Man löst sich nicht allmählich von dem Leben! / Mit einem Mal, schnell, augenblicklich muß / der Tausch geschehen zwischen Zeitlichem / und Ewigem.
Man sagt, Ihr meint es gut / mit diesem Staat, mit Eurer Königin, / seid unbestechlich, wachsam, unermüdet - / ich will es glauben. Nicht der eigne Nutzen / regiert Euch, Euch regiert allein der Vorteil / des Souveräns, des Landes. Eben darum / mißtraut Euch, edler Lord, daß nicht der Nutzen / des Staats Euch als Gerechtigkeit erscheine.
Manch blutig Treffen wird um nichts gefochten, / weil einen Sieg der junge Feldherr braucht. / Ein Vorteil des bewährten Feldherrn ist's, / daß er nicht nötig hat, zu schlagen, um der Welt zu zeigen, er versteh' zu siegen.
Mein bester Sohn! Es ist nicht immer möglich, / im Leben sich so kinderrein zu halten, / wie's uns die Stimme lehrt im Innersten. / In steter Notwehr gegen arge List / bleibt auch das redliche Gemüt nicht wahr. / Das eben ist der Fluch der bösen Tat, / daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären.
Mein ganzes Wollen soll ihr Sklave sein / und all mein höchstes Wünschen ihre Liebe. / Wer eine Gunst bei mir erlangen will, / wird keines andern Fürspruchs nötig haben / als eines Winks aus ihrem schönen Auge. / Kein Nein aus meinem Munde soll sie kränken, / solang die Parze meinen Faden spinnt; / so weit die Welle meines Lebens rinnt, / soll sie mein einzig Träumen sein und Denken.
Mein Platz ist zu schlecht für mich? Immerhin, weit besser, als wenn ich zu schlecht für meine Stelle wäre!
Mein Sohn, laß uns die alten, engen Ordnungen / gering nicht achten! Köstlich unschätzbare / Gewichte sind's, die der bedrängte Mensch / an seiner Dränger raschen Willen band.
Mein Verzeichnis von Bösewichtern wird mit jedem Tag, den ich älter werde, kürzer und mein Register von Toren vollzähliger und länger.
Meine Freude ist / so groß, daß sie vom Kummer Tränen borgt, / sich zu entladen.
Meine Schulden verbittern mir das Leben, und bei dieser Seelenlage ist es ganz und gar um schriftstellerische Tätigkeit getan.
Menschen sind / für Sie nur Zahlen, weiter nichts. Muß ich / die Elemente der Monarchenkunst / mit meinem grauen Schüler überhören? / Der Erde Gott verlerne zu bedürfen, / was ihm verweigert werden kann. Wenn Sie / um Mitgefühle wimmern, haben Sie / der Welt nicht Ihresgleichen zugestanden? / Und welche Rechte, möcht' ich wissen, haben / Sie aufzuweisen über Ihresgleichen? /
Mich schuf aus gröberm Stoffe die Natur, / Und zu der Erde zieht mich die Begierde.
Millionen beschäftigen sich, daß die Gattung bestehe; / aber durch wenige nur pflanzet die Menschheit sich fort. / Tausend Keime zerstreuet der Herbst, doch bringet kaum einer / Früchte; zum Element kehren die meisten zurück. / Aber entfaltet sich sich auch nur einer, einer allein streut / eine lebendige Welt ewiger Bildungen aus.
Mir ahnet ein unglücksvoller Augenblick.
Mir erscheint der Lenz vergebens, / der die Erde festlich schmückt. / Wer erfreute sich des Lebens, / der in seine Tiefe blickt?
Mir gnügt die leichte Ehre nicht, ein Herz / zu fesseln, welches Tausende gewannen. / Den Mut zu brechen, welchen nichts gebeugt, / ein Herz zu rühren, welches nie gefühlt, / den stolzen Mann als Siegerin zu fesseln, / der nicht begreift, wie ihm geschieht, umsonst / sich seinem Joch entwindet. das er liebt, / das lockt mich an.
Mir grauet vor der Götter Neide: / Des Lebens ungemischte Freude / wird keinem Irdischen zuteil.
Mir graut / vor dem Gedanken, einsam und allein, auf einem Thron allein zu sein.
Mir ist die Bibel nur wahr, wo sie naiv ist, in allem andern, was mit einem eigentlichen Bewusstsein geschrieben ist, fürchte ich einen Zweck und späteren Ursprung.
