Sprichwörter aus China

Es genügt nicht, zum Fluß zu kommen mit dem Wunsche, Fische zu fangen. Man muß auch das Netz mitbringen.

Wer nichts zu verlieren hat, ist reich.

Wer Geld und keine Kinder hat, der ist nicht wirklich reich, wer Kinder und kein Geld hat, der ist nicht wirklich arm.

Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen.

Wer nicht auf die hohen Berge steigt, kennt die Ebene nicht.

Tiger und Hirsche streichen nicht miteinander umher.

Der Mensch kennt seine Schwäche sowenig wie der Ochse seine Stärke.

Wer auf Rache aus ist, grabe zwei Gräber.

Das Wasser haftet nicht an den Bergen, die Rache nicht an einem großen Herzen.

Für Leute, die nur einen Hammer als Werkzeug haben, ist jedes Problem ein Nagel.

Beantworte keinen Brief im Ärger!

Wer die Menschen kennenlernt, liebt die Tiere.

Du kannst kein Buch öffnen, ohne etwas daraus zu lernen.

Wer sein Herz dem Ehrgeiz öffnet, verschließt es der Ruhe.

Die Reue ist der Mai der Tugenden.

Fühlst du dich von jemand beleidigt, so stellst du dich geistig unter ihn.

Gedenke der Quelle, wenn du trinkst!

Mißtraust Du einem Menschen, so stelle ihn nicht ein. Stellst Du ihn aber ein, so mißtraue ihm nicht.

Die Blumen des eigenen Gartens duften nicht so stark wie die wilden Blumen. Dafür halten sie länger.

Tue, was du tust.

Über eine Entfernung von tausend Meilen wirkt nur noch Menschlichkeit nicht aber Macht.

Jeden Tag ein Fluch erhöht das Glück und die Lebensdauer.

Der weise Mann fügt sich den Verhältnissen, wie das Wasser sich der Form des Gefäßes fügt.

Hast du kein Geld, geh nicht unter die Leute! Hast du Schwierigkeiten, wende dich nicht an Verwandte!

In einer friedlichen Familie kommt das Glück von selber.

Der Weise vergißt die Beleidigungen wie ein Undankbarer die Wohltaten.

Ein Reich ist leicht zu regieren, eine Familie schwer.

Ein Mord mag verziehen werden, Unhöflichkeit nie.

Wer essen will, soll den Koch nicht beleidigen.

Wer viel lacht und viel weint, wird sehr alt.

Wer zornig ist, verbrennt oft an einem Tag das Holz, das er in vielen Jahren gesammelt hat.

Wer sich selbst alles zutraut, wird andere übertreffen.

Zuviel Geist haben, heißt nicht genug davon haben.

Talente ohne Tugend sind Sklaven ohne Herren: Sie können sich nicht gut benehmen und sind zu allem fähig.

Je klarer das Wasser, desto weniger Fische. Je klüger ein Mensch, desto weniger Weisheit.

Der eine erregt den Staub, und einem andern fliegt er ins Auge.

Wenn du willst, daß sie dich hassen, dann schenke ihnen Brot. Wenn du willst, daß sie dich lieben, zwinge sie, einen Turm zu bauen.

Meinungen sind wie Nägel: Je mehr du auf sie einschlägst, umso tiefer dringen sie en.

Wer Geld hat, ist ein Drache, wer keines hat, ein Wurm.

Arm sein, ohne zu klagen, ist leichter als reich sein, ohne zu prahlen.

Zehn Jahre lang Gutes tun ist nicht genug. Einen Tag Böses tun ist zuviel.

Der ist ein guter Mensch, der Unrecht ertragen kann.

Wer die Klassiker studiert, ohne sie zu begreifen, täte besser daran, zum Pflug zurückzukehren.

Die erste Gunst ist Gunst, die zweite schon Verpflichtung.

Das Böse lebt nicht in der Welt der Dinge. Es lebt allein im Menschen.

Hundert Männer können ein Lager bereiten, aber um ein Heim zu schaffen, braucht es eine Frau.

Alles Geld der Welt ist nicht so viel wert wie zur rechten Stunde ein Becher besten Weines.

Es gibt dreierlei Unglück: In der Jugend den Vater zu verlieren, im mittleren Alter die Frau zu verlieren, im Alter ohne Sohn sein.

Nur derjenige hat den rechten Vorteil im Auge, der auch den Vorteil des anderen mitbedenkt.

Der Adel ist ein Verdienst für solche, die sonst keins haben.