Oscar Wilde

336 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Immer auf dem Sprunge stehen - das nenne ich Leben. Von Sicherheit eingewiegt werden bedeutet sicheren Tod.

In Amerika regiert der Präsident für vier Jahre und der Journalismus für immer und ewig.

In der Auswahl seiner Feinde kann man nicht sorgfältig genug sein.

In der Stadt lebt man zu seiner Unterhaltung, auf dem Lande zur Unterhaltung der anderen.

In London verlangt man sogar von Politikern, daß sie moralisch sind. Die Folgen sind verheerend: Einer nach dem anderen verschwindet in der Versenkung.

In Wirklichkeit spiegelt die Kunst den Beschauer, nicht das Leben.

Je mehr wir die Kunst studieren, desto weniger kümmert uns die Natur.

Je weniger Strafen, desto weniger Verbrechen.

Jede Kunst ist amoralisch. Denn Gefühlserregung um der Gefühlserregung willen ist das Ziel der Kunst, und jede Gefühlserregung um des Handelns willen ist das Ziel des Lebens.

Jede schlechte Kunst entsteht durch die Rückkehr zum Leben und zur Natur, und indem man sie zu Idealen erhebt.

Jeder ist der Liebe würdig, nur der nicht, der sich selbst für würdig hält.

Jeder kann für die Leiden eines Freundes Mitgefühl aufbringen. Es bedarf aber eines wirklich edlen Charakters, um sich über die Erfolge eines Freundes zu freuen.

Jedes Portrait, das mit Gefühl gemalt wurde, ist ein Portrait des Künstlers, nicht dessen, der ihm dafür gesessen hat.

Jedes Porträt, das mit innerer Anteilnahme geschaffen wurde, ist das Porträt des Malers, nicht des Modells.

Jedes Publikum verabscheut das Neue, weil es sich davor fürchtet.

Jugend ist das Einzige, was zu besitzen sich lohnt.

Jugend ist die Zeit für Erfolg.

Jugend ist etwas Unvergleichliches

Jugend ist kein Getue. Jugend ist eine Kunst.

Junggesellen sollten hohe Steuern zahlen. Es ist nicht gerecht, dass einige Männer glücklicher sein sollen als andere.

Kein großer Künstler sieht die Dinge, wie sie wirklich sind. Täte er es, so wäre er kein Künstler mehr.

Kein Künstler hat ethische Neigungen. Ethische Neigung ist bei einem Künstler eine unverzeihliche Manieriertheit des Stils.

Keine Frau sollte mit der Gabe, sich zu erinnern, behaftet sein. Eine Frau, die sich erinnert, neigt bereits dazu, sich zu vernachlässigen. Man sieht es dem Hut einer Frau an, ob sie in Erinnerungen lebt.

Kinder lieben anfangs ihre Eltern. Wenn sie älter werden, beurteilen sie sie. Bisweilen verzeihen sie ihnen.

Kritiker ist, wer seinen Eindruck von schönen Dingen in einen anderen Stil oder einen neuen Stoff zu übertragen vermag.

Kunst ist Individualismus, und Individualismus ist eine aufrührerische, desintegrierende Macht.

Kunst offenbaren und den Künstler verheimlichen ist das Ziel der Kunst.

Kunst und Ethik: Wenn man sie vermischt, kehrt das Chaos zurück.

Laster und Tugend sind für den Künstler Stoffe einer Kunst.

Leute, die sich die Finger verbrennen, verstehen nichts vom Spiel mit dem Feuer.

London ist allzusehr erfüllt von Nebel und ernsthaften Leuten. Ob die Nebel die ernsthaften Leute oder die ernsthaften Leute die Nebel hervorbringen, weiß ich nicht genau.

Lügen und Dichtung sind Künste.

Man kann den Menschen nicht durch ein Gesetz vorschreiben gut zu sein.

Man kann immer nett gegen die sein, die einen nichts angehen.

Man muß etwas wirklich ernstnehmen, wenn man irgendein Vergnügen am Leben genießen will.

Man soll immer von Liebesgedanken erfüllt sein. Dies ist der Grund, warum man nicht heiraten sollte.

Man sollte immer ehrlich spielen, wenn man die Trümpfe in der Hand hat.

Man sollte nie etwas tun, worüber man nach Tisch nicht reden kann.

Man steht so früh auf, weil man so viel zu tun hat, und man legt sich so früh zu Bett, weil man so gar nichts zu denken hat.

Man versehe mich mit Luxus. Auf alles Notwendige kann ich verzichten.

Manche Richter sind so stolz auf ihre Unbestechlichkeit, dass sie darüber die Gerechtigkeit vergessen.

Manchmal denke ich, das Leben des Künstlers sei ein langer und süßer Selbstmord, und ich bedauere es nicht.

Meine Meinung ist, daß immer die Frauen den Männern den Antrag machen und nicht wir den Frauen.

Meinungsverschiedenheit über ein Kunstwerk zeigt an, das das Werk neu, kompliziert und wesentlich ist.

Memoiren werden in der Regel von Leuten geschrieben, die entweder ihr Erinnerungsvermögen verloren oder nichts getan haben, das der Erinnerung wert wäre.

Mir gefallen Menschen besser als Prinzipien und Menschen ohne Prinzipien besser als irgendwas in der Welt.

Mode ist das, was man selber trägt. Geschmacklos ist das, was andere tragen.

Mode ist so unerträglich häßlich, daß wir sie alle Halbjahre ändern müssen.

Muße, nicht Arbeit, ist das Ziel des Menschen.

Männer können analysiert, Frauen nur angebetet werden.

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