Sprichwörter aus Vorderasien

Seelenruhe bekommt man, wenn man aufhört, zu hoffen.

Gottes Haustür ist immer offen.

Wenn es nicht Tränen gäbe, würden die Rippen verbrennen.

Keiner kann durch die Nase eines anderen einatmen.

Dem Ersten gebührt der Ruhm, wenn auch die Nachfolger es besser gemacht haben.

Gilt es zu hören, sei der erste. Sei der letzte, wenn es zu reden gibt.

Jeder Mensch sei König in seinem Gewerbe!

Die Frauen ehret nur, wer selber ehrenwert, und verachtet nur, wer selbst verachtenswert.

Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist.

Lieber seine alten Kleider flicken als neue borgen.

Die Weiber lügen, selbst wenn sie schweigen.

Gut schießen, gut reiten, nicht borgen und nicht lügen!

Leis kommt den angenommenen Sitten die angeborene nachgeschritten.

Die Wünsche des Mannes gehen zu Fuß. Die Wünsche der Frau fliegen.

Seltener Besuch vermehrt die Freundschaft.

Wenn dein Sohn groß wird, mache deinen Bruder daraus.

Was Dein Feind nicht wissen soll, das sage Deinem Freunde nicht!

Gutes Beispiel ist dem Schlechten zu nichts nutz.

Sprichwörter sind der Schmuck der Rede.

Der Tor braucht einen Keulenschlag, / wo dem Weisen ein Wink genügen mag.

Das Leben gleicht dem Feuer: Es beginnt mit Rauch und endigt mit Asche.

Der Tag geht vorüber, das Leben flieht dahin, und doch freut der Narr sich auf den Feiertag.

Wenn du vernimmst, daß ein Berg versetzt worden sei, so glaube es! Wenn du aber vernimmst, daß ein Mensch seinen Charakter geändert habe, so glaube es nicht!

Ein Schlag vom Liebhaber ist eine Rosine.

Lieber eine glatte Lüge als eine ungefällige Wahrheit.

Das Loch lockt den Dieb herbei.

Verachte dein eigenes Leben, und du bist Herr über das Leben anderer!

Unwissenheit ist der schlimmste Fehler.

Keine Religion hat der, der keine Humanität hat.

Wer mit Bedacht handelt, erreicht, was er erstrebt.

Klug zu fragen, ist schwieriger, als klug zu antworten.

Die Antwort für Narren ist Schweigen.

Der Wahrheitsliebende wird aus der Stadt gejagt.

Wenn der Richter dein Kläger ist, sei Gott dein Helfer!

Der Elefant hinterläßt nach seinem Tode seine Spur, das Schaltier seine Schalen.

Wer seinen Rücken zeigt in der Schlacht, kann nachher sein Gesicht nicht mehr zeigen.

Scherze mit dem Sklaven, bald wird er dir den Hintern zeigen!

Der hungrige Esel läuft schneller als das satte Rennpferd.

Nur nach dem Baum, der Früchte trägt, wirft man mit Steinen.

Wer aus allen Himmeln fällt, bringt den Engeln Erleichterung.

Was der Esel sagt, glaubt er.

Der Eilfertige und der Lahme treffen sich auf der Fähre wieder.

Ein törichter Freund ist eine größere Plage als ein weiser Feind.

Fällt ein Reicher, so heißt es: Ein Unfall. Fällt ein Armer, so heißt es: Er ist betrunken.

Selbst wenn der Wolf die ganze Nacht hungernd verbringt, trifft ihn der Argwohn des Menschen.

Eine Stunde Gerechtigkeit ist mehr als siebzig Jahre Gebet.

Die Menschen lassen sich in drei Klassen einteilen: Diejenigen, die unbeweglich sind, diejenigen, die beweglich sind, und diejenigen, die sich bewegen.

Hast du einen verständigen Sohn, was soll dir Reichtum? Hast du einen unverständigen Sohn, was soll dir Reichtum?

Ein guter Wein und ein schönes Weib sind zwei süße Gifte.

Armut ist ein feurig Hemd.