Johann Wolfgang von Goethe

3.067 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Aber du hast gewiß auch erfahren, wie sehr das Gesinde / bald durch Leichtsinn und bald durch Untreu plaget die Hausfrau, / immer sie nötigt zu wechseln und Fehler um Fehler zu tauschen.

Aber er war aus der Stille, der Dämmerung, der Dunkelheit, welche ganz allein die reinen Produktionen begünstigen kann.

Aber ihr Männer, ihr schüttet mit eurer Kraft und Begierde auch die Liebe zugleich in den Umarmungen aus!

Aber leider ist selbst das kaum Vergangene für den Menschen selten belehrend.

Aber Tage währt's, / Jahre dauert's, daß ich neu erschaffe / tausendfältig deiner Verschwendungen Fülle, / auftrösle die bunte Schnur meines Glücks, / geklöppelt tausendfadig / von dir, o Suleika

Aber uns ist wonnereich, / in den Euphrat greifen / und im flüßgen Element / hin und wieder schweifen. / Löscht ich so der Seele Brand, / Lied es wird erschallen; / schöpft des Dichters reine Hand, / Wasser wird sich ballen.

Aber wie das Erhabene von Dämmerung und Nacht, wo sich die Gestalten vereinigen, gar leicht erzeugt wird, so wird es dagegen vom Tage verscheucht, der alles sondert und trennt, und so muss es auch durch jede wachsende Bildung vernichtet werden, wenn es nicht glücklich genug ist, sich zu dem Schönen zu flüchten und sich innig mit ihm zu vereinigen, wodurch denn beide gleich unsterblich und unverwüstlich sind.

Abgedankte Liebhaber sind die besten Freunde, wenn man sie menaschieren kann.

Abwechslung ohne Zerstreuung wäre für Lehre und Leben der schönste Wahlspruch, wenn dieses löbliche Gleichgewicht nur so leicht zu erhalten wäre!

Ach! Sie neiget das Haupt, die holde Knospe. Wer gießet / eilig erquickendes Naß neben die Wurzeln ihr hin, / daß sie froh sich entfalte, die schönen Stunden der Blüte / nicht zu frühe vergehn, endlich auch reife die Frucht? / Aber auch mir, mir sinket das Haupt von Sorgen und Mühe. / Liebes Mädchen! Ein Glas schäumendes Weines herbei.

Ach! Warum muss mein Herz so voll von Liebe sein!

Ach, allzu lästig scheint, ich weiß es wohl, / uns unwillkommne Hilfe! Sie erregt / nur innern Zwiespalt.

Ach, daß die Einfalt, daß die Unschuld nie / sich selbst und ihren heilgen Wert erkennt!

Ach, daß wir doch, dem reinen stillen Wink / des Herzens nachzugehn, so sehr verlernen! / Ganz leise spricht ein Gott in unsrer Brust, / ganz leise, ganz vernehmlich, zeigt uns an, / was zu ergreifen ist und was zu fliehen.

Ach, es versucht uns nichts so mächtig an der Mangel. / Die klügsten Fische treibt der Hunger an die Angel.

Ach, welch ein Unterschied ist es, ob man sich oder die andern beurteilt.

Ach, wer bringt die schönen Tage, / jene Tage der ersten Liebe, / ach, wer bringt nur eine Stunde / jener holden Zeit zurück!

Ach, wie freut es mich, mein Liebchen, / daß du so natürlich bist! / Unsere Mädchen, unsre Bübchen / spielen künftig auf dem Mist!

Alfons: Dich führet alles, was du sinst und treibst, / rief in dich selbst. Es liegt um uns herum / gar mancher Abgrund, den das Schicksal grub; / doch hier in unserm Herzen ist der tiefste, / und reizend ist es, sich hinabzustürzen. / Ich bitte dich, entreiße dich dir selbst! / Der Mensch gewinnt, was der Poet verliert. / Tasso: Ich halte diesen Drang vergebens auf, / der Tag und Nacht in meinem Busen wechselt. / Wenn ich nicht sinnen oder dichten soll, / so ist das Leben mir kein Leben mehr. / Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen, / wenn er sich schon dem Tode näher spinnt: / Das köstliche Geweb entwickelt er / aus seinem Innersten und läßt nicht ab, / bis er in seinen Sarg sich eingeschlossen.

All unser redlichstes Bemühn / glückt nur im unbewußten Momente. / Wie möchte den die Rose blühn, / wenn sie der Sonne Herrlichkeit erkennte!

Alle Arten von Bequemlichkeit sind eigentlich ganz gegen meine Natur. Sie sehen in meinem Zimmer kein Sofa. Ich sitze immer in meinem alten hölzernen Stuhl und habe erst seit einigen Wochen eine Art von Lehne für den Kopf anfügen lassen. Eine Umgebung von bequemen, geschmackvollen Meubeln hebt mein Denken auf und versetzt mich in einen behaglichen passiven Zustand. Ausgenommen, daß man von Jugend auf daran gewöhnt sei, sind prächtige Zimmer und elegantes Hausgerät etwas für Leute, die keine Gedanken haben und haben mögen.

Alle bedeutenden Menschen, die in ihrer Lebensweise eine gewisse Regelmäßigkeit und feste Grundsätze besitzen, die viel nachgedacht haben und mit den Angelegenheiten des Lebens kein Spiel treiben, können sehr leicht in den Augen oberflächlicher Beobachter als Pedanten erscheinen.

Alle Bettler versöhnen sich um den hölzernen Suppennapf.

Alle denken gewiß, in kurzen Tagen zur Heimat / wiederzukehren; so pflegt sich stets der Vertriebne zu schmeicheln.

Alle diese vortrefflichen Menschen, zu denen Sie nun ein angenehmes Verhältnis haben, das ist es, was ich eine Heimat nenne.

Alle Empiriker streben nach der Idee und können sie in der Mannigfaltigkeit nicht entdecken; alle Theoretiker suchen sie im Mannigfaltigen und können sie darinne nicht auffinden.

Alle Freiheitsapostel, sie waren mir immer zuwider. / Willkür suchte doch nur jeder am Ende für sich. / Willst du viele befrein, so wag es, vielen zu dienen!

Alle Gegner einer geistreichen Sache schlage nur in die Kohlen. Diese springen umher und zünden da, wo sie sonst nie gewirkt hätten.

Alle Geschenke, alle Gefälligkeiten der Welt ersetzen nicht einen Augenblick Vergnügen an sich selbst.

Alle Gesetze sind Versuche, sich den Absichten der moralischen Weltordnung im Welt- und Lebenslaufe zu nähern.

Alle Gesetze sind von Alten und Männern gemacht. Junge und Weiber wollen die Ausnahme, Alte die Regel.

Alle Guten sind genügsam.

Alle im Rückschreiten und in der Auflösung begriffenen Epochen sind subjektiv, dagegen aber haben alle vorschreitenden Epochen eine objektive Richtung. Unsere ganze jetzige Zeit ist eine rückschreitende; denn sie ist eine subjektive. Dieses sehen Sie nicht bloß an der Poesie, sondern auch an der Malerei und vielem anderen. Jedes tüchtige Bestreben dagegen wendet sich aus dem Innern hinaus auf die Welt.

Alle Menschen werden in ihren Hoffnungen getäuscht, in ihren Erwartungen betrogen.

Alle Sorgen / Nur auf morgen! / Sorgen sind für morgen gut.

Alle unsere Akademien haben noch barbarische Formen, in die man sich finden muß, und der Parteigeist, der meistens Kollegen trennt, macht dem Friedfertigsten das Leben am sauersten und füllt die Lustörter der Wissenschaften mit Hader und Zank.

Alle waren geletzt und lobten das herrliche Wasser; / säuerlich war's und erquicklich, gesund zu trinken den Menschen.

Alle Wege bahnen sich vor mir, weil ich in der Demut wandle.

Alle Weiber sind Ware, mehr oder weniger kostet / sie den begierigen Mann, der sich zum Handel entschließt. / Glücklich ist die Beständige, die den Beständigen findet, / einmal nur sich verkauft und auch nur einmal gekauft wird.

Allein der Vortrag macht des Redners Glück.

Allein wir selbst betrügen uns so gern / Und ehren die Verworfnen, die uns ehren.

Allem Leben, allem Tun, aller Kunst muß das Handwerk vorausgehen, welches nur in der Beschränkung erworben wird. Eines recht wissen und ausüben gibt höhere Bildung als Halbheit im Hundertfältigen.

Aller Anfang ist heiter, die Schwelle ist der Platz der Erwartung.

Aller Anfang ist leicht, und die letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen.

Aller Anfang ist schwer! Das mag in einem gewissen Sinne wahr sein; allgemeiner aber kann man sagen: Aller Anfang ist leicht, und die letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen.

Aller Anfang ist schwer, am schwersten der Anfang der Wirtschaft.

Aller Dinge Gehalt, er wird durch dich nur entschieden. / Leise Gottheit, auch mich richtest du, richte gelind!

Alles Abstrakte wird durch Anwendung dem Menschenverstand genähert, und so gelangt der Menschenverstand durch Handeln und Beobachten zur Abstraktion.

Alles Behagen am Leben ist auf eine regelmäßige Wiederkehr der äußeren Dinge gegründet.

Alles Behagen im Leben ist auf eine regelmäßige Wiederkehr der äußeren Dinge gegründet.

 Top