Die Liebe ist der einzige Weg, auf dem selbst die Dummen zu einer gewissen Größe gelangen.
Was dich die Liebe nicht lehrt, das sollst du nicht wissen.
Die Klügsten haben wie die ärmsten Schächer / so schwache Stunden, daß den Schädel man / einschlagen kann mit ihrer Frauen Fächer.
Was rauh ist, Liebe macht es weich, / macht Heldenseelen zag, / den Feigen kühn, den Armen reich / und wandelt Nacht in Tag.
Durch die Liebe und den Tod berührt der Mensch das Unendliche.
Die Frau verliert in der Liebe zu einem ausgezeichneten Manne das Bewußtsein ihres eigenen Wertes. Der Mann kommt erst recht zum Bewußtsein des seinen durch die Liebe einer edlen Frau.
Liebe, aber wahrhaft! Und es fallen dir alle anderen Tugenden von selbst zu.
Unwillkürlich, unbewußt bilden zwei Wesen, die sich lieben, sich jedes nach den Ansprüchen des anderen. Ein jedes ist bemüht, dem Idol zu gleichen, das es im Herzen des anderen erspäht.
Den größten Abstand weiß die Liebe, die Erde mit dem Himmel auszugleichen.
Die Liebe herrscht nicht, aber sie bildet, und das ist mehr.
Durch Dich habe ich einen Maßstab für alle Frauen, ja für alle Menschen, durch Deine Liebe einen Maßstab für alles Schicksal.
Ein Herz, das Einen liebt, kann keinen Menschen hassen.
Heut ist mir alles herrlich; wenn's nur bliebe! / Ich sehe heut durchs Augenglas der Liebe.
Man muß nur ein Wesen recht von Grund aus lieben, da kommen einem die übrigen alle liebenswürdig vor.
Und belehr ich mich nicht, indem des lieblichen Busens / Formen spähe, die Hand leite die Hüften hinab? / Dann versteh ich den Marmor erst recht. Ich denk und vergleiche, / sehe mit fühlendem Aug, fühle mit sehender Hand.
Vermag die Liebe alles zu dulden, so vermag sie noch viel mehr alles zu ersetzen.
Wahre Neigung vollendet sogleich zum Manne den Jüngling.
Wer recht will tun, immer und mit Lust, / der hege wahre Lieb in Sinn und Brust!
Lieb ist selig allezeit, / ein Ringen so voll Seligkeit, / daß ohne ihre Lehre / nicht Tugend ist noch Ehre.
Die dummen Leute glauben immer, die Liebe sei nur eine Tugend, während sie die Kraft ist, welche einzig zur Ausübung der Tugenden befähigt.
Junge Menschen reifen durch die Liebe. Reife verjüngt sie. Alle befreit sie von den Banden ihrer Jahre.
Der Stände Gleichheit ist der Liebe Possenspiel.
Du allein warst es, nach der mich verlangte. Bei dir nur empfand ich diese ruhige, frohe, wunschlose Glückseligkeit.
Wo wir lieben, gedeiht auch unser Talent.
Erst seit ich liebe, weiß ich, daß ich lebe.
Alle Leidenschaften verleiten uns zu Fehlern, die Liebe aber zu den lächerlichsten.
Geliebt zu werden kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter.
Die erste Wirkung der Liebe besteht darin, uns eine große Ehrfurcht einzuflößen.
Edle Liebe reinigt, wie die Tragödie, die Leidenschaften des Menschen.
Hinter jedem großen Mann stand immer eine liebende Frau, und es ist viel Wahrheit in dem Ausspruch, daß ein Mann nicht größer sein kann, als die Frau, die er liebt, ihn sein läßt.
Liebe vereinfacht das Leben. Man hat dann nichts anderes im Sinn.
Das Spiel des Lebens sieht sich heiter an, / wenn man den sichern Schatz im Herzen trägt.
Große Seelen macht die Liebe größer.
Schöner, als er dich von sich ließ, soll der Himmel dich wieder haben und mit Verwunderung eingestehn, daß nur die Liebe die letzte Hand an die Seelen legt.
Treue Lieb' hilft alle Lasten heben!
Man sagt, daß auch Feige, wenn sie verliebt sind, sich zu höherer Gesinnung erheben.
Oh, allmächtige Liebe, die auf gewisse Weise das Vieh zum Menschen macht und auf andre den Menschen zum Vieh!
Die Lieb ist Flut und Glut: Kann sie dein Herz empfinden, / so löscht sie Gottes Zorn und brennt hinweg die Sünden.
Die Liebe ist ein Kind der Ewigkeit. Sie verwischt die Erinnerung an den Anfang und nimmt die Angst vor dem Ende.
Wer guten Weibes Minne hat, / der schämt sich aller Missetat.
Kann doch der denkbar beste Leitstern des ganzen Lebens für alle, denen es auf eine schöne Lebensführung ankommt, uns weder durch Verwandtschaft noch durch Ehrenstellen noch durch Reichtum noch durch sonst etwas so schön zuteil werden wie durch die Liebe. Und was ist dies? Die Scham vor dem Häßlichen und der Wetteifer um das Schöne.
Das eben ist der Liebe Zaubermacht, / daß sie veredelt, was ihr Hauch berührt, / der Sonne ähnlich, deren goldner Strahl / Gewitterwolken selbst in Gold verwandelt.
Von Männern großgezogen und gepflegt, / genährt vorzeitig mit der Weisheit Früchten, / selbst seine Ehe treibend als Geschäft, / kommt ihm zum erstenmal das Weib entgegen, / das Weib als solches, nichts als ihr Geschlecht, / und rächt die Torheit an der Weisheit Zögling.
Auch der Elefant verwickelt sich in ein Frauenhaar.
Keine Frau kann aus einem Narren einen Weisen mache. Aber jede Frau kann aus einem Weisen einen Narren machen.
Liebe bringt selbst den Esel zum Tanzen.
Liebe lieht Flügel. Aber es sind wächserne, die an der Fackel der Ehe schmelzen.
Wer neidet, ist blind. Wer haßt ist taub. Wer zürnt, der lahmt. Nur wer liebt, hat kein Gebrechen.
Freundschaft addiert, Neid subtrahiert, Haß dividiert, Liebe multipliziert.
Hab ich Lieb, so hab ich Not. / Meid ich Lieb, so bin ich tot. / Nun eh ich Lieb um Leid wollt lan, / eh will ich Lieb in Leiden han.