Nach einem trefflichen Mittagessen ist man geneigt, allen zu verzeihen.
Natürlich sein heißt allzu verständlich sein. Und allzu verständlich sein heißt unkünstlerisch sein.
Nicht die Vollkommenen, sondern die Unvollkommenen brauchen unsere Liebe.
Nichts geht über die Jugend. Die in den mittleren Jahren sind dem Leben verpfändet, die Alten sind in der Rumpelkammer des Lebens, aber die Jugend ist die Herrin des Lebens.
Nichts ist so gefährlich wie das Allzumodernsein. Man gerät in Gefahr, plötzlich aus der Mode zu kommen.
Nichts macht die Frauen heutzutage so altern wie die Anhänglichkeit ihrer Bewunderer.
Nichts sollte imstande sein, uns zu berauben, denn wir besitzen in Wirklichkeit nichts als das, was wir in uns haben.
Nichts von dem, das sich tatsächlich ereignet, ist von irgendwelcher Bedeutung.
Nichtstun ist die schwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt
Niemand ist so reich, sich seine Vergangenheit zurückzukaufen.
Nur die Auktionäre können alle Kunstarten gleichermaßen und unparteiisch bewundern.
Nur die ganz Stumpfsinnigen sind schon beim Frühstück geistreich.
Nur die Mittelmäßigkeit macht Fortschritte. Ein Künstler bewegt sich in einem Kreis von Meisterwerken, von denen das erste nicht weniger vollkommen ist als das letzte.
Nur die Oberflächlichen kennen sich selbst.
Nur durch Liebe, nicht durch deutsche Philosophie versteht man den Sinn dieser Welt.
Nur eine Sache ist schlimmer als beredet zu werden: wenn niemand über einen redet.
Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
Obwohl es paradox erscheinen mag (...), ist es darum nicht weniger wahr, dass das Leben die Kunst weit mehr nachahmt als die Kunst das Leben.
Persönlichkeiten, nicht Prinzipien, bringen die Zeit in Bewegung.
Popularität setzt immer Mittelmäßigkeit voraus.
Pünktlichkeit stiehlt uns die beste Zeit.
Reisen veredelt wunderbar den Geist und räumt mit all unseren Vorurteilen auf.
Schicksalsschläge lassen sich ertragen - sie kommen von außen, sind zufällig. Aber durch eigene Schuld leiden - das ist der Stachel des Lebens.
Selbstaufopferung sollte polizeilich verboten sein. Sie wirkt so demoralisierend auf die Menschen, für die man sich aufopfert.
Selbstlosigkeit bedeutet, die anderen Menschen ihr Leben leben zu lassen und sie nicht zu stören.
Selbstmord ist das größte Kompliment, das man der Gesellschaft machen kann.
Selbstsucht liegt nicht darin, daß man nach eigenem Gutdünken lebt, sondern darin, daß man von anderen jene Lebensführung verlangt, die man sich selbst gesetzt hat.
Sich durch Poesie ruiniert zu haben ist eine Ehre.
Sich selbst zu überraschen ist, was das Leben lebenswert macht.
Sicherlich liegt der Anfang aller ästhetischen Kritik darin, seine eigenen Eindrücke darzustellen.
So etwas wie ein sittliches oder unsittliches Buch gibt es nicht. Bücher sind entweder gut geschrieben oder schlecht geschrieben. Weiter nichts.
So wird jenen, die die Wahrheit mehr lieben als die Schönheit, das letzte Geheimnis der Kunst immer verborgen bleiben.
Sobald die Kunst auf ihr schöpferisches Ausdrucksmittel verzichtet, gibt sie alles auf.
Solange man den Krieg als ein Verbrechen betrachtet, wird er die Menge immer geheimnisvoll anlocken. Wenn er etwas Vulgäres geworden ist, wird man aufhören, sich um ihn zu kümmern.
Sprich nie verächtlich über die Gesellschaft! Nur wem es nicht gelingt, hineinzukommen, spottet darüber.
Treue Ehemänner sind alle furchtbar langweilig. Die ungetreuen werden affektiert.
Tugendhafte Arme kann man wohl bemitleiden, aber unmöglich bewundern.
Um manche Delikte zu begreifen, genügt es, die Opfer zu kennen.
Um seine Jugend zurückzuerhalten, braucht man nur seine Torheiten zu wiederholen.
Ungehorsam ist für jeden, der die Geschichte kennt, die eigentliche Tugend des Menschen. Durch Ungehorsam entstand der Fortschritt, durch Ungehorsam und Aufsässigkeit.
Ungewißheit allein ist die Quelle romantischer Empfindung.
Unsere Gesichter sind Masken, die uns die Natur verlieh, damit wir unseren Charakter dahinter verbergen.
Unzufriedenheit ist der erste Schritt in der Entwicklung von Menschen und Völkern.
Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Erfolg.
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!
Viele Menschen sind zu gut erzogen, um mit vollem Munde zu sprechen. Aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun.
Vollkommenheit ist des Künstlers Ziel.
Von der Literatur verlangen wir Würde, Bezauberung, Schönheit und Phantasie.
Vorsicht ist das, was wir bei anderen Feigheit nennen.
Vulgär ist immer das Benehmen anderer.