Der neurotische Charakter ist unfähig, sich der Wirklichkeit anzupassen, denn er arbeitet auf ein unerfüllbares Ideal hin [...].
An seinen Idealen zugrundegehen können heißt lebensfähig sein.
Echter Idealismus besteht nicht in der Jagd nach augenblicklicher Verwirklichung dessen, was vielleicht eine Chimäre oder Illusion sein könnte, sondern im täglichen, unermüdlichen, beständigen Kampf um die allmähliche Annäherung an das, was uns als Ideal vorschwebt.
Mit jeder hohen Forderung, die wir aufgeben, verläßt uns ein Engel.
Wenn wir keine Zugeständnisse machen, so können wir wohl zugrunde - gehen, aber niemals verderben. Das Kompromiß verdirbt uns, die laue Mitte.
Lieben Sie das Ideale oder das Reale? Man lebt und hofft.
Unsere Ideale sind gewissermaßen die Opiate des Geistes. Sie sind geistige Betäubungsmittel. Sie regen an, und sie drücken nieder.
Der beste Beweis einer physischen Kraft ist der Hang nach hohen kühnen Idealen.
Ich habe mich wohl schon tausendmal über diese Fähigkeit des Menschen gewundert, das höchste Ideal neben der niedrigsten Gemeinheit in seiner Seele hegen zu können, und beides mit vollkommener Aufrichtigkeit.
Wer für hohe Ideale lebt, muß vergessen, an sich selbst zu denken.
Es ist der Sinn der Ideale, daß sie nicht verwirklicht werden können.
Ein Idealist ist ein Mensch, der anderen Menschen dazu verhilft, zu Wohlstand zu gelangen.
Es war von jeher das Schicksal aller edel angelegter Naturen, für die Ideale, welche sie innerlich beseligen, äußerlich zu leiden.
Das Ideal und die gemeine Wirklichkeit müssen streng geschieden werden.
O ihr verwünschten Idealisten! An euren Theorien ist nichts reell als das Blut, das ihr dafür vergießt!
Idealbildung ist Hinausgehen über anerkannte Werte, Wertantizipation, Revolution des Wertbewußtseins.
Eine geheime Vorliebe für das, wofür wir einstmals gekämpft und gelitten, bleibt immer in unserem Herzen.
Der ideale Standpunkt ist der einzige, nach welchem hinsteuernd im Leben und in der Kunst ein Fortschritt zu erringen ist.
Das Leben könnte noch ganz schön sein, wenn wir nur Ruhe hätten vor diesen verwünschten Bluthunden von Gläubigern, die uns armen Leuten das Haus einrennen mit der idealen Forderung.
Gebrauchen Sie doch nicht immer das Fremdwort "Ideale"! Wir haben doch das schöne germanische Wort "Lügen".
Das Ideal ist kein Leckerbissen, sondern tägliches Brot.
Das Ideal ist die Wahrheit, von weitem gesehen.
In dem Glauben an das Ideale ist alle Macht wie alle Ohnmacht der Demokratie begründet.
Ideale haben merkwürdige Eigenschaften, unter anderem die, daß sie in ihr Gegenteil umschlagen, sobald man sie verwirklicht.
Das Ideal der Postminister wird verwirklicht sein, wenn das Porto zehnmal so hoch ist wie heute und die Postzustellung einmal im Monat erfolgt.
Nur wer irgendein Ideal, das er ins Leben ziehen will, in seinem Inneren hegt und nährt, ist verwahrt gegen die Gifte und Schmerzen der Zeit.
Ohne politische Träume stürbe jeder Staatskörper, wie (nach Kant) jeder andere ohne andere. Wer nichts will als Gegenwart, wäre gewiß nicht ihr Schöpfer geworden.
Sieh nach den Sternen, hab acht auf die Gassen.
Wir haben wohl das Wort gehört: Wer nach dem 34. Lebensjahr sich noch an das Kreuz schlagen lasse, der sei ein Narr. Das ist ein schlechtes Wort. Das Verdienst steigt da mit den Jahren. Im 34. Lebensjahr ist der Opfertod noch linder und kaum der Rede wert. Aber alt geworden zu sein und seine Ideale hochzuhalten und seinen Opfermut dafür zu erweisen: Das macht den Heros, den Menschheitserlöser.
Doch scheint es nun einmal das Schicksal der Idealisten zu sein, das, worum sie kämpfen, in einer Form zu erhalten, die ihr Ideal zerstört.
Aus dem Leben heraus sind der Wege zwei dir geöffnet: / Zum Ideale führt einer, der andre zum Tod. / Siehe, daß du bei Zeiten noch frei auf dem ersten entspringest, / ehe die Parze mit Zwang dich auf dem andern entführt!
Erloschen sind die heitern Sonnen, / die meiner Jugend Pfad erhellt; / die Ideale sind zerronnen, / die einst das trunkne Herz geschwellt.
Sagen Sie / ihm, daß er für die Träume seiner Jugend / soll Achtung tragen, wenn er Mann sein wird, / nicht öffnen soll dem tötenden Insekte gerühmter besserer Vernunft das Herz der zarten Götterblume - daß er nicht soll irre werden, wenn des Staubes Weisheit / Begeisterung, die Himmelstochter, lästert.
Wenn ihr in der Menschheit traur'ger Blöße / steht vor des Gesetzes Größe / wenn dem Heiligen die Schuld sich naht, / da erblasse vor der Wahrheit Strahle / eure Tugend, vor dem Ideale / fliehe mutlos die beschämte Tat. / Kein Erschaffner hat dies Ziel erflogen; / über diesen grauenvollen Schlund / trägt kein Nachen, keiner Brücke Bogen, / und kein Anker findet Grund.
Die Quelle des Ideals ist der heiße Durst nach Ewigkeit, die Sehnsucht nach Gott, also das Edelste unsrer Natur.
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Der Mensch kann nicht leben ohne das sittlich Große, ja, wenn es ihm entzogen wird, verlangt er danach mit heftigerem Hunger als nach jedem anderen Ding dieser Erde.
Mit dem Ideal der absoluten Freiheit wird dasselbe Unwesen getrieben wie mit allem Absoluten.
Wenn wir die bisherige Menschheitsgeschichte, insbesondere die Geschichte unserer eigenen Zivilisation betrachten, so ist eines der auffälligsten Merkmale das Mißverhältnis zwischen den von Religionsstiftern, Philosophen und Staatsmännern postulierten Idealen und der von solchen Idealen nur wenig geprägten Realität.
Für das Leben wird ein Ideal benötigt. Ein Ideal ist jedoch nur dann Ideal, wenn es Vollkommenheit ist.
Das deutsche Schicksal: vor einem Schalter zu stehn. Das deutsche Ideal: hinter einem Schalter zu sitzen.
Es gibt nichts Demütigenderes für den Menschenstolz als die Tatsache, daß nichts so Unsinniges und Lächerliches erträumt werden kann, das nicht irgendwo und zu irgendeiner Zeit für wahr, ernst, groß, edel, ehrwürdig und heilig gehalten worden wäre.
Idealist sein heißt Kraft haben für andere.
Du mußt ein Ideal haben, das dir ein Gefühl der Gerechtigkeit gibt.
Wer stets zu den Sternen aufblickt, wird bald auf der Nase liegen.
Die höchste Erkenntnis tut ab die Erkenntnis, höchste Liebe vergisst die Liebe. Höchste Tugend ist nicht Tugend.