Oscar Wilde

336 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Es gibt nichts, was Kunst nicht ausdrücken kann.

Es gibt nur ein Ding auf der Welt, das schlimmer ist, als daß die Leute über einen reden, und das ist, daß die Leute nicht über einen reden.

Es gibt nur eine Klasse in der Gesellschaft, die mehr an Geld denkt, als die Reichen. Das sind die Armen.

Es gibt nur eine Sünde, und das ist Dummheit.

Es gibt nur zwei Arten von Menschen, die wirklich fesseln - Leute, die alles wissen, und Leute, die überhaupt nichts wissen.

Es gibt schreckliche Versuchungen, und es erfordert Kraft und Mut, ihnen nachzugeben.

Es ist die Literatur, die uns den Körper in seiner Behendigkeit und die Seele in ihrer Unrast zeigt.

Es ist ein schlechter Trost zu wissen, daß jemand, der uns ein schlechtes Mittagessen servierte oder eine mindere Weinsorte aufgewartet hat, ein völlig einwandfreies Privatleben führt. Auch Kardinaltugenden entschädigen nicht für kalte Vorspeisen.

Es ist eine schreckliche Sache für einen Mann, wenn er plötzlich entdeckt, dass er sein Leben lang nichts als die Wahrheit gesagt hat.

Es ist unglaublich, wieviel Geist in der Welt aufgeboten wird, um Dummheiten zu beweisen.

Es ist wichtiger, daß jemand sich über eine Rosenblüte freut, als daß er ihre Wurzel unter das Mikroskop bringt.

Es kommt darauf an, den Körper mit der Seele und die Seele durch den Körper zu heilen.

Es kommt für jeden der Augenblick der Wahl und der Entscheidung: Ob er sein eigenes Leben führen will, ein höchst perönliches Leben in tiefster Fülle, oder ob er sich zu jenem falschen, seichten, erniedrigenden Dasein entschließen soll, das die Heuchelei der Welt von ihm begehrt.

Fortschritt ist die Verwirklichung von Utopien.

Fragen sind immer der Mühe wert, Antworten nicht immer.

Fragen sind niemals indiskret, nur Antworten sind es zuweilen.

Frauen haben einen untrüglichen Instinkt für alles, außer für das, was auf der Hand liegt.

Frauen sind da, um geliebt, nicht um verstanden zu werden.

Frauen sind Gemälde. Männer sind Probleme.

Frauen verteidigen sich, indem sie angreifen, und greifen an, indem sie sich ergeben.

Frauen werden nie durch Komplimente entwaffnet. Männer immer.

Frühreif sein heißt vollkommen sein.

Für den Kritiker ist das Kunstwerk einfach eine Anregung zu einem neuen eigenen Werk, das nicht unbedingt eine augenscheinliche Ähnlichkeit mit dem kritisierten Gegenstand zeigen muss.

Für den Philosophen sind die Frauen der Triumph des Stoffes über den Geist, genau wie die Männer der Triumph des Geistes über die Moral sind.

Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.

Gedanke und Sprache sind für den Künstler Werkzeuge einer Kunst.

Gedächtnis ist das Tagebuch, das wir immer mit uns herumtragen.

Gegenüber sehr attraktiven Frauen ist meist der Mann der Schutzbedürftige.

Genie überdauert Schönheit.

Gerade durch ihre Unvollständigkeit gelangt die Kunst zur vollendeten Schönheit

Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und den Mund halten!

Gewissen und Feigheit sind in Wirklichkeit ein und dasselbe. Das Gewissen ist nur der öffentliche Geschäftsname der Doppelfirma.

Gib dich jeder Frau gegenüber so, als seist du in sie verliebt, und jedem Manne, als sei er dir überlegen! Bald wirst du dich im Rufe des vollendeten Gentleman befinden.

Greise glauben alles. Männer bezweifeln alles. Junge wissen alles.

Gut sein heißt, mit sich selber im Einklang sein.

Gute Künstler leben nur in ihren Werken, und sie sind daher als Persönlichkeit völlig uninteressant. Ein großer Dichter, ein wirklich großer Dichter, ist das unpoetischste Wesen von der Welt, aber untergeordnete Dichter sind höchst anziehend. Je schlechter ihre Reime sind, um so malerischer sehen sie selber aus.

Gute Vorsätze sind nutzlose Versuche, in wissenschaftliche Gesetze einzugreifen. Ihr Ursprung ist pure Eitelkeit. Ihr Resultat ist gleich Null.

Gute Vorsätze sind Schecks, auf eine Bank gezogen, bei der man kein Konto hat.

Heute kennt man von allem den Preis, von nichts den Wert.

Heutzutage hat jeder vor sich selbst Angst.

Ich bin offen gesagt, kein Freund langer Verlöbnisse. Sie geben den Brautleuten Gelegenheit, ihren Charakter schon vor der Hochzeit zu entdecken, was wie ich meine, niemals ratsam ist.

Ich erinnere mich, einmal gelesen zu haben, daß die Götter, wenn sie uns strafen wollen, unsere Gebete erhören.

Ich habe einen jungen Mann gekannt, der sich durch das Laster, alle Briefe zu beantworten, ruiniert hat.

Ich kann mit allem Mitleid haben außer mit dem Leid.

Ich liebe Männer mit Zukunft und Frauen mit Vergangenheit.

Ich mag keine Prinzipien. Ich bevorzuge Vorurteile.

Ich möchte die Kritik ein Schaffen aus Geschaffenem nennen.

Ich wähle meine Freunde nach ihrem guten Aussehen, meine Bekannten nach ihrem Charakter und meine Feinde nach ihrem Verstand.

Im Moment, wo man sich hinsetzt, um zu denken, wird man nur Nase oder nur Stirn oder sonst etwas Greuliches. Sehen Sie sich doch einmal alle die Leute an, die in gelehrten Berufen etwas geleistet haben! Sie sind alle ausgesprochen häßlich. Natürlich mit Ausnahme der Geistlichen. Aber die Geistlichen denken eben nicht.

Im Stumpfsinn wird Ernsthaftigkeit mündig.

 Top