Sprichwörter aus Spanien

Geh' mit den Hühnern schlafen und steht mit den Hähnen auf!

Gib deinem Sohne Glück und wirf ihn ins Meer!

Wem Gott Söhne versagte, dem der Teufel Neffen.

Die Liebe der Frau zu ihrem Mann läßt sich an dessen Gewand ablesen.

Afrika fängt bei den Pyrenäen an.

Der eine füttert den Gaul, der andere muß ihn satteln.

Wer einen Betrüger betrogen hat, dem ist der Himmel wohlgesinnt.

Einem Katalonier soll man nichts Böses tun, weil das Sünde ist, und nichts Gutes, weil das verschwendet ist.

Einem Kranken kann es nicht helfen, daß er in einem goldenen Bette liegt.

Am Barte des Törichten lernt der Barbier rasieren.

Gott sandte die Streitsucht, auf daß der Advokat zu leben hat.

Beim Wühlen findet man manchmal etwas, was man gar nicht finden wollte.

Um den Tod herbeizurufen, mag man die Faulen schicken.

Bevor du dich beweibst, / sorg selbst erst, wo du bleibst: / Haus, Weinberg, Feld und Garten. / Dann kannst du Glück erwarten.

Weil er dachte und weil er meinte, ist er zu Madrid am Galgen gestorben.

Wovor einer Angst hat, daran wird er sterben.

Kleine Verrichtung tut wohler als großes Müßigsein.

Einer ohne Krankheit ist glücklich, einer der keine Schulden hat, reich.

Es gibt weder eine gute noch eine schlechte Zeit, die hundert Jahre dauert.

Wenn wirklich Gefahr ist, bellt kein Hund mehr.

Wer beten lernen möchte, muß sich aufs Meer begeben.

Wenn das Geraufe zu Ende ist, soll man die Fäuste ruhig halten.

Vor den alten Dummköpfen haben die jungen keine Ruhe.

Sieh dir an, wie die Frau aussieht, und du kennst ihren Mann.

Nicht jeder, der Sporen trägt, hat ein Pferd.

Zuweilen spricht auch der Teufel die Wahrheit.

Wer große Reisen unternimmt, bringt große Lügen heim.

Kennt die Maus nur ein einziges Loch, wird die Katze sie bald gefangen haben.

Was man in der Kindermütze annimmt, läßt man mit dem Leichentuch.

Ein Narr bekommt immer Recht.

Wer mit dem Hunde ins Bett geht, wird mit Flöhen aufstehen.

Wer dem Dieb durch die Finger sieht, stiehlt selber.

Der reiche Mann schützt sich im Handgemenge das Gesicht, der arme Mann den Rock.

Die Tränen einer Witwe werden vom ersten Wind getrocknet.

Gott hat selber kein Kopftuch, doch nimmt er's der einen und bindet's der andern um.

Wer leiht, reißt sich den Bart aus.

Wenn der eine nicht will, mischt keiner die Karten.

Hinter dem Reichen steht ein Teufel, hinter dem Armen stehen zwei.

Die Armut stiehlt, und die Not lügt.

Geflüsterter Rat ist keine Erbse wert.

Zwei Sperlinge auf eine Ähre: Nie Freundschaft.

Wo zwei drum wissen, ist nur noch Gott dabei. Wenn aber drei zusammen sind, werden es rasch hundert wissen.

Einem pflügenden Ochsen soll man nicht ins Gesicht schauen.

Es gibt niemand, der nicht von irgendwelchen Leuten als Narr angesehen wird.

Wer seinen Besitz schon vor dem Tod verteilt, der verdient, daß ihn der Blitz erschlägt.

Wo Ärzte und Apotheker fehlen, da sterben die Leute an Altersschwäche.

Wenn der Abt das Messer ableckt, haben die Mönche nichts zu lachen.

Besser gar nicht als schlecht arbeiten.

Das Übel, vor dem man Angst hat, vor dem geht man zugrunde.

Ein Mann, dem keine Barthaare sprießen, / ist nur mit Vorsicht zu genießen.