Gespräch Zitate

62 Zitate, Sprüche & Aphorismen über Gespräch

Während er nicht wußte, was er sagte, begann er zu ahnen, was er wollte.

Der Mann ist so beschaffen, daß er dem vernünftigsten Argument eines Mannes widersteht, aber dem unvernünftigsten Blick einer Frau erliegt.

Um einen falschen Gedanken mit Erfolg zu widerlegen, muß man bekanntlich ein ganzes Buch schreiben und den, der den Ausspruch getan hat, überzeugt man doch nicht.

In Meinungskämpfen sei man dann am vorsichtigsten, wenn die Gegner sich uns nähern.

Schlagfertige Menschen sind meistens oberflächlich oder sie werden es infolge ihrer Begabung, die ihnen den äußeren Erfolg mühelos erwirbt.

Gute Unterhaltung besteht nicht darin, daß man etwas Gescheites sagt, sondern daß man etwas Dummes anhören kann.

Ich spreche nicht gern mit Leuten, die stets meiner Meinung sind. Eine Zeitlang macht es Spaß, mit dem Echo zu spielen, auf die Dauer aber ermüdet es.

Merke nicht nur auf das, was die Leute sagen, sondern auch darauf, wie sie es sagen. Wenn du einigen Scharfsinn hast, wirst du mehr Wahrheit durch die Augen entdecken als durch die Ohren. Die Leute können sagen, was sie wollen, können sich aber nicht genau eine Miene nach ihrem Willen geben.

Was kann die Freude machen, / die Einsamkeit verhehlt? / Das gibt ein doppelt Lachen, / was Freunden wird erzählt; / der kann sein Leid vergessen, / der es von Herzen sagt; / der muß sich selbst auffressen, / der in geheim sich nagt.

Die Kunst des Gesprächs besteht darin, dass man zwei subtile Fähigkeiten spielen läßt: Man muss selbst etwas anbieten, und man muss sich einfühlen, man muss es gewohnt sein, sich mitzuteilen, und ebenso zuzuhören. Eine seltene, indes unwiderstehliche Kombination.

Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden völlig einig sind, ist ein verlorener Abend.

Eine Konferenz ist eine Sitzung, bei der viele hineingehen und wenig herauskommt.

In Konferenzen werden keine guten Ideen geboren. Aber viele schlechte sterben.

Um einen anderen zu überzeugen, muß man seine Angelegenheit ruhig und genau darlegen. Kratzen Sie sich dann am Kopf oder schütteln Sie ihn ein bißchen und sagen Sie dann, daß Sie sich aber möglicherweise auch irren können. Diese Bemerkung hindert Ihren Gesprächspartner daran, Ihnen gleich wütend zu widersprechen. Er wird eher versuchen, Ihnen zu helfen, die Wahrheit zu finden und Zweifel zu überwinden.

"Warum erklärst du's nicht und läßt sie gehn?" / Geht's mich denn an, wenn sie mich nicht verstehn?

Es ist mit Meinungen, die man wagt, wie mit Steinen, die man voran im Brette bewegt: Sie können geschlagen werden, aber sie haben ein Spiel eingeleitet, das gewonnen wird.

Ich höre gern dem Streit der Klugen zu, / wenn um die Kräfte, die des Menschen Brust / so freundlich und so fürchterlich bewegen, / mit Grazie die Rednerlippe spielt.

Laß im Irrtum sie gebettet, / suche weislich zu entfliehn. / Bist ins Freie du gerettet, / niemand sollst du nach dir ziehn.

Sei nicht ungeduldig, wenn man deine Argumente nicht gelten läßt.

Sowie etwas ausgesprochen ist, sogleich wird ihm auch widersprochen, wie der Ton gleich sein Echo hat.

Was man nicht bespricht, bedenkt man auch nicht recht.

Was uns zuwider / wäre, glaubten wir wohl dem künstlichen Redner, doch eilet / unser befreites Gemüt, gewohnte Bahnen zu suchen.

Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.

Die meisten bekämpfen fremde Gedanken, um eigene zu entwickeln oder vorzutäuschen. Der Gegner ist ihr Stecken und Stab, ohne den sie nicht bis zur nächsten Ecke kämen, oder die stabile Säule, an der sich ihr Kletterpflanzentalent effektvoll hochranken kann.

Man liebt nicht die Freiheit, wenn man nicht den Widerspruch liebt.

Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern Gewinn.

Worte können wie winzige Arsendosen sein: Sie werden unbemerkt verschluckt; sie scheinen keine Wirkung zu tun - und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.

Wenn die Eitelkeit sie nicht reden ließe, würden die meisten Menschen überhaupt nicht reden.

Beim Disputieren ist ein sehr feiner und bitterer Griff, erst die Gründe des Gegners noch viel stärker vorzustellen, als er sie selbst vorzustellen imstande war, und dann alles mit triftigen Gründen aus dem Wege zu räumen.

Das Schwierigste am Diskutieren ist nicht, den eigenen Standpunkt zu verteidigen, sondern ihn zu kennen.

Erheblich verbessern ließe sich das Niveau der normalen Konversation durch den häufigen Gebrauch der drei Wörter "Ich weiß nicht".

Das gesellschaftliche Gespräch setzt eine Geistigkeit besonderer Art voraus: Es verlangt Kürze der Überlegung und der Einwände.

Genau betrachtet, ist alles Gespräch nur Selbstgespräch.

Man läßt sich gewöhnlich lieber durch Gründe überzeugen, die man selbst gefunden hat, als durch solche, die andern zu Sinn gekommen sind.

Wie schwierig ist es, dem Urteil eines anderen etwas zu unterbreiten, ohne sein Urteil durch die Weise, wie man es ihm unterbreitet, zu verderben!

Man kann jemanden bis zum Verstummen widerlegen, ohne ihn doch zu überzeugen. Das Gefühl überlebt die Einsicht wie der Schmerz die Trostgründe.

Sprechen, das heißt vor sich selbst hermarschieren.

Eine Diskussion ist unmöglich mit jemanden, der vorgibt, die Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.

Ich rede bisweilen mit Menschen so, wie das Kind mit seiner Puppe redet: Es weiß zwar, daß die Puppe es nicht versteht, schafft sich aber durch eine angenehme wissentliche Selbstdeutung die Freude der Mitteilung.

Viel leichter ist Widerlegen als Beweisen, Umwerfen als Aufstellen.

Wenn die Absurdheiten eines Gesprächs, welches wir anzuhören im Falle sind, anfangen, uns zu ärgern, müssen wir uns denken, es wäre eine Komödienszene zwischen zwei Narren.

Das Falsche, kunstvoll dargestellt, überrascht und verblüfft, aber das Wahre überzeugt und herrscht.

Das ist die Kunst des Gesprächs: Alles zu berühren und sich in nichts zu vertiefen.

Es ist unglaublich, wieviel Geist in der Welt aufgeboten wird, um Dummheiten zu beweisen.

Wir Athener betrachten Beratungen nicht als Hindernisse auf dem Wege des Handelns, sondern wir halten sie für notwendige Voraussetzungen weisen Handelns.

Lerne zuhören, und Du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die dummes Zeug reden.

Die Lippe ist der Wetzstein des Geistes; über die Lippe muß der Gedanke oft hin und her laufen, damit er Glanz, Farbe und Gestalt gewinne.

Wer mit den Augen winkt, denkt nichts Gutes.

Es ist schwierig, jemanden wach zu machen, der nicht schläft.

Gute Unterhaltung schont das Bett.

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