Der Dumme braucht sein Leben allein, / Läßt and're bleiben wie sie sein.
Der eine gewinnt sein Brot im Sitzen, / Der and're erringt es mit Laufen und Schwitzen.
Der eine säet, / Der and're mähet.
Der Frosch springt wieder in seinen Pfuhl, / Säß' er auch auf goldenem Stuhl.
Der Frühling erneuet, / Der Sommer ernährt, / Der Herbst erfreuet, / Der Winter verzehrt.
Der Fuchs ändert das Haar, / Und bleibt doch der Fuchs, der er war.
Der Hunger ist der beste Koch / Mag er's auch nicht, so ißt er's doch.
Der ist fürwahr ein kluger Mann, / Der Geld und Gut recht brauchen kann.
Der ist gar keines Lobens wert, / Der sich zu loben selbst begehrt.
Der ist reich, der Vergnügen hat, / Der der ist arm, so nie wird satt.
Der ist weis' und hochgelehrt, / Der Glück und Unglück zum Besten kehrt.
Der Jeden ehr't, / Ist Ehren wert.
Der kommt überall zu spat, / Der auszugeh'n nicht Weile hat.
Der Mensch noch nicht geboren ist, / Der Jedermann gefällig ist.
Der mir Liebes tut, der macht mir Sorgen, / Wie ich's ihm möcht vergelten morgen.
Der nichts tut, nichts weiß, nichts kann, / Muß allezeit bleiben hintenan.
Der selber ist sein größter Feind, / Der nicht will haben Gott zum Freund.
Der Wein bringt Träume von Engelein, / Beim Bier fallen mir die Schuldner ein.
Der Wein / Hat keinen Schrein.
Der zuerst im Spiel gewann, / Ward zuletzt ein Bettelmann.
Der Zungen Tat, / Der Alten Rat, / Der Männer Mut, / Ist immer gut.
Des Mannes List ist wohl behend' / Doch Weiberlist ist ohne End'.
Die Armen helfen zusammen all', / Daß nicht sobald ein Reicher fall'.
Die besten Schwimmer unter dem Haufen, Pflegen am ersten zu ersaufen.
Die Dankbarkeit ist ein Samen / Aus welchem neue Gaben stammen.
Die Furcht macht immer größer die Gefahr, / Als an sich selber die Sache war.
Die Füch's die einmal gefangen war'n, / Die geh'n nicht mehr so leicht in's Garn.
Die Schlüssel hängen nicht allzumal / An eines Weibes Riemen mit der Schall'.
Die Vögel die früh anfangen zu singen / Werden es auch bald zu Ende bringen.
Die Weisheit sucht was Not ist und Nutz, / Der Mut hält es in Schirm und in Schutz.
Die Zeit ist unstet wie ein Rohr, / Wer ihr vertraut, der ist ein Tor.
Drei Ding' sind mir im Haus nicht gelegen, / Der Rauch, ein bös' Weib und der Regen, / Das Viert' beschwert auch überaus, / Viel Kinder und kein Brot im Haus.
Du mußt viel wissen und wenig sagen, / Antworte nicht auf alle Fragen.
Du sollst dich selber still betragen, / Laß and're Gutes von dir sagen.
Du sollst mit Arbeit nach Gutem streben / Gleich, als wollt'st du ewig leben, / Und doch steh'n in steten Sorgen, / Als sollt'st du sterben heut' oder morgen.
Eh' man ein Wörtlein spricht, / Weiß es Gott, wo's uns gebricht.
Ehren / Beschweren.
Eig'ner Herd / Ist Goldes wert, / Ist er auch arm / Macht er doch warm.
Eigner Nutz, / Ist ein schlechter Putz.
Ein blinder Mann, ein armer Mann, / Aber ein viel ärm'rer Mann / Der sein Weib nicht zwingen kann.
Ein blinder Mann, ein armer Mann, / Hätt' er auch Seid' und Sammet an.
Ein falscher Mund vermeint's nicht gut / Wenn er den Wackern loben tut, / Er hat ein Schelmstück in dem Sinn, / Sonst würd' er wohl nicht loben ihn.
Ein fauler Apfel macht gar schnell, / Daß ihm auch gleichet sein Gesell.
Ein Freund mit dir in einem Haus / Bringt mehr Verdruß, als zehn daraus.
Ein frommes Herz, gesundes Blut / Ist mehr, denn vieles Geld und Gut.
Ein frommes Weib ist des Lebens Heil / Man findet es aber selten feil.
Ein Geizhals ist der Ärmste auf Erden, / Weil er durch gar nichts satt kann werden.
Ein geringer Mann oft viel vermag, / Und bleibt doch unbeacht't, all sein' Tag.
Ein großer Tor muß der wohl sein, / Der von einem Schuh' und einem Weib erleidet Pein.
Ein gut Gewissen, ein armer Herd, / Sind Gott und aller Ehren wert.