft und Winden / gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch Wege finden, / da dein Fuß gehen kann.

Der mißversteht die Himmlischen, der sie / blutgierig wähnt: Er dichtet ihnen nur / die eignen grausamen Begierden an.

Frömmigkeit ist kein Zweck, sondern ein Mittel, um durch die reinste Gemütsruhe zur höchsten Kultur zu gelangen. Deswegen läßt sich bemerken, daß diejenigen, welche Frömmigkeit als Zweck und Ziel aufstecken, meistens Heuchler werden.

In New York, sagt man, finden sich neunzig christliche Kirchen abweichender Konfession, und nun wird diese Stadt besonders seit Eröffnung des Eriekanals überschwenglich reich. Wahrscheinlich ist man der Überzeugung, daß religiöse Gedanken und Gefühle, von welcher besondern Art sie auch seien, dem beruhigenden Sonntag angehören, angestrengte Tätigkeit, von Frommen Gesinnungen begleitet, den Werkeltagen.

In unsers Busens Reine wogt ein Streben, / sich einem Höhern, Reinern, Unbekannten / aus Dankbarkeit freiwillig hinzugeben, / enträtselnd sich den ewig Ungenannten. / Wir heißens: Fromm sein!

Wer Gott vertraut, / ist schon auferbaut.

Wie der Adel, so bilden auch die Frommen eine gewisse Aristokratie.

Wir bilden uns ein, fromm zu sein, indem wir ohne Überlegung hinschlendern, uns durch angenehme Zufälle determinieren lassen und endlich dem Resultate eines solchen schwankenden Lebens den Namen einer göttlichen Führung geben.

Des Buhlens satt will Martha nun, ihr Brüder, / sich bloß dem Dienst des Himmels weihn. / Der Teufel wird dabei nicht sehr gefährdet sein: / Zwar eine Metze geht ihm ein, doch eine Heuchlerin ersetzt sie reichlich wieder.

Gottesfurcht ist Gotteslästerung.

Die Frömmigkeit ist dem Herzen, was die Poesie für die Einbildungskraft, was eine schöne Metaphysik für den Geist ist. Sie nimmt unser ganzes Gefühlleben in Anspruch.

Frömmigkeit ist eine Arznei.

Die meisten Freunde verleiden einem die Freundschaft, die meisten Frommen die Frömmigkeit.

Es gibt schlechterdings keine bessere Art, Gott zu verehren, als die Erfüllung seiner Pflichten und das Handeln nach Gesetzen, die die Vernunft gegeben hat.

Ich glaube nicht, daß die sogenannten frommen Leute gut sind, weil sie fromm sind, sondern fromm, weil sie gut sind.

Siccus ist ein frommer Mann, und es geht die Sage, / wenn er nichts zu beißen hat, fast' er manche Tage.

Der heilige Benedikt wollte, daß die Menschen auf Erden so glücklich werden wie möglich - und gerade noch in den Himmel kommen.

Wer kein Geld hat, dem hilft nicht, daß er fromm ist.

Niemand ist aus Bigotterie gut, denn dies verleitet ebenso leicht zur Härte. Aber das gute Herz wählt sich diesen Schleier, um ungesehen zu handeln.

Es trägt der echte Christ dem Glauben nicht am Rocke / und hängt die Frömmigkeit nicht an die große Glocke

In ihm sei's begonnen, / der Monde und Sonnen / an blauen Gezelten / des Himmels bewegt. / Du, Vater, du rate! / Lenke du und wende! / Herr, dir in die Hände / sei Anfang und Ende, / sei alles gelegt!

Die Grausamkeit gehört zu den ältesten Festfreuden der Menschheit. Folglich denkt man sich auch die Götter erquickt und festlich gestimmt, wenn man ihnen den Anblick der Grausamkeit anbietet. Und so schleicht sich die Vorstellung in die Welt, daß freiwillige Leiden, die selbsterwählte Marter einen guten Sinn und Wert haben.

Gott müßte die Frömmigkeit so zuwider sein wie einem ehrenhaften Menschen die Schmeichelei.

Weit besser für das Heil der Welt / ist frommer Irrtum, der erhält, / als kalte Weisheit, die zerstöret.

Gäbe es einen Moment, wo wir Gott ganz und durchaus lieben könnten, so bräche die Welt zusammen.

Pietät ist nicht Liebe, sondern Unterwerfung. Eine furchtsame Tugend.

Die Bigotten. Sonntags schlafen sie mit Gott, und die ganze Woche über betrügen sie ihn.

Alltagsmenschen suchen den Himmel. Sonntagsmenschen aber, die tiefen und auserwählten Geister, suchen Gott.

Und was kein Verstand der Verständigen sieht, / das übet in Einfalt ein kindlich Gemüt.

Mit der Andacht Mienen / und frommem Wesen überzuckern wir / den Teufel selbst.

Mensch, gibst du Gott dein Herz, er gibt dir seines wieder: / Ach, welch ein wertrer Tausch! Du steigest auf, er nieder.

Mensch, wenn du noch nach Gott Begier hast und Verlangen, / so bist du noch von ihm nicht ganz und gar umfangen.

Wer Gott liebt, schmeckt schon hier seins Geistes Süßigkeit, / wer aber ihn nur fürcht', der ist davon noch weit.

Fromm ist der, für den es etwas Heiliges gibt.

Die gewöhnlichen Menschen trachten, so scheint es wenigstens, nach nichts weniger als nach einem der heiligen Schrift entsprechenden Leben. Vielmehr sehen wir, daß sie fast alle ihre Hirngespinste für Gottes Wort ausgeben und nur darauf bedacht sind, unter dem Deckmantel der Religion andere Leute zu zwingen, daß sie denken wie sie selbst.

Wer Gott recht liebt, muß nicht verlangen, daß Gott ihn wieder liebe.

Des Glückes froh ehrt ihre Götter auch die Stadt.

Das Fromme ist ein Teil des Gerechten.

Lernet, gewarnt, rechttun und nicht mißachten die Götter!

Die Frömmelei des einen Teils der vornehmen Weiber fließt aus derselben Quelle wie die Koketterie des andern Teils: Müßiggang und Langeweile. Sie vertrödeln den Tag an der geistlichen Toilette wie die andern an der leiblichen. Der Beichtvater ist ihre Marchande de modes, die Beichte ihr Ankleidspiegel, Kirchgänge sind ihre Rendezvous, Haß und Verfolgung Andersdenkender ihre Eifersüchteleien und dépits amoureux.

Der Mensch, der sich in allen Dingen auf Gottes Hilfe nur verlässt, ist keineswegs ein frommer Mensch. Vom rechten Geist gelenkte Tatkraft in ird'schen Angelegenheiten ist grad dem wahrhaft Frommen Pflicht.

Viele Menschen setzen nur deshalb Worte wie Kraft, Natur, All für Gott, um sich der persönlichen Verehrung und Verantwortung zu entheben.

Hundert Menschen gehen in die Kirche; aber wem von ihnen merkt man noch am selben Tag den Weihegang ins Gotteshaus an?

Frömmigkeit und Zerteiltheit heben einander auf, wo das eine ist, kann das andere nicht sein. Folglich ist kein moderner Mensch fromm, und wer fromm ist, ist nicht von dieser Zeit.

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