Friedrich Schiller

863 Zitate, Sprüche & Aphorismen Autor

Der erhabene Kopf hat andere Versuchungen als der gemeine.

Der ernsteste Stoff muss so behandelt werden, dass wir die Fähigkeit behalten, ihn unmittelbar mit dem leichtesten Spiel zu vertauschen.

Der feine Griff und der rechte Ton, / das lernt sich nur um des Feldherrn Person.

Der fremde Zauber reißt die Jugend fort.

Der Freunde Eifer ist's, der mich / zu Grunde richtet, nicht der Haß der Feinde.

Der Gedanke Gott weckt einen fürchterlichen Nachbar auf. Sein Name heißt Richter.

Der gereizten Leidenschaft ist keine Torheit zu bunt.

Der hat nie das Glück gekostet, / der die Frucht des Himmels nicht / raubend an des Höllenflusses / schauervollem Rande bricht.

Der hat sich wohl gebettet, / der aus der stürmischen Lebenswelle, / zeitig gewarnt, sich herausgerettet / in des Klosters friedliche Zelle, / der die stachelnde Sucht der Ehren / von sich warf und die eitle Lust / und die Wünsche, die ewig begehren, / eingeschläfert in ruhiger Brust.

Der kluge Mann baut vor.

Der Knabe / Don Karl fängt an, mir fürchterlich zu werden. / Er meidet meine Gegenwart, seitdem er von Alcalas hoher Schule kam. / Sein Blut ist heiß, warum sein Blick so kalt? / So abgemessen festlich sein Betragen? / Seid wachsam.

Der Krieg ernährt den Krieg.

Der Kunstgriff täuscht mich nicht: / Du gibst dich strafbar, um dich rein zu waschen.

Der Kämpf' und Siege Lohn ist Reue nur.

Der Liebe will ich liebend mich vertrauen, / gibt es ein schönres als der Liebe Glück?

Der Lüge kecke Zuversicht reißt hin. / Das Wunderbare findet Gunst und Glauben.

Der Mann muß hinaus / Ins feindliche Leben, / Muß wirken und streben / Und pflanzen und schaffen, / Erlisten, erraffen, / Muß wetten und wagen, / Das Glück zu erjagen.

Der Mann von Talent, der sein Vaterland liebt, sucht selbst das Auge seines Chefs und bewirbt sich um die Stelle, die er zu verdienen sich bewußt ist.

Der Meister kann die Form zerbrechen / Mit weiser Hand zur rechten Zeit.

Der Mensch braucht wenig, / und an Leben reich ist die Natur.

Der Mensch ist ein nachahmendes Geschöpf, / und wer der Vorderste ist, führt die Herde.

Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, und würd' er in Ketten geboren.

Der Mensch ist, der lebendig fühlende, der leichte Raub des mächtigen Augenblicks.

Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.

Der Mensch versuche die Götter nicht / und begehre nimmer und nimmer zu schauen, / was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen.

Der Menschen Augen auf sich ziehn? Ist das / das Herrliche? Das ist ja nichts! Bei vielen / Besitzungen viel Müh' und Angst empfinden?

Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben. / Bewahret sie! / Sie sinkt mit euch, mit euch wird sie sich heben.

Der Mohr hat seine Arbeit getan; / der Mohr kann gehn.

Der Name des Weibes heißt Verleumdung.

Der Poet ist der Wirt und der letzte Aktus die Zeche: / Wenn sich das Laster erbricht, setzt sich die Tugend zu Tisch.

Der Pöbel hört nie auf, Pöbel zu sein, und wenn Sonne und Mond sich wandeln und Himmel und Erde veralten wie ein Kleid.

Der rauhe Krieger wird sein eignes Weh / geduldig tragen, sieht er seinen König, / dem Ärmsten gleich, ausdauern und entbehren!

Der Ring macht Ehen, / und Ringe sind's, die eine Kette machen.

Der schlimmste Schritt ist, den man eingesteht. / Was man nicht aufgibt, hat man nie verloren.

Der Schmerz ist Leben.

Der Seelen / entzückender Zusammenklang - ein Kuß -, / der Schäferstunde schwelgerische Freuden, / der Schönheit hohe, himmlische Magie / sind eines Strahles schwesterliche Farben, / sind einer Blume Blätter nur. Ich sollte, / ich Rasende! ein abgerißnes Blatt / aus dieser Blume schönem Kelch verschenken? / Ich selbst des Weibes hohe Majestät, / der Gottheit großes Meisterstück, verstümmeln, / den Abend eines Prassers zu versüßen?

Der seltne Mann will seltenes Vertrauen.

Der Siege göttlichster ist das Vergeben.

Der Starke ist am mächtigsten allein.

Der Teufel läßt keinen Schelmen sitzen.

Der Unglückliche / muß auch Unmöglich's fürchten. Gegen ihn erheben / die stummen Steine selber sich als Zeugen; / die Wand hat Ohren, Mauern sind Verräter.

Der Völker Herz ist wankelmütig, Fürstin! / Sie lieben die Veränderung. Sie glauben / durch eine neue Herrschaft zu gewinnen.

Der wackre Mann findet überall seine Heimat.

Der Weg der Ordnung, ging er auch durch Krümmen, / er ist kein Umweg. Gradaus geht des Blitzes, / geht des Kanonballs fürchertlicher Pfad. / Schnell, auf dem nächsten Wege langt er an, / macht sich zermalmend Platz, um zu zermalmen. / Mein Sohn! Die Straße, die der Mensch befährt, / worauf der Segen wandelt, diese folgt / der Flüsse Lauf, der Täler freien Krümmen, / umgeht das Weizenfeld, den Rebenhügel, / des Eigentums gemeßne Grenzen ehrend. / So führt sie später, sicher doch zum Ziel.

Der Wein erfindet nichts, er schwatzt's nur aus.

Der Wille des Monarchen / verleiht die Tugend wie das Glück.

Der Überfluß ist feig, / und eine böse Sache liebt das Leben.

Der Zorn verrät ein böses Gewissen.

Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme.

Des Bauern Handschlag, edler Herr, ist auch / ein Manneswort! Was ist der Ritter ohne uns? / Und unser Stand ist älter als der eure.

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