Luc de Clapiers

211 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Niemand will seiner Irrtümer wegen bedauert werden.

Niemand will seiner Irrtümer wegen bedauert werden.

Nur dadurch, daß die Menschen einander schmeicheln, können sie in Gemeinschaft leben.

Nur den starken und tiefen Seelen steht es zu, die Wahrheit zum Hauptgegenstand ihrer Leidenschaften zu machen.

Nur der kann wahrhaft glücklich sein, den das Schicksal auf den richtigen Platz gestellt hat.

Nur durch Mut kann man sein Leben in Ordnung bringen.

Nur wenige Menschen sind bescheiden genug, um zu ertragen, daß man sie richtig einschätzt.

Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.

Ruhmsucht beweist ebensosehr unsere Anmaßung als die Unsicherheit über unseren Wert.

Schande und Unglück hängen eng miteinander zusammen. Armut stürzt mehr Menschen in Schande als lasterhafte Gesinnung.

Schwerfällige Köpfe erkennen die Philosophie nicht an, wenn die Beredsamkeit sie gemeinverständlich macht. Sie betrachten diesen Glanz des Ausdrucks, der den Beweis großer Gedanken in sich schließt, als oberflächlich.

Schwächen verbinden die Menschen ebenso eng miteinander wie Tugenden.

Selbst die besten Schriftsteller reden zuviel.

Selten kann man viel haben von Menschen, derer man bedarf.

Stets zu unterscheiden zwischen achtenswert und liebenswert ist ein Kennzeichen von Beschränktheit: Die großen Seelen lieben von Natur aus alles, was ihre Achtung verdient.

Strenge Moral vernichtet die Kraft des Geistes.

Trägheit ist der Schlummer des Geistes.

Tätige Menschen ertragen die Langeweile ungeduldiger als die Arbeit.

Unser Ergötzen am Geist anderer dauert selten lange.

Unser Glaube hängt mehr von unserem Charakter als von unserer Einsicht ab. Nicht alle, die sich über die Auguren lustig machen, haben mehr Geist als die, die an sie glauben.

Unsere Handlungen sind weder so gut noch so schlecht wie unser Wille.

Was Anmaßung bei den Schwachen ist, das ist Aufschwung bei den Starken, wie die Kraft der Kranken Raserei und die der Gesunden Lebensmut ist.

Was die Menschen voneinander unterscheidet, ist eine Kleinigkeit. Was macht die Schönheit, die Häßlichkeit, die Gesundheit, die Krankheit, den Geist oder die Dummheit? Ein kleiner Unterschied der Organe, ein wenig mehr oder ein wenig weniger Galle.

Was die soziale Ordnung nicht stört, sollte das Gericht nicht kümmern.

Was wir einen glänzenden Gedanken nennen, ist gewöhnlich nur ein bestechender Ausdruck, der uns mit Hilfe eines Körnchens Wahrheit einen verblüffenden Irrtum aufdrängt.

Was wir Frieden nennen, ist meist nur ein Waffenstillstand, in dem der Schwächere solange auf seine Ansprüche verzichtet, bis er eine Gelegenheit findet, sie mit Waffengewalt von neuem geltend zu machen.

Wenige Maximen sind wahr in jeder Hinsicht.

Wenn die Leidenschaft oft kühner rät als die Reflexion, so verleiht sie auch mehr Kraft zur Ausführung.

Wenn man fühlt, daß man nichts hat, womit man die Achtung eines Menschen erringen kann, ist man nicht mehr weit davon, ihn zu hassen.

Wer andere unglücklich macht, gibt gewöhnlich vor, ihr Bestes zu wollen.

Wer auf andere nicht mehr angewiesen zu sein glaubt, wird unerträglich.

Wer auf einem Ball die Masken beobachtet hat, wie sie verliebt miteinander tanzen, einander an den Händen halten und sich im nächsten Augenblick ohne das geringste Bedauern auf Nimmerwiedersehen trennen, der kann sich eine Vorstellung vom Wesen der Welt machen.

Wer aus anderen keinen Vorteil ziehen kann, ist meist selbst wenig zugänglich.

Wer die Menschen verachtet, ist kein großer Mensch.

Wer es an Redlichkeit in Scherz und Spiel fehlen läßt, heuchelt bei Geschäften. Es ist das Kennzeichen einer unedlen Natur, wenn Freude nicht menschlich macht.

Wer es versteht, an sich Zweideutiges so auszudrücken, daß es nur eindeutig ausgelegt werden kann, ist ein Meister des Stils.

Wer große Dinge wagt, riskiert seinen Ruf.

Wer Großes vollbringen will, muß leben, als ob er niemals sterben würde.

Wer möchte sich über die Irrtümer der Antike verwundern, wenn er bedenkt, dass heute, in dem philosophischsten aller Jahrhunderte, sehr viele und sehr kluge Menschen nicht wagen würden, zu dreizehn zu speisen?

Wer nicht mehr imstande ist, den Frauen zu gefallen, und sich darüber klar ist, lebt ganz gut auch ohne sie weiter.

Wer sich selbst imponiert, imponiert auch anderen.

Wie es natürlich ist, vieles ohne Beweis zu glauben, so ist es natürlich, an anderem trotz des Beweises zu zweifeln.

Wie etwas Kaffee nach reichlichem Essen das Gleichgewicht schnell wiederherzustellen vermag, bedarf es oft nur eines kleinen Scherzes, um eine große Anmaßung niederzuschlagen.

Wie groß auch das Verdienst sein mag, sich um hohe Posten nicht zu kümmern, ein größeres liegt vielleicht darin, sie gut auszufüllen.

Will man Tiefes sagen, so gewöhne man sich zunächst, nichts Falsches zu sagen.

Wir besitzen so wenig Tugend, daß es uns lächerlich erscheint, den Ruhm zu lieben.

Wir entdecken in uns selbst, was die anderen uns verbergen, und erkennen in anderen, was wir vor uns selber verbergen.

Wir haben weder die Kraft noch die Gelegenheit, all das Gute und Böse zu tun, das wir planen.

Wir lassen uns gern zumuten, an das zu glauben, was außerordentlich zu sein scheint, wenn uns Außerordentliches fehlt.

Wir sind so sehr mit uns und unseresgleichen beschäftigt, dass wir alles Übrige, obwohl es unter unseren Augen lebt, kaum beachten.

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