Ein jeder seinen Schalk verblümt / Und sich der werten Jugend rühmt.
Ein Mägdlein so sich kleidet zum Schein, / Bei dem ist auch die Zucht gar klein.
Ein Narr sich wenig daran kehrt, / So man ihm schon was Gutes lehrt.
Ein schlechter Ast, / Ist des Baumes Last.
Ein schnelles Spiel, / Versieht oft viel.
Ein schönes Kleid ziert seinen Mann, / Wer es hat, der zieh' es an.
Ein solcher Freund verdienet Lob, / Der in dem Unglück hält die Prob'.
Ein starker Wein, ein guter Freund, / Die gleichen viel sich, wie mir scheint. / Der Wein verraucht, und bleibt nicht gut, / Wo man nicht wohl ihn wahren tut. / Sag' nicht's geheim's von deinem Freund, / Sonst verraucht auch er, und wird dein Feind.
Ein tapf'res Herz, ein guter Rat, / Viele Ding' richten aus, und große Tat.
Ein Tor viel Toren machen kann, / D'rum nimm dich keines Toren an.
Ein ungelad'ner Gast, / Ist dem Wirte eine Last.
Ein ungeschickter Mann / Hält nichts für recht getan, / Als wo er selbst die Hand legt an.
Ein weises Herz, ein froher Mut, / Sind köstlicher als Gold und Gut.
Eine Gab' die man dir verehrt / Schätze mehr noch, als sie wert.
Eine unwillige Gab' ist eben / So viel, als hätt'st du gar Nichts geben.
Einem Jeden gefällt seine Weise wohl, / D'rum ist die Welt der Narren voll.
Einen Fund verhehlen / Ist so viel als stehlen.
Einigkeit ist ein starkes Band / Es hält zusammen Leut' und Land.
Eis und Glück, beider Treu, / Bricht, eh' man's gedenkt, entzwei.
Es ist besser alleine / Als mit böser Gemeine.
Es ist eine Gewohnheit kommen herein: / Was fremd ist, muß allerweg besser sein.
Es ist kein Dörflein gar so klein, / Daß nicht drin' sollt des Jahrs eine Kirmes sein.
Es ist kein Wurm, kein Tierlein so klein / Ihm dünket sein Leib, sein Leben fein.
Es ist nichts so gering und klein, Es will bei seines Gleichen sein.
Es ist schlimm, wissen was recht ist, / Und doch aber tun, was schlecht ist.
Es ist wohl eines jeden Will', / Daß er möchte haben viel, / Aber wo regiert die Not, / Da sind alle Freunde tot.
Es meint jede Frau / Ihr Kind sei ein Pfau.
Es singt kein Harfner vor dem Haus / Die Weiber stecken all' die Köpf' hinaus.
Es steht dem Eh'stand übel an, / Wenn die Henne krähet vor dem Hahn.
Es tu'n nicht alle Leute beten / Die oftmals in die Kirche treten.
Es wird nicht bald eine Hochzeit vollbracht, / So nicht dabei einer zweiten gedacht.
Fang' an mit Gott, mit Gott hör' auf, Dies ist der beste Lebenslauf.
Fischefangen und Vogelstellen / Verdarb schon manchen wacker'n Gesellen.
Fluch' und Sünd', haben einen Sinn, / Wo sie ausfahren, fliegen sie wieder hin.
Fragen und lehren / Bringt manchen zu Ehren.
Frauengestalt / Ist nur gemalt.
Freigebig mit Worten, karg im Halten, / Ist schlecht an Jungen wie an Alten.
Freund' hier, Freund' dort, Freund' aller Ort, / Wenn ich nichts hab', wer hilft mir fort?
Freunde hinter'm Rücken / Sind die stärksten Brücken.
Freundschaft geht vor jedem Ding, / Das Wort, spricht der Pfennig, halt ich gering, / Denn wo ich mich kehr' und wend' / Da hat alle Freundschaft ein End'.
Für Feinde beten gilt vielmehr, / Als wenn's für Freund' geschehen wär', / Ein Vaterunser für einen Feind, / Ist mehr, als zehn für einen Freund.
Gar selten der was verschüttet hat, / Bringt das Ganze wieder an seine Statt.
Geduld ist zwar ein edles Kraut, / Es wird aber nicht aller Orten gebaut.
Geiz und Ehr' / Treibt über's Meer.
Geld richtet jehund alles aus, / Macht züchtig ein unzüchtig Haus.
Geld, das stumm ist / Macht oft Recht, das krumm ist.
Geld, Gewalt und Gunst, / Bricht Recht, Siegel und Kunst.
Gesund und vergnügt sein zu aller Frist, / Das schönste Kleinod auf Erden ist.
Gewalt und Zwang, / Hat geringen Vorteil, und währt nicht lang.
Gewohnheit die zu Haus' im Land, / Wird da gehalten für keine Schand'.