Christian Friedrich Hebbel

309 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Der Genuß des Humors setzt höchste geistige Freiheit voraus.

Der Geschmack einer Nation geht dem Genius nie voraus, sondern hinkt ihm beständig nach.

Der Greis wird wieder Kind, aber ein Kind für jene Welt.

Der Hund ist der sechste Sinn des Menschen.

Der Jugend wird oft der Vorwurf gemacht, sie glaube, daß die Welt mit ihr erst anfange. Aber das Alter glaubt noch öfter, daß mit ihm die Welt aufhöre.

Der Jüngling fordert vom Tag, dass er etwas bringt, der Mann ist zufrieden, wenn er nur Nichts nimmt.

Der Jüngling küßt, / wenn er des Mädchens denkt, die eigne Hand, / die sie ihm drückte, als sie von ihm schied. / Der Mann braucht etwas mehr.

Der Maitag ist ein kategorischer Imperativ der Freude.

Der Mann traf seine Frau im Ehebruch. "Freund", rief sie ihm entgegen, "ich wollte mich bloß überzeugen, daß du in allen Dingen einzig bist."

Der Mann weicht dem Stein, der ihn zu zerschmettern droht, aus und vermauert ihn in sein Gebäude!

Der Mensch dachte sich sein eignes Gegenteil; da hatte er seinen Gott.

Der Mensch gerät in große Gefahr, wenn er seine einseitig gewonnene Erfahrung zum alleinigen Maßstab seines Urteils und zum Prinzip seines Handelns macht.

Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt.

Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt.

Der Mensch kann die Natur nicht erreichen, nur übertreffen; er ist entweder über ihr oder unter ihr.

Der Mensch will brutto geliebt werden, nicht netto!

Der Name ist heutzutage das einzige, welches die Menschen am Teufel nicht mögen.

Der Neidische wir ärmer, wenn er andere reicher werden sieht.

Der Philister hat oft in der Sache recht, nie in den Gründen.

Der Ruhm ist Schatten nur der Tat, / und steht kein Ding im Sonnenlicht, / sieht man gewiß den Schatten nicht.

Der Schmerz ist ein Eigentum, wie das Glück und die Freude.

Der Staat beruht so wenig auf einem bloßen Vertrag wie der Mensch.

Der Tod eines heißgeliebten Menschen ist die eigentliche Weihe für eine höhere Welt. Man muß auf Erden etwas verlieren, damit man in jenen Sphären etwas zu suchen habe.

Der Tod kann noch Aergeres als tödten!

Der Tod zeigt dem Menschen, was er ist.

Der Traum ist der beste Beweis dafür, daß wir nicht so fest in unsere Haut eingeschlossen sind, wie es scheint.

Der wahre Schmerz ist schamhaft.

Der Witz ist das einzige Ding, was umso weniger gefunden wird, je eifriger man es sucht.

Der Zufall ist ein Rätsel, welches das Schicksal dem Menschen aufgibt.

Die Bibel kann schon darum nicht von Gott sein, weil er darin gar zu viel Gutes von sich selbst und gar zu viel Schlimmes von den Menschen sagt.

Die Edelsten leiden den meisten Schmerz. Auch der Schmerz wählt den besten Boden.

Die Ehe gibt dem Einzelnen Begrenzung und dadurch dem Ganzen Sicherheit.

Die Ehre, / einmal erkrankt und dann nicht rasch geheilt, / steht niemals wieder von den Toten auf.

Die Eitelkeit ist der Triumph der Natur im Negativen.

Die Freude verallgemeinert, der Schmerz individualisiert den Menschen.

Die höhere Kritik ist nur eine andere Art von Naturforschung.

Die Kannibalen haben am Besten das letzte Ziel der Geschichte begriffen. Sie tun schon jetzt, was dann geschehen wird: sie fressen sich unter einander.

Die Krankheiten, die das Wachstum der Menschheit bezeichnen, nennt man Revolutionen.

Die Krankheiten, die das Wachstum der Menschheit kennzeichnen, nennt man Revolution.

Die Krone macht die Teufel, die den Menschen / zu allem Bösen reizen, doppelt stark / und doppelt schwach die Engel, die ihn warnen!

Die Kunst ist das Gewissen der Menschheit.

Die Kunst ist nur eine höhere Art von Tod. Sie hat mit dem Tod, der auch alles Mangelhafte der Idee gegenüber durch sich selbst vernichtet, dasselbe Geschäft.

Die meisten Menschen sind nur so lange gut, als sie andere für gut halten. Sie wollen nicht geben, sie wollen nur eine Schuldigkeit abtragen.

Die meisten praktischen Irrtümer entspringen daraus, daß für viele Fehler ist, was bei einigen Tugend sein würde.

Die meisten unserer Kritiker sind nur deshalb Scharfrichter geworden, weil sie keine Könige werden konnten.

Die Menschen haben viele absonderliche Tugenden erfunden, aber die absonderlichste von allen ist die Bescheidenheit. Das Nichts glaubt dadurch etwas zu werden, daß es bekennt: Ich bin nichts!

Die Menschen helfen lieber dem, der ihrer Hilfe nicht bedarf, als dem, welchem sie nötig ist.

Die Menschheit läßt sich keinen Irrtum nehmen, der ihr nützt. Sie würde an Unsterblichkeit glauben, und wenn sie das Gegenteil wüßte.

Die Menschheit verurteilt den einzelnen zur Todesstrafe und begeht dadurch gegen ihn ein größeres Verbrechen, als er gegen sie begangen hat, indem sie ihm die Besserung unmöglich macht.

Die Natur behauptet eigensinnig ihren Gang; was im Mai nicht blüht, wird's im September nicht nachholen.

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