Die ewigen Sterne kommen wieder zum Vorschein, sobald es finster genug ist.
Im Grunde ist jedes Unglück gerade nur so schwer, wie man es nimmt.
Gott würde dich so hart nicht fassen, / hättest du sanft dich führen lassen.
Wärst du so klug, die kleinen Plagen / des Lebens willig auszustehn, / so würdest du dich nicht so genötigt sehn, / die größern Übel zu ertragen.
Des Übels Quelle findest du nicht aus, und aufgefunden fließt sie ewig fort.
Es kann wohl sein, daß der Mensch durch öffentliches und häusliches Geschick zu Zeiten gräßlich gedroschen wird; allein das rücksichtslose Schicksal, wenn es die reichen Garben trifft, zerknittert nur das Stroh, die Körner aber spüren nichts davon und springen lustig auf der Tenne hin und wider, unbekümmert, ob sie zur Mühle, ob sie zum Saatfeld wandern.
Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: / Die Luft einziehen, sich ihrer entladen; / jenes bedrängt, dieses erfrischt; / so wunderbar ist das Leben gemischt. / Du danke Gott, wenn er dich preßt, / und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt!
Je mehr ihr das Ding rüttelt und schüttelt, desto trüber wird's.
Das meiste Unglück der Menschen besteht eigentlich nur darin, daß sie sich mit Händen und Füßen gegen das Kreuz, das sie tragen sollen und tragen müssen, stemmen und wehren.
Was die großen Konflikte in der Welt und im Menschenleben bewirkt, ist nicht die Eigenliebe, sondern der Selbsthaß.
Man ist meistens nur durch das Nachdenken unglücklich.
Das Übel ist der Dünger des Guten.
Jedwedes Übel ist ein Zwilling.
Widerwärtigkeiten sind Pillen, die man schlucken muß und nicht kauen.
Das eingetretene Übel hat immer eine freundlichere Gestalt, als das entfernte.
Es ist gut, in Bedrängnis zu leben. Das wirkt wie eine gespannte Feder.
Alles Entscheidende entsteht trotzdem.
Ich habe herausbekommen, daß alles menschliche Unglück aus einer einzigen Ursache herkommt, nämlich der, daß man nicht ruhig in seinem Zimmer zu bleiben vermag.
Das Mißbehagen der Menschen steigt verhältnismäßig. Ein Glücklicher wird grade so arg durch eine kleine Unbequemlichkeit gequält wie ein Unglücklicher durch großes Malheur.
Man muß sich bei jedem Erdentummel, in den man persönlich mit verwickelt wird, nur immer sofort deutlich machen, wie das nur ein Augenblicksbild ist.
Ein Mensch, der sich ein Schnitzel briet, / bemerkte, daß ihm das missriet. / Jedoch da er es selbst gebraten, / tut er, als wär es ihm geraten. / Und, sich nicht selbst zu strafen Lügen, / ißt er's mit herzlichem Vergnügen.
Wenn es dir übel geht, nimm es für gut nur immer! / Wenn du es übel nimmst, so geht es dir noch schlimmer.
Widerwärtig nennen wir das Traurige, dem es nicht vergönnt ist, sich auf irgendeine Weise in Schönheit aufzulösen.
All unser Übel kommt daher, daß wir nicht allein sein können.
Die kleinen Unfälle, die uns stündlich vexieren, kann man betrachten als bestimmt, uns in Übung zu erhalten, damit die Kraft, die großen zu ertragen, im Glück nicht ganz erschlaffe.
Unglücklich ist nicht, wer etwas auf Befehl tut, sondern wer es widerwillig tut. Wir sollten daher die innere Einstellung gewinnen, daß wir wollen, was die Umstände von uns verlangen.
Es ist ein Geist des Guten in dem Übel, / zög' ihn der Mensch nur achtsam da heraus.
Es ist nicht das Schlimmste, / solang man sagen kann: Dies ist das Schlimmste.
Gott, wer darf sagen: Schlimmer kann's nicht werden?
Leid sitzt um so schwerer, / wo es bemerkt, daß man nur schwach es trägt.
Vor der Genesung einer heftigen Krankheit, / im Augenblick der Kraft und Besserung ist / am heftigsten der Anfall. Jedes Übel, / das Abschied nimmt, erscheint am übelsten.
Was den Menschen hindert, die Vernunft zu vervollkommnen und ein vernünftiges Leben zu führen, dies allein ist ein Übel.
Die meisten Mißlichkeiten der Welt scheinen mir von Menschen herzurühren, die zu geschäftig sind.
Kein Übel kann Dir geschehen, wenn Du es nicht selbst dafür hältst.
Wenn alle Menschen ihr Mißgeschick auf einen einzigen großen Haufen legten, von dem sich jeder den gleichen Anteil zu nehmen hätte - die meisten Menschen wären froh, wenn sie ihren eigenen Beitrag zurückbekommen und verschwinden könnten.
Nichts ist so leicht, daß es nicht schwer wird, wenn du es wider Willen tust.
Niemand nimmt sich selbst was vor übel.
Tu übel und wähne nicht Besseres.
Der Übeltäter Tod ist des Frommen Gnade.
Hüte dich vor Übeltaten, / Feld und Wald kann dich verraten.
Übelleb kauft dem Wohlleb sein Haus ab.
Von zweien Übeln soll man das kleinste wählen.
Wer's Übel nicht straft, lädt es zu Hause.
Wer das Übel flieht, den verfolgt es.
Dem Übel soll man entgegen gehn und stehn.
Vergiß des Übels, so bist du genesen.
Wenn man einem übelwill, / Find't man der Axt leicht einen Stiel.
Übel gesprochen ist wohl appelliert.
Nichts ist übel oder gut, / Wenn man's nicht so nennen tut.
Man muß nicht Übel ärger machen.