Mit dem Genius steht die Natur in ewigem Bunde; / was der eine verspricht, leistet die andre gewiß.
Mit der Mutter und ihren Söhnen / krönt sich die herrlich vollendete Welt. / Selber die Kirche, die göttliche, stellt nicht / Schöneres dar auf dem himmlischen Thron; / Höheres bildet selber die Kunst nicht, die göttlich geborne, / als die Mutter mit ihrem Sohn.
Mit heißen Tränen wirst du dich dereinst Heim sehnen nach den väterlichen Bergen.
Mit leichtem Mute knüpft der arme Fischer / den kleinen Nachen an im sichern Port, / sieht er im Sturm das große Meerschiff stranden.
Mit Meineid hilft sich jeder Bösewicht.
Mit meinem Glücke / schloß er den Bund und bricht ihn, nicht mit mir. / War ich ihm was, er mir? Das Schiff nur bin ich, / auf das er seine Hoffnung hat geladen, / mit dem er wohlgemut das freie Meer / durchsegelte; er sieht es über Klippen / gefährlich gehn und rettet schnell die Ware.
Mit Mord muß herrschen, wer den Thron geraubt.
Mut zeiget auch der Mameluck, / Gehorsam ist des Christen Schmuck.
Muß Unrecht sein, so sei's um eine Krone; / in allem andern sei man tugendhaft.
Männer richten nach Gründen; des Weibes Urteil ist seine / Liebe: Wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib.
Nach Ehre geizt die Jugend.
Nacht muß es sein, wo Friedlands Sterne strahlen.
Nachzuahmen erniedrigt einen Mann von Kopf.
Nehmt die Gottheit auf in euren Willen, / und sie steigt von ihrem Weltenthron! / Des Gesetzes strenge Fessel bindet / nur den Sklavensinn, der es verschmäht; / mit des Menschen Widerstand verschwindet / auch des Gottes Majestät.
Neid, Furcht, Verwünschung sind die traurigen Spiegel, worin sich die Hoheit eines Herrschers belächelt. Tränen, Flüche, Verzweiflung die entsetzliche Mahlzeit, woran diese gepriesenen Glücklichen schwelgen.
Neigungen haben die Götter. Sie lieben der grünenden Jugend / lockichte Scheitel, es zieht Freude die Fröhlichen an.
Neu Regiment bringt neue Menschen auf, / und früheres Verdienst veraltet schnell.
Nicht an die Güter hänge dein Herz, / die das Leben vergänglich zieren! / Wer besitzt, der lerne verlieren, / wer im Glück ist, der lerne den Schmerz!
Nicht bloß der Stolz des Menschen füllt den Raum / mit Geistern, mit geheimnisvollen Kräften, / auch für ein liebend Herz ist die gemeine / Natur zu eng, und tiefere Bedeutung liegt in dem Märchen meiner Kinderjahre / als in der Wahrheit, die das Leben lehrt.
Nicht Fleisch und Blut, das Herz macht uns zu Vätern und Söhnen. Liebt Ihr ihn nicht mehr, so ist diese Abart auch Euer Sohn nicht mehr.
Nicht hoffe, wer des Drachen Zähne sät, / Erfreuliches zu ernten.
Nicht jeder Stimme, find' ich, ist zu glauben, / die warnend sich im Herzen läßt Vernehmen. / Uns zu berücken, borgt der Lügengeist / nachahmend oft die Stimme von der Wahrheit / und streut betrügliche Orakel aus.
Nicht ohne Schauer greift des Menschen Hand / in des Geschicks geheimnisvolle Urne.
Nicht Stimmenmehrheit ist des Rechtes Probe.
Nicht Strenge legte Gott ins weiche Herz / des Weibes.
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, / ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz / Gemeine ist's, das ewig Gestrige, / was immer war und immer wiederkehrt / und morgen gilt, weil's heute hat gegolten. / Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, / und die Gewohnheit nennt er seine Amme.
Nicht Wurzeln auf der Lippe schlägt das Wort, / das unbedacht dem schnellen Zorn entflohen; / doch von dem Ohr des Argwohns aufgefangen, / kriecht es wie Schlingkraut endlos treibend fort.
Nicht, wo die goldene Ceres lacht / und der friedliche Pan, der Flurenbehüter, / wo das Eisen wächst in der Berge Schacht, / da entspringen der Erde Gebieter. /
Nichts in der Welt ist unbedeutend.
Nichts in der Welt ist unbedeutend.
Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles freudig setzt an die Ehre.