Zitate mit "selig"
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Nicht die Armseligkeit macht den Menschen selig, sondern die Barmherzigkeit.
Alles Dichten und Trachten der Menschen, wie es sich in ihren so mannigfaltigen Bestrebungen bestätigt, schlägt zwar äußerlich sehr verschiedene Wege ein, aber schließlich läuft es doch immer auf das eine letzte Ziel hinaus, die Erlangung der Glückseligkeit.
Die Wunden, die ein junges Herz empfängt, vernarben nur bei armseligen Charakteren zu toten Stellen. Bei starken Naturen werden sie zu fruchtbarem Grund.
Der Schmerz ist das Glück der Seligen. Am meisten lebt, wer am meisten leidet.
Ich halte dafür, daß das einzige Ziel der Wissenschaft darin besteht, die Mühseligkeiten der menschlichen Existenz zu erleichtern.
Selig, wer ohne Sinne / schwebt wie ein Geist auf dem Wasser, / nicht wie ein Schiff - die Flaggen / wechselnd der Zeit und Segel / blähend, wie heute der Wind weht