Francis Bacon

54 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Aphorismen, da sie ein gebrochenes Wissen darstellen, laden die Menschen ein, weiter zu forschen.

Auch ist des besser, Gefahren auf halbem Wege entgegenzugehen, wenn sie nicht näherkommen, als zu lange auf ihr Herankommen zu warten; denn wenn jemand zu lange wacht, kann man darauf wetten, daß er einschläft.

Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.

Das Argument gleicht dem Schuß einer Armbrust - es ist gleichermassen wirksam, ob ein Riese oder ein Zwerg geschossen hat.

Das Heilmittel ist schlimmer als die Krankheit.

Der Argwohn ist unter den Gedanken, was die Fledermäuse unter den Vögeln sind: sie flattern stets im Dämmerlicht.

Der beste Teil der Schönheit ist der, den ein Bild nicht wiedergeben kann.

Der Charakter des Menschen wächst sich entweder zur Nutzpflanze oder zum Unkraut aus, deswegen muß man hier rechtzeitig gießen, dort jedoch ausrotten.

Der Charakter des Menschen wächst sich entweder zur Nutzpflanze oder zum Unkraut aus, deswegen muß man hier rechtzeitig gießen, dort jedoch ausrotten.

Der Charakter eines Menschen wird am besten erkannt in der Vertraulichkeit; denn da herrscht kein Zwang. Oder in der Leidenschaft; denn diese überrennt eines Mannes Grundsätze. Oder endlich in einer neuen, unerprobten Lage; denn da läßt ihn die Gewohnheit im Stich.

Der Ruhm ist wie ein Fluß, der leichte und aufgedunsene Dinge hochspült und schwere und feste Dinge untergehen läßt.

Der Wege, sich zu bereichern, sind viele. Sparsamkeit ist einer der besten.

Der, welcher in ein Land reist, bevor er einige Kenntnisse von dessen Sprache hat, geht in die Schule und nicht auf Reisen.

Die Achtung vor deinem eigenen Selbst ist zunächst der Religion stärkste Damm gegen alle Laster.

Die Hoffnung ist ein gutes Frühstück, aber ein schlechtes Abendessen.

Die Menschen fürchten den Tod, wie Kinder sich fürchten, im Dunkeln zu gehen.

Die Natur beherrscht nur wer sich unterwirft.

Die Reichen haben eine ebenso lebhafte wie unbeschreibliche Leidenschaft für Sonderangebote.

Die Wahrheit ist eine Braut ohne Aussteuer.

Die Wissenschaft ist nichts als das Abbild der Wahrheit.

Diejenigen, die sich nicht auf neue Methoden einlassen, müssen immer wieder mit den alten Unzulänglichkeiten rechnen. Zeit ist nämlich der größte Erneuerer.

Ein Mensch, der selber keine guten Eigenschaften besitzt, beneidet die Tugenden anderer; denn das menschliche Herz weidet sich gern an den eigenen Vorzügen oder an der Schlechtigkeit der anderen.

Ein oberflächliches Befassen mit Philosophie verleitet den Menschen zum Atheismus; aber die Tiefe in der Philosophie führt zur Religion.

Ein wenig Philosophie führt zu Atheismus, aber tiefe Philosophie bringt den Menschen wieder zur Religion.

Eltern, Lehrer und Diener haben die törichte Gewohnheit, zwischen Brüdern während der Kinderzeit einen Wetteifer zu erzeugen und zu nähren, der oft in Zwietracht ausartet, wenn sie herangewachsen sind.

Für eines Mannes Handeln ist das eigene Ich ein dürftiger Ausgangspunkt.

Fürsten sind mit Himmelskörpern zu vergleichen, die gute und böse Zeiten verursachen, große Verehrung genießen, aber keine Ruhe haben.

Gewohnheit heißt die große Lenkerin des Lebens. Daher sollen wir uns auf alle Weise erstreben, gute Gewohnheiten einzuimpfen.

Glückliche Verhältnisse lassen zumeist den Fehler, ungünstige aber die Tugenden der Menschen an den Tag kommen.

Junge Leute übernehmen in der Leitung und Durchführung von Geschäften mehr, als sie zu bewältigen vermögen, fliegen auf das Ziel zu, ohne Mittel und Maße zu bedenken, folgen einigen wenigen Grundsätzen, auf die sie zufällig gestoßen sind, führen Neuerungen ein ohne Rücksicht auf etwaige Nachteile, wenden sofort die schärfsten Mittel an und sind, was ihre Irrtümer verdoppelt, nicht dazu zu bringen, sie einzugestehen oder rückgängig zu machen, gleich einem ungezogenen Pferd, das weder stehen noch wenden will.

Junggesellen sind die besten Freunde, die besten Herren, die besten Diener, aber nicht immer die besten Untertanen; denn sie sind gleich dabei, fortzulaufen, und fast alle Flüchtlinge gehören ihrem Stand an.

Klug fragen können ist die halbe Weisheit.

Lesen macht vielseitig, Verhandeln geistesgegenwärtig und schreiben genau.

Manche Bücher darf man nur kosten, andere muß man verschlingen und nur wenige kauen und verdauen.

Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.

Nichts macht den Menschen argwöhnischer, als wenig zu wissen.

Ohne Zweifel sind die besten und für das Gemeinwohl verdienstvollsten Werke von ledigen oder kinderlosen Männern vollbracht worden.

Reisen ist in der Jugend ein Teil der Erziehung, im Alter ein Teil der Erfahrung.

Tugend ist wie ein kostbarer Stein - am besten in einfacher Fassung.

Vor allem muß darüber gewacht werden, daß die Geldschätze eines Staates nicht in wenige Hände gelangen. Andernfalls kann ein Staat ein großes Nationalvermögen besitzen und doch Not leiden. Denn Geld gleicht dem Dünger, der nur nützt, wenn er ausgebreitet wird. Man erreicht dies hauptsächlich durch Unterdrückung oder straffe Zügelung des zerstörenden Wuchergewerbes, der Monopole, Latifundien und dergleichen.

Wenig Philosophie entfernt von der Religion, viel Philosophie führt zu ihr zurück.

Wenn ein Reisender nach Hause zurückkehrt, soll er nicht die Bräuche seiner Heimat eintauschen gegen die des fremden Landes. Nur einige Blumen von dem, was er in der Ferne gelernt hat, soll er in die Gewohnheiten seines eigenen Landes einpflanzen.

Wer gut wirtschaften will, sollte nur die Hälfte seiner Einnahmen ausgeben, wenn er reich werden will, sogar nur ein Drittel.

Wer in ein Land reist, ehe er einiges von dessen Sprache erlernt hat, geht in die Schule, aber nicht auf Reisen.

Wer neue Heilmittel scheut, muß alte Übel dulden.

Wer stets geradehin ist, muß große Tugenden besitzen, so wie der Edelstein kostbar sein muß, der schmucklos gefaßt wird.

Wer Weib und Kinder besitzt, hat dem Schicksal Geiseln gegeben.

Wir dürfen das Weltall nicht einengen, um es den Grenzen unseres Vorstellungsvermögens anzupassen, wie der Mensch es bisher zu tun pflegte. Wir müssen vielmehr unser Wissen ausdehnen, so daß es das Bild des Weltalls zu fassen vermag.

Wir können die Natur nur dadurch beherrschen, daß wir uns ihren Gesetzen unterwerfen.

Wissen ist Macht.

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