Adolf Knigge

39 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Achte Dich selbst, wenn Du willst, daß Andre Dich achten sollen!

Allgemeines Lob ist etwas sehr Entbehrliches. Allgemeine Achtung können dem Redlichen und Weisen selbst die Schurken in ihren Herzen nicht versagen.

Bescheidenheit ist eine der liebenswürdigsten Eigenschaften und macht umso vorteilhafteren Eindruck, je seltener diese Tugend in unseren Tagen wird.

Beurteile die Menschen nicht nach dem, was sie reden, sondern nach dem, was sie tun. Aber wähle für deine Beobachtungen solche Augenblicke, in welchen sie von dir unbemerkt zu sein glauben.

Der Umgang mit Kindern hat für einen verständigen Mann unendlich viel Interesse. Hier sieht er das Buch der Natur in unverfälschter Ausgabe aufgeschlagen.

Die Frau poche nicht auf ihre unverletzte Treue, welche vielleicht das Verdienst des Zufalls oder eines kalten Temperaments ist.

Die Kunst des Umgangs mit Menschen besteht darin, sich geltend zu machen, ohne andere unerlaubt zurückzudrängen.

Die Menschen, wenn sie dich um Rat fragen, sind gewöhnlich schon entschlossen zu tun, was ihnen gefällt.

Du hast bei der besten Sache schon halb verloren, wenn du nicht kaltblütig bleibst.

Ehre das Alter!

Eine der wichtigsten Tugenden im gesellschaftlichen Leben, die täglich seltener wird, ist die Verschwiegenheit.

Es ist kein Elend in der Welt von beständiger Dauer.

Gar zu leicht mißbrauchen und vernachlässigen uns die Menschen, sobald wir mit ihnen in Vertraulichkeit verkehren. Um angenehm zu leben, muß man fast immer als ein Fremder unter den Leuten erscheinen. Dann wird man geschont, geehrt, aufgesucht.

Glaube immer - und du wirst wohl dabei fahren -, daß die Menschen nicht halb so gut sind, wie ihre Freunde sie schildern, und nicht halb so böse, wie ihre Feinde sie ausschreien.

Handle weniger andern zu gefallen, als um Deine eigene Achtung nicht zu verscherzen, gut und anständig!

In großen Städten gehört es leider zum guten Tone, nicht einmal zu wissen, wer mit uns in demselben Hause wohne.

Jeder Mensch gilt in dieser Welt nur soviel, als er sich selbst geltend macht.

Jedes zu großes Übergewicht von einer Seite stört die Freundschaft.

Keine freundschaftliche Verbindung pflegt dauerhafter zu sein, als die, welche in der frühen Jugend geschlossen werden. Man ist da noch weniger misstrauisch, weniger schwierig in Kleinigkeiten.

Lerne den Ton der Gesellschaft anzunehmen, in welcher Du Dich befindest.

Lerne Widerspruch ertragen. Sei nicht aus schwacher Eitelkeit und törichtem Dünkel eingenommen von Deinen Meinungen.

Man belästige nicht seine Bekannten mit kleinen, unwichtigen Aufträgen. Auch suche man selbst, von ähnlichen Ansinnen frei zu bleiben. Gewöhnlich büßt man Zeit und Geld dabei ein und erntet dennoch selten Dank und Zufriedenheit.

Man ist viel wert in der Welt, wenn man sein Fach versteht!

Man kann sich keine Niederträchtigkeit denken, deren ein Geizhals nicht fähig wäre.

Man soll nie vergessen, daß die Gesellschaft lieber unterhalten als unterrichtet sein will.

Man vergesse nicht, dass das, was wir Aufklärung nennen, anderen vielleicht Verfinsterung scheint.

Ruhige, stille Hochachtung ist mehr wert als Anbetung, Verehrung, Entzückung.

Sehr kluge und verständige Menschen tun oft im gemeinen Leben Schritte, bei denen wir den Kopf schütteln müssen.

Sei pünktlich, ordentlich, arbeitsam, fleißig in deinem Beruf!

Sei, was du bist, immer ganz und immer derselbe.

Suche in der Welt weniger selbst zu glänzen, als anderen Gelegenheit zu geben, sich von ihrer vorteilhaften Seite zu zeigen, wenn du gefallen willst.

Vor allen Dingen maße dir nicht an, die Bewegungsgründe zu jeder guten Handlung abwägen zu wollen! Bei einer solchen Rechnung würden vielleicht manche deiner eigenen großen Taten verzweifelt klein erscheinen.

Vor einem grauen Haupte sollst Du das Deine beugen!

Wer die Gesellschaft nicht entbehren kann, soll sich ihren Gebräuchen unterwerfen, weil sie mächtiger sind als er.

Wer immer in Zerstreuungen lebt, wird fremd in seinem eignen Herzen.

Wer kein Geld hat, hat auch keinen Mut. Er fürchtet, überall zurückgesetzt zu werden, glaubt, jede Demütigung ertragen zu müssen, und zeigt sich allerorten in ungünstigem Licht.

Wer mit Vielen umgeht, treibt einen Kleinhandel, bei dem es zwar viel zu tun, aber wenig zu erwerben gibt.

Wir sehen die feinsten theoretischen Menschenkenner das Opfer des gröbsten Betrugs werden.

Zwang tötet alle edle, freiwillige Hingebung.

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