Gottfried Keller

46 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Achte jedes Mannes Vaterland, aber das deinige liebe!

Alles Große und Edle ist einfacher Art.

Am Donner des schäumenden Wasserfalls oder beim Glanze jener leuchtenden Systeme, die sich über uns kreuzen, findet der wahre Mensch seine heiligsten Stunden.

An einem offenen Paradiesgärtchen geht der Mensch gleichgültig vorbei und wird erst traurig, wenn es verschlossen ist.

Auch der demütigste Mensch glaubt und hofft innerlich immer mehr, als er auszusprechen wagt.

Besser ist's, man hat in der Jugend zu kämpfen als im Alter.

Besser ist's, man hat in der Jugend zu kämpfen, als im Alter.

Bitte keinen zweimal, der Dir nicht borgen will!

Briefe soll man, wie jedes andere Vergnügen, nach getaner Arbeit sich gestatten.

Das Dasein eines Schöpfers zu leugnen, ist größerer Unsinn als der finsterste Aberglaube.

Das Menschenleben ist eine ständige Schule.

Der Gedanke ist es, der das Wort adelt.

Der Mensch rechnet immer das, was ihm fehlt, dem Schicksal doppelt so hoch an wie das, was er besitzt.

Der Mensch soll nicht tugendhaft, sondern nur natürlich sein, so wird die Tugend von selbst kommen.

Die Grobheit spare wie Gold! Wenn du sie in gerechter Entrüstung einmal hervorkehrst, muß es ein Ereignis sein und den Gegner wie ein unvorhergesehener Blitzstrahl treffen.

Die Ruhe zieht das Leben an.

Diene deinen Freunden, ohne zu rechnen.

Ein guter Witz geht immer für ein Stück Brot.

Es ist doch sonderbar, wie auch der vortrefflichste Mensch schlechte Eigenschaften haben muß, gleich einem stolz segelnden Schiffe, welches Ballast braucht, um zu seiner guten Fahrt gehörig schwer zu sein.

Etwas wagen muß das Herz und früh auf sein, wenn es leben will.

Für mich waren es sehr feierliche und nachdenkliche Stunden, als ich anfing, mich an den Gedanken des wahrhaften Todes zu gewöhnen.

Ich bin von jeher gewöhnt, alle falschen Verhältnisse, wie ungezogene Kinder ihre Strümpfe, abzustrampeln. Man wird nur schlecht und falsch, wenn man in dergleichen Wirrsal fortlebt.

Ich habe bis jetzt keine Ursache, an der Vorsehung zu zweifeln.

Ich habe mich überzeugt, daß nur rauhe Bewegung und wechselvolles Geschick einen nach allen Seiten hin tüchtigen Charakter hervorbringen können. Darum leben hoch Ebbe und Flut, Freude und Leid, Glück und Elend!

Ich kann nicht begreifen, wie gewisse Leute Anspruch auf Geistesbildung oder auf Seelengröße und Charakter machen wollen und doch nicht das mindeste Gefühl für das Alleinsein haben. Denn die Einsamkeit, verbunden mit dem ruhigen Anschauen der Natur, mit einem klaren, heiteren Bewußtsein seines Glaubens über Schöpfung und Schöpfer und verbunden mit einigen Widerwärtigkeiten von außen, ist, ich behaupte es, die einzige wahre Schule für den Geist von edlen Anlagen.

Im Notfall bindet der Bauer den Schuh mit Seide.

Immer machen einige gute Menschen ein warmes Stübchen aus, auch ohne Ofen, Dach und Fenster.

In geborgtem Geld ist kein Segen.

Je mehr ich lerne, desto mehr sehe ich ein, wie nur eine gute Grundlage in der Jugend das Glück der späteren Tage hervorrufen kann.

Keine Regierung und keine Bataillone vermögen Recht und Freiheit zu schützen, wo der Bürger nicht imstande ist, selber vor die Haustüre zu treten und nachzusehen, was es gibt.

Kleider machen Leute.

Mag's in der Brust stürmen und wogen, der Atem in der Kehle stocken! Der Kopf soll oben bleiben bis in den Tod!

Mit einem Menschen, welcher den gekreuzigten Gottmenschen verehrt, ist immer noch mehr anzufangen als mit einem, der weder an die Menschen noch an die Götter glaubt.

Nur durch den Winter wird der Lenz errungen.

O wie lieb ist die Arbeit, wenn man dabei an etwas Liebes zu denken hat und sicher ist, am Sonntag mit ihm zusammen zu sein.

Studiere die Menschen, nicht um sie zu überlisten und auszubeuten, sondern um das Gute in ihnen aufzuwecken und in Bewegung zu setzen!

Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!

Was wir aufgeben, müssen wir mit freier Wahl aufgeben, nicht wie der Fuchs die Trauben.

Wenn du es kannst, so lasse ab vom Kleinen und suche das Große!

Wer heute einen Gedanken sät, erntet morgen die Tat, übermorgen die Gewohnheit, darnach den Charakter und endlich sein Schicksal.

Wer nicht arbeitet, soll nicht nur nicht essen, sondern braucht auch nicht zu lieben.

Wer nicht Meister sein will, muß eben Gesell bleiben und Vorgesetzte haben sein Leben lang.

Wir bleiben nicht gut, wenn wir nicht immer besser zu werden trachten.

Wohlwollen und Liebe können nicht gehegt werden, ohne den Träger zu veredeln, und sie tun dieses am glänzendsten, wenn sie dem gelten, was man einen Feind oder Widersacher nennt.

Während man dem Geist immer mehr Nahrung gibt und die Köpfe erhellt, läßt man nicht selten das Herz erkalten.

Zum Lachen braucht es immer ein wenig Geist; das Tier lacht nicht.

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