Friedrich Schiller

863 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Es ist nicht wohlgetan, / zum Führer den Verzweifelnden zu wählen.

Es ist nichts als die Tätigkeit nach einem bestimmten Ziel, was das Leben erträglich macht.

Es ist nichts leichter als aufs Freien reisen. / Man lebt auf fremde Kosten, tut sich gütlich, / legt sich dem künftigen Schwäher in das Haus, / und mancher jüngre Sohn und Krippenreiter, / der alle seine Staaten mit sich führt / im Mantelsack, lebt bloß vom Körbeholen.

Es kann der Brite gegen den Schotten nicht gerecht sein.

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, / wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.

Es kommen Fälle vor im Menschenleben, / wo's Weisheit ist, nicht allzuweise sein.

Es lebt ein Gott zu strafen und zu rächen.

Es liebt die Welt, das Strahlende zu schwärzen / und das Erhabne in den Staub zu ziehn.

Es lächelt der See, er ladet zum Bade.

Es schwinden jedes Kummers Falten, / so lang des Liedes Zauber walten.

Es treibt sich der Bürgersmann, träg und dumm, / wie des Färbers Gaul nur im Ring herum.

Etwas fürchten und hoffen und sorgen / muß der Mensch für den kommenden Morgen, / daß er die Schwere des Daseins ertrage / und das ermüdende Gleichmaß der Tage.

Etwas muß er sein eigen nennen, / oder der Mensch wird morden und brennen.

Euch, ihr Götter, gehört der Kaufmann. Güter zu suchen, / geht er, doch an sein Schiff knüpfet das Gute sich an.

Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel, in ewig / wiederholter Gestalt wälzen die Taten sich um. / Aber jugendlich immer, in immer veränderter Schöne, / erst du, fromme Natur, züchtig das alte Gesetz. / Immer dieselbe, bewahrst du in treuen Händen dem Manne, / was dir das gaukelnde Kind, was dir der Jüngling vertraut, / nährest an gleicher Brust die vielfach wechselnden Alter. / Unter demselben Blau, über dem nämlichen Grün / wandeln die nahen und wandeln vereint die fernen Geschlechter, / und die Sonne Homers, siehe! sie lächelt auch uns.

Feigherzig und geschwätzig ist das Alter.

Feindschaft sei zwischen euch, noch kommt das Bündnis zu frühe! / Wenn ihr im Suchen euch trennt, wird erst die Wahrheit erkannt.

Flucht ist erlaubt, wenn man Tyrannen flieht.

Frauen, richtet mir nie des Mannes einzelne Taten; / aber über den Mann sprechet das richtende Wort!

Frei geht das Unglück über die ganze Erde.

Frei nur will ich leben; / bloß keines andern will ich sein; dies Recht, / das auch dem Allerniedrigsten der Menschen / im Leib der Mutter anerschaffen ist, / will ich behaupten, eines Kaisers Tochter. / Ich sehe durch ganz Asien das Weib / erniedrigt und zum Sklavenjoch verdammt, / und rächen will ich mein beleidigtes Geschlecht / an diesem stolzen Männervolke, dem / kein andrer Vorzug vor dem zärtern Weibe / als rohe Stärke ward.

Frei von Tadel zu sein, ist der niedrigste Grad und der höchste; / denn nur die Ohnmacht führt oder die Größe dazu.

Freiheit liebt das Tier der Wüste, / frei im Äther herrscht der Gott, / ihrer Brust gewalt'ge Lüste / zähmet das Naturgebot; / doch der Mensch in ihrer Mitte / soll sich an den Menschen reihn, / und allein durch seine Sitte / kann er frei und mächtig sein.

Freue dich deines Bildes in dem spiegelnden Wasser, aber stürze dich nicht hinab, es zu umfassen; in seinen Wellen ergreift dich der Tod. Liebe nennen sie diesen schmeichelnden Wahnsinn. Hüte dich, an dieses Blendwerk zu glauben, das uns die Dichter so lieblich malen. Das Geschöpf, das du anbetest, bist du selbst; was dir antwortet, ist dein eignes Echo aus einer Totengruft, und schrecklich allein bleibst du stehen.

Freundliche Schrift des Gesetzes, des menschenerhaltenden Gottes, / seit aus der ehernen Welt fliehend die Liebe verschwand.

Freundlos war der große Weltenmeister, / fühlte Mangel - darum schuf er Geister, / sel'ge Spiegel seiner Seligkeit!

Früh übt sich, was ein Meister werden will.

Fürsten, diese mißratenen Projekte der wollenden und nicht könnenden Natur, sitzen so gern zwischen Menschheit und Gottheit nieder.

Geflügelt ist das Glück und schwer zu binden, / nur in verschloßner Lade wird's bewahrt; / das Schweigen ist zum Hüter ihm gesetzt, / und rasch entfliegt es, wenn Geschwätzigkeit / voreilig wagt, die Decke zu erheben.

Gefährlich ist's, ein Mordgewehr zu tragen, / und auf den Schützen fällt der Pfeil zurück.

Gefährlich ist’s, den Leu zu wecken, / Verderblich ist des Tigers Zahn; / Jedoch der schrecklichste der Schrecken, / Das ist der Mensch in seinem Wahn.

Gegen Goethe bin ich und bleibe ich ein poetischer Lump.

Gehorchen! Herrschen! Ungeheure schwindlichte Kluft! Legt alles hinein, was der Mensch Kostbares hat - eure gewonnenen Schlachten, Eroberer; Künstler eure unsterblichen Werke; eure Wollüste, Epikure; eure Meere und Inseln, ihr Weltumschiffer! Gehorchen und Herrschen! Sein und Nichtsein.

Gesang und Liebe im schönen Verein, / sie erhalten dem Leben den Jugendschein.

Geschmeid'ge Sklaven, wenn sie um uns werben, / sind sie Tyrannen gleich, wo sie besitzen.

Gewisse Dienste Königen zu leisten, / ist mißlich, Herzog - ein gewagter Wurf, / der, fehlt er seine Beute, auf den Schützen / zurücke prallt.

Gib deinem Schmerze Worte. / Harm, der nicht spricht, erstickt das volle Herz / und macht es brechen.

Gibt's etwa hier ein Weniger und Mehr? / Ist deine Wahrheit wie der Sinne Glück / nur eine Summe, die man größer, kleiner / besitzen kann und immer doch besitzt? / Ist sie nicht eine einz'ge ungeteilte?

Gibt's schönre Pflichten für ein edles Herz, / als ein Verteidiger der Unschuld zu sein, / das Recht des Unterdrückten zu beschirmen?

Glücklich, wem der Gattin Treue / rein und keusch das Haus bewahrt! / Denn das Weib ist falscher Art, / und die Arge liebt das Neue.

Glücklicher Säugling! Dir ist ein unendlicher Raum noch die Wiege. / Werde Mann, und dir wird eng die unendliche Welt!

Glückliches Volk der Gefilde! Noch nicht zur Freiheit erwachet, / teilst du mit deiner Flur fröhlich das enge Gesetz.

Goethe verlangt von einem schönen Gebäude, daß es nicht bloß auf das Auge berechnet sei, sondern auch einem Menschen, der mit verbundenen Augen hindurchgeführt würde, noch empfindsam sein und ihm gefallen müsse.

Gott ist überall, wo man das Recht verwaltet.

Greift an mit Gott! / Dem Nächsten muss man helfen.

Groß zwar nenn' ich den Mann, der, sein eigner Bilder und Schöpfer, / durch der Tugend Gewalt selber die Parze bezwingt; / aber nicht erzwingt er das Glück und was ihm die Charis / neidisch verweigert, erringt nimmer der strebende Mut.

Große Monarchen erzeugtest du und bist ihrer würdig: / Den Gebietenden macht nur der Gehorchende groß. / Aber versuch' es, o Deutschland, und mach' es deinen Beherrschern / schwerer, als Könige groß, leichter, nur Menschen zu sein!

Große Seelen dulden still.

Große Seelen macht die Liebe größer.

Größe ist dem Schöpfer zur Last gefallen, und er hat Geister zu Vertrauten gemacht.

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