Sprichwörter aus Russland

Vom Schweigen schmerzt die Zunge nicht.

Am Don ist es schön, aber daheim ist es besser.

Der Wolf ist immer bereit, sich ohne Lohn als Schäfer zu verdingen.

Ohne Gott ist jeder Weg breiter.

In des Neidischen Auge wächst sich der Pilz zur Palme aus.

Wer sich vor Wölfen fürchtet, soll nicht in den Wald gehn.

Faulheit kennt kein Rückenweh.

Wenn die Herren sich schlagen, krachen den Knechten die Köpfe.

Wenn die Weiber auch von Glas wären, sie würden doch undurchsichtig sein.

Wenn der Löwe alt wird, lauert er am Mauseloch.

Wer nichts besitzt, braucht sich vor keinem Verlust zu fürchten.

Auch ausgetrocknet ist das Meer noch kein Bruder der Pfütze.

Halte Freundschaft mit dem Bären! Doch halte auch immer die Axt bereit!

Wenn nur Brot da wäre zum Essen! Zähne würden sich schon finden.

Findet ein Armer einen Groschen, so ist es ein falscher.

Das Gesetz gleicht der Deichsel eines Wagens: Du kannst sie drehen, wohin du willst.

Freiheit verdirbt auch ein gutes Weib.

Man bevorzugt des andern Weib, aber den eigenen Sohn.

Wo der Arme zum Dorfrichter wird, ist's hohe Zeit, daß die Reichen den Ort verlassen.

Wie der Pfaff, so die Gemeinde.

Ein Wort der Güte ist besser als eine dicke Pastete.

Jeder Mann ist der Sohn einer Frau.

Der Tod ist ein Riese, vor dem auch der Zar die Waffen strecken muß.

Ein schmeichelndes Kälbchen wird leicht von zwei Müttern gesäugt.

Ein Freund, von dem man nichts borgen kann, gleicht einem Messer, das nicht schneidet.

Der Gast, der sich früh erhebn, bleibt die ganze Nacht.

Ein Tag ohne Brot ist lang.

Ohne den Hirten wird aus Schafen nie eine Herde.

Wenn dein Weib dir schmeichelt, hat sie was Übles im Sinn.

Nicht das Haus ehrt den Hausherrn, sondern dieser das Haus.

Hüte dich, mit deinem Herrn zusammen Kirschen zu essen! Er wäre imstande, dir die Kerne ins Gesicht zu spucken.

Heiratest Du nach Geld, so verkaufst Du Dich. Heiratest Du eine Witwe, so kommt der fremde Mann.

Von versprochenen Eiern gehen hundert auf das Zehnt.

Heiraten ist kein Wettrennen. Du kannst immer zeitig genug hinkommen.

Die Stimme der Wahrheit ist so gellend wie Pfauenstimmen.

Wer den Tod fürchtet, taugt nicht dazu, auf der Welt zu leben.

Die Not kann den Schmied lehren, Stiefel zu nähen.

Im Walde ist der Bär Oberpriester.

Die Betrunkenen denken nicht ihre eigenen Gedanken.

Besser einmal im Jahr gebären, als täglich den Bart zu scheren.

Bis dreißig Wärme von einer Frau; nach dreißig Wärme vom Trunk; zum Schluss nicht einmal vom Ofen.

Womit man in der Jugend prahlt, das wird man im Alter bereuen.

Besser betteln als stehlen, aber besser arbeiten als betteln.

Reichtum - Sünde vor Gott, / Armut - Sünde vor den Menschen.

Wenn der Bauer klagt, ist der Adlige immer im Recht.

Im fremden Land ist auch der Frühling nicht schön.

Das Huhn wird nicht von den Eiern belehrt.

Wenn der Priester dich besucht, freu dich nicht; bald wird er anfangen zu betteln.

Mütterliche Güte - ein uferloses Meer, unendliche Tiefe.