Nichts entfernt zwei innerlich wenig verwandte Menschen mehr voneinander als das Zusammenleben.
Nichts ist erbärmlicher als die Resignation, die zu früh kommt.
Nichts ist weniger verheißend als Frühreife; die junge Distel sieht einem zukünftigen Baume viel ähnlicher als die junge Eiche.
Nichts lernen wir so spät und verlernen wir so früh, als zugeben, daß wir unrecht haben.
Nichts macht uns feiger und gewissenloser als der Wunsch, von allen Menschen geliebt zu werden.
Niemand ist so beflissen, immer neue Eindrücke zu sammeln wie der, der die alten nicht zu verarbeiten versteht.
Nur der Denkende erlebt sein Leben. Am Gedankenlosen zieht es vorbei.
Nur die allergescheitesten Leute benützen ihren Scharfsinn zur Beurteilung nicht bloß anderer, sondern auch ihrer selbst.
Ob zwei Leute gut getan haben, einander zu heiraten, kann man bei ihrer Silbernen Hochzeit noch nicht wissen.
Ohne Phantasie keine Güte, keine Weisheit
Respekt vor dem Gemeinplatz! Er ist seit Jahrhunderten aufgespeicherte Weisheit
Rücksichtslosigkeiten, die edle Menschen erfahren haben, verwandeln sich in Rücksichten, die sie erweisen.
Sag etwas, das sich von selbst versteht, zum erstenmal, und du bist unsterblich.
Schaffen führt zum Glauben an einen Schöpfer.
Schwächliche Grämlichkeit, die alle fünf gerade sein läßt, ist die Karikatur der Resignation.
Schüchterne Dummheit und verschämte Armut sind den Göttern heilig.
Sehr geringe Unterschiede begründen manchmal sehr große Verschiedenheiten.
Sei deines Willens Herr und deines Gewissens Knecht.
Selbst der bescheidenste Mensch hält mehr von sich, als sein bester Freund von ihm hält.
Sich glücklich fühlen, auch ohne Glück – das ist Glück.
Sich mit wenigem begnügen ist schwer, sich mit vielem begnügen unmöglich.
Sich von einem ungerechten Verdacht reinigen zu wollen, ist entweder überflüssig oder vergeblich.
Siege, aber triumphiere nicht.
So mancher meint, ein gutes Herz zu haben, und hat nur schwache Nerven.
Sobald eine Mode allgemein geworden ist, hat sie sich überlebt.
Solange es mehr faule als fleißige Menschen gibt, bleibt der sozialistische Staat eine Utopie.
Soweit die Erde Himmel sein kann, soweit ist sie es in einer glücklichen Ehe.
Späte Freuden sind die schönsten; sie stehen zwischen entschwundener Sehnsucht und kommendem Frieden.
Steril ist der, dem nichts einfällt. Langweilig ist, wer ein paar alte Gedanken hat, die ihm alle Tage neu einfallen.
Suche immer zu nützen! Suche nie, dich unentbehrlich zu machen.
Traurigkeit ist Stille, ist Tod. Heiterkeit ist Regsamkeit, Bewegung, Leben.
Treue Liebe kann zwischen Menschen von sehr verschiedenem, dauernde Freundschaft nur zwischen Menschen von gleichem Werte bestehen. Aus diesem Grunde ist die zweite viel seltener als die erste.
Treue üben ist Tugen, Treue erfahren ist Glück.
Tue deine Pflicht so lange, bis sie deine Freude wird!
Um ein öffentliches Amt glänzend zu verwalten, braucht man eine gewisse Anzahl guter und schlechter Eigenschaften.
Um in eine Versammlung feiner Leute treten zu dürfen, muß man den Frack tragen, die Uniform oder die Livree.
Unerfüllbare Wünsche werden als "fromme" bezeichnet. Man scheint anzunehmen, daß nur die profanen in Erfüllung gehen.
Uns ist nicht immer klar, worin Taktgefühl sich äußert. Aber wir merken, wenn es fehlt.
Unser Stolz auf den Besitz irgendeiner guten Eigenschaft erleidet einen argen Stoß, wenn wir sehen, wie stolz andere auf das Nichtbesitzen derselben guten Eigenschaft sind.
Vaterlandsliebe ist erweiterte Familienliebe.
Vertrauen ist Mut und Treue ist Kraft.
Vertrauen ist Mut, und Treue ist Kraft.
Vertrauensselig - ein schönes Wort. Vertrauen macht selig den, der es hat, und den, der es einflößt.
Viele Leute glauben, wenn sie einen Fehler erst eingestanden haben, brauchen sie ihn nicht mehr abzulegen.
Vieles erfahren haben, heißt noch nicht Erfahrung besitzen.
Vorurteil stützt die Throne, Unwissenheit die Altäre.
Was andere uns zutrauen ist meist bezeichnender für sie als für uns.
Was du wirklich besitzest, das wurde dir geschenkt.
Was ein Kind tut, soll nicht als eine Handlung, sondern als ein Symptom aufgefaßt werden.
Was ist Reue? Eine große Trauer darüber, daß wir sind, wie wir sind.