Philip Stanhope

43 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Artigkeit ist das erste Gebot, um zu gefallen, und sie ist das Ergebnis von Gutmütigkeit und Klugheit; gute Lebensart aber ist die Zierde, der Glanz der Artigkeit und nur zu erwerben durch genaue Aufmerksamkeit und Erfahrung in guter Gesellschaft.

Beobachte demnach gegen deine Freunde einen solchen Grad von Zurückhaltung, daß du dich nicht in ihre Macht gibst, und gegen deine Feinde einen solchen Grad von Mäßigung, daß du es ihnen nicht unmöglich machst, deine Freunde zu werden!

Bringe die Menschen dazu, daß sie von sich selbst eine höhere Meinung bekommen, und Du schaffst dir bleibende Freunde.

Da die Zeit edel, das Leben aber kurz ist, muss man sie nicht verlieren.

Das Herz wird durch das Alter niemals besser. Ich fürchte eher schlechter, allezeit aber härter.

Deine Aufmerksamkeit sollte so beweglich sein, dass du sie augenblicklich auf ganz unterschiedliche Gegenstände und Personen richten kannst, die dir begegnen.

Der Umgang mit Unwissenden ist kein Umgang und verschafft auch ihnen kein Vergnügen.

Die Art, wie man eine Sache tut, ist oft wichtiger als die Sache selbst. Die nämliche Sache kann durch die Art, wie man sie tut oder sagt, entweder angenehm oder anstößig werden.

Die vertrautesten Bekanntschaften, Verbindungen und Freundschaften erfordern zu ihrer Erhaltung einen gewissen Grad gesitteten Wesens. Wenn Männer und Frauen oder ein Mann und seine Geliebte, welche die Nächte sowohl als auch die Tage miteinander zubringen, allen Anstand völlig beiseite setzen, so wird ihre Vertraulichkeit bald in grobe Gemeinheit ausarten, die unfehlbar Ekel und Verachtung hervorbringen wird.

Du musst dich jetzt anstrengen oder nie.

Eher wird ein Unrecht verziehen als eine Beleidigung.

Ein junger Mensch sollte ehrgeizig sein, sich in jedem Stück auszuzeichnen, und eher zuviel als zuwenig tun.

Ein kluger Mann lebt weder geistig noch finanziell über seine Verhältnisse.

Ein schwacher Verstand ist wie ein Mikroskop, das Kleinigkeiten vergrößert und große Dinge nicht erfaßt.

Eine gute Unterhaltung erträgt so wenig einen Diktator wie ein freies Staatswesen.

Eitelkeit oder, um es gelinder zu nennen, Verlangen nach Bewunderung und Beifall ist vielleicht die allgemeinste Triebfeder menschlicher Handlungen. Ich sage nicht eben die beste, sondern will gestehen, daß sie zuweilen sehr törichte und lasterhafte Handlungen hervorbringt. Aber sie ist soviel öfter die Ursache guter Taten, daß, ob sie auch eine bessere haben sollten, diese Ursache ihrer Wirkungen wegen wert zu halten und zu befördern ist.

Er verlor am Morgen eine Stunde und vergeudete den Rest des Tages damit, sie zu suchen.

Es gibt in der Welt kein gewisseres Merkmal eines kleinen, schwachen Gemüts als den Mangel an Aufmerksamkeit. Was einmal verdient, getan zu werden, verdient auch, recht getan zu werden.

Es gibt Situationen, in denen man ein Geheimnis halb preisgeben muß, um den Rest zu bewahren.

Frauen sind nur Kinder von etwas größerem Wuchs.

Frauenzimmer sind einander viel ähnlicher als Männer. Sie haben in Wahrheit nur zwei Leidenschaften: Eitelkeit und Liebe.

Gedenkst du jemals mit Anstand zu befehlen, so mußt du mit Eifer dienen.

Hüte dich sorgfältig, von deinen oder den häuslichen Angelegenheiten anderer zu reden! Die deinigen gehen sie nichts an, sind ihnen also langweilig; die ihrigen gehen dich nichts an.

Ich kenne nichts Lasterhafteres, Gemeineres als das Lügen. Es ist entweder ein Produkt der Bosheit, der Feigheit oder der Eitelkeit.

Ich meinerseits wollte lieber mit einem toten Menschen als mit einem zerstreuten in Gesellschaft sein. Denn wenngleich mir der Tote kein Vergnügen macht, so bezeigt er mir doch wenigstens keine Verachtung. Hingegen der Zerstreute sagt mir, zwar in stummer Sprache, jedoch sehr deutlich, daß er mich seiner Aufmerksamkeit nicht für wert hält

Ich wünsche herzlich, du möchtest Dich von vornherein bemühen, ein Mann von Methode zu werden; denn nichts trägt mehr zur Erleichterung und Beschleunigung der Geschäfte bei als Ordnung und Methode. Beachte dies in Deinen Rechnungen, bei Deiner Lektüre, bei Deiner Zeiteinteilung, kurz, bei jeder Gelegenheit.

Keine Schmeichelei ist für die Frauen zu hoch oder zu niedrig. Sie werden die höchste begierig verschlucken und dankbar die niedrigste annehmen. Du kannst ganz sicher einer jeden Von ihrem Verstande an bis herunter auf den auserlesenen Geschmack ihres Fächers schmeicheln. Unstreitig Schönen oder unstreitig Häßlichen schmeichelt man am besten wegen ihres Verstandes. Den Durchschnittlichen schmeichelt man mit größtem Erfolg wegen iher Schönheit oder wenigstens wegen ihrer Anmut; denn jede, die nicht schlechterdings häßlich ist, hält sich für schön. Da sie es aber selten zu hören bekommt, so ist sie umso dankbarer gegen diejenigen, die ihr es sagen.

Merke nicht nur auf das, was die Leute sagen, sondern auch darauf, wie sie es sagen. Wenn du einigen Scharfsinn hast, wirst du mehr Wahrheit durch die Augen entdecken als durch die Ohren. Die Leute können sagen, was sie wollen, können sich aber nicht genau eine Miene nach ihrem Willen geben.

Nichts entehrt und erniedrigt mehr als Hochmut. Des Hochmütigen Ansprüche nimmt man öfter mit Gelächter und Verachtung als mit Unwillen auf.

Nimm den Ton der Gesellschaft an, in der du bist! Maße dir nicht an, ihn anzugeben! Sei ernsthaft, lustig, sogar kurzweilig, je nachdem du die Stimmung deiner Gesellschaft findest! Das ist eine Gefälligkeit, die jeder einzelne der Mehrzahl schuldig ist.

Sei darauf bedacht, niemals über dich, für dich noch gegen dich zu sprechen; lass deinen Charakter für dich sprechen: Was immer der sagt, wird man glauben.

Sei klüger als die anderen, wenn Du es kannst, aber sage es ihnen nicht.

Sieh allzeit den Leuten, mit denen du sprichst, ins Gesicht! Tut man das nicht, so bilden sie sich ein, man habe ein böses Gewissen. Zugleich verlierst du dabei den Vorteil, auf ihrem Gesicht zu bemerken, welchen Eindruck deine Rede macht.

Staatsmänner und schöne Frauen haben kein Gefühl für ihren allmählichen Verfall.

Traue niemandem in Angelegenheiten, die seine Leidenschaft sind.

Was man gemeinhin in der Welt einen Mann oder eine Frau von Charakter nennt, das sind die beiden abscheulichsten und gefährlichsten Tiere, die sie bewohnen.

Wenige Leute sehen, was sie sehen, oder hören, was sie hören. Sie sehen und hören so achtlos und obenhin, daß sie durch ihr Sehen und Hören nicht gebessert werden.

Wenn im Herzen keine Bosheit ist, so sind immer Heiterkeit und Leichtigkeit in Miene und Manieren.

Wenn Mut ohne Erfahrung gefährlich ist, so ist dagegen Erfahrung ohne Mut matt und mangelhaft.

Wenn sich die Mehrheit zur richtigen Ansicht bekehrt, dann sicherlich aus den falschen Gründen.

Wer liebenswürdig ist, macht sich beinahe so viele Freunde, wie er Bekanntschaften macht.

Wie die Väter meist sind, ist es selten ein Unglück, keinen Vater zu haben, und betrachtet man die allgemeine Beschaffenheit der Söhne, so ist es ebenso selten ein Unglück, ohne Kinder zu sein.

Wollt ihr eures Königs Günstling sein, so wendet euch an seine Schwächen! Euch an seine Vernunft zu wenden, das würde euch selten viel helfen.

 Top