Des Genusses wandelbare Freuden / rächet schleunig der Begierde Flucht.
Des Herzens Andacht hebt sich hin zu Gott, / Das Wort ist tot, der Glaube macht lebendig.
Des Lebens Mai blüht einmal und nicht wieder.
Des Menschen Engel ist die Zeit. Die rasche / Vollstreckung an das Urteil anzuheften, / ziemt nur dem unveränderlichen Gott.
Des Menschen Taten und Gedanken wißt, / sind nicht wie Meeres blind bewegte Wellen. / Die innere Welt, sein Mikrokosmos ist / der tiefe Schacht, aus dem sie ewig quellen. / Sie sind notwendig wie des Baumes Frucht; / sie kann er Zufall gaukelnd nicht verwandeln. / Hab ich des Menschen Kern erst untersuch, / so weiß ich auch sein Wollen und sein Handeln.
Des Menschen Wille, das ist sein Glück.
Deutschland? Aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu finden, / wo das gelehrte beginnt, hört das politische auf.
Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.
Die Ehre wohnt beim Reichtum. Reichtum übt / die größte Herrschaft über Menschenseelen.
Die einzige / ausbeute, die wir aus dem Kampf des Lebens / wegtragen, ist die Einsicht in das Nichts / und herzliche Verachtung alles dessen, was uns erhaben schien und wünschenswert.
Die ewige / Beglaubigung der Menschheit sind ja Tränen. / Sein Aug' ist trocken, ihn gebar kein Weib.
Die Fabel ist der Liebe Heimatwelt, / gern wohnt sie unter Feen, Talismanen, / glaubt gern an Götter, weil sie göttlich ist.
Die Fabel ist der Liebe Heimatwelt.
Die fremden Eroberer kommen und gehen; / wir gehorchen, aber wir bleiben stehen.
Die Freundschaft / ist wahr und kühn. Die kranke Majestät / hält ihren fürchterlichen Strahl nicht aus.
Die ganze Weltgeschichte ist ein ewig wiederholter Kampf der Herrschsucht und Freiheit.
Die Geheimnisse des Kabinetts stecken sich gern in die Falten eines Weiberrocks.
Die großen Herren sind so selten dabei, wenn sie Böses tun.
Die himmlischen Gestirne machen nicht / bloß Tag und Nacht, Frühling und Sommer - nicht / dem Sämann bloß bezeichnen sie die Zeiten / der Aussaat und der Ernte. Auch des Menschen Tun / ist eine Aussaat von Verhängnissen, gestreuet in der Zukunft dunkles Land, den Schicksalsmächten hoffend übergeben. / Da tut es not, die Saatzeit zu erkunden.
Die Hoffnung führt ins Leben ein, / sie umflattert den fröhlichen Knaben, / den Jüngling locket ihr Zauberschein, / wie wird mit dem Greis nicht begraben; / denn beschließt er im Grabe den müden Lauf, / noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf.
Die hohe Flut ist's, die das schwere Schiff / vom Strande hebt - und jedem einzelnen / wächst das Gemüt im großen Strom der Menge.
Die Könige sind nur Sklaven ihres Standes, / dem eignen Herzen dürfen sie nicht folgen.
Die Königinnen lieben schlecht. Ein Weib, / das lieben kann, versteht sich schlecht auf Kronen.
Die letzte Wahl steht auch dem Schwächsten offen. / Ein Sprung von dieser Brücke macht mich frei.
Die Liebe ist schlauer als die Bosheit und kühner.
Die Liebe wird leicht zur Wut in heftigen Naturen.
Die lächerliche Wut / der Neuerung, die nur der Ketten Last, / die sie nicht ganz zerbrechen kann, vergrößert, / wird mein Blut nie erhitzen. Das Jahrhundert / ist meinem Ideal nicht reif. Ich lebe / ein Bürger derer, welche kommen werden.
Die Meinung hält es / mit dem Unglücklichen; es wird der Neid / stets den obsiegend Glücklichen verfolgen.
Die Menge geht nach dem Glück.
Die Menschen, in der Regel, / verstehen sich aufs Flicken und aufs Stückeln / und finden sich in ein verhaßtes Müssen / weit besser als in eine bittre Wahl.
Die Natur ist ein unendlich geteilter Gott.
Die Natur / warf diese beiden feur'gen Völkerschaften / auf dieses Brett im Ozean; ungleich / verteilte sie's und hieß sie darum kämpfen. / Der Tweede schmales Bette trennt allein / die heft'gen Geister; oft vermischte sich / das Blut der Kämpfenden in ihren Wellen. / Die Hand am Schwerte, schauen sie sich drohend / von beiden Ufern an seit tausend Jahren. / Kein Feind bedränget Engelland, dem nicht / der Schotte sich zum Helfer zugesellte; / kein Bürgerkrieg entzündet Schottlands Städte, / zu dem der Brite nicht den Zunder trug, / und nicht erlöschen wird der Haß, bis endlich / ein Parlament sie brüderlich vereint.
Die Neigung gibt / den Freund, es gibt der Vorteil den Gefährten; / wohl dem, dem die Geburt den Bruder gab! / Ihn kann das Glück nicht geben. Anerschaffen / ist ihm der Freund.
Die Poeten sollten immer nur durch Geschenke belohnt, nicht besoldet werden; es ist eine Verwandtschaft zwischen den glücklichen Gedanken und den Gaben des Glücks: Beide fallen vom Himmel.
Die Rachegötter schaffen im stillen.
Die Schlange sticht nicht ungereizt.
Die schönsten Träume von Freiheit werden ja im Kerker geträumt.
Die Sonne geht in meinem Staat nicht unter / doch alles das besaß ein andrer schon, / wird nach mir mancher andre noch besitzen. / Das ist mein eigen. Was der König hat, / gehört dem Glück - Elisabeth dem Philipp. / Hier ist die Stelle, wo ich sterblich bin.
Die Staatsgeschäfte teilten sich in mehrere Kammern. Wölfe besorgten die Finanzen, Füchse waren ihre Sekretäre. Tauben führten das Kriminalgericht, Tiger die gütlichen Vergleiche, Böcke schlichteten Heiratsprozesse. Soldaten waren die Hasen; Löwen und Elefant blieben bei der Bagage; der Esel war Gesandter des Reichs, und der Maulwurf Oberaufseher über die Verwaltung der Ämter. Genueser, was hofft ihr von dieser weisen Verteilung? Wen der Wolf nicht zerriß, den prellte der Fuchs. Wer diesem entrann, den tölpelte der Esel nieder. Tiger erwürgten die Unschuld; Diebe und Mörder begnadigte die Taube, und am Ende, wenn die Ämter niedergelegt wurden, fand sie der Maulwurf alle unsträflich verwaltet. Die Tiere empörten sich. Laßt uns einen Monarchen wählen, riefen sie einstimmig, der Klauen und Hirn und nur einen Magen hat - und einem Oberhaupt huldigten alle. /
Die Sünd' ist der Magnetenstein, / der das Eisen zieht ins Land herein.
Die Treue warnt vor drohenden Verbrechen, / die Rachgier spricht von den begangenen.
Die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn.
Die Unschuld hat im Himmel einen Freund.
Die wahre Kunst hat es nicht bloß auf ein vorübergehendes Spiel abgesehen. Es ist ihr ernst damit, den Menschen nicht bloß in einen augenblicklichen Traum von Freiheit zu versetzen, sondern ihn wirklich und in der Tat frei zu machen und dieses dadurch, daß sie eine Kraft in ihm erweckt, übt und ausbildet, die sinnliche Welt, die sonst nur als ein roher Stoff auf uns lastet, als eine blinde Macht auf uns drückt, in eine objektive Ferne zu rücken, in ein freies Werk unseres Geistes zu verwandeln.
Die Wahrheit ist vorhanden für den Weisen, / die Schönheit für ein fühlend Herz. Sie beide / gehören füreinander.
Die Welt ist Sterbenden so süß!
Die Welt ist vollkommen überall, / wo der Mensch nicht hinkommt mit seiner Qual.
Die Weltgeschichte ist ein Weltgericht.
Die Zeit bringt Rat. Erwartet's in Geduld! / Man muß dem Augenblick auch was vertraun.
Die Äcker grenzen nachbarlich zusammen, / die Herzen stimmen überein - das stiftet / ein gutes Ehband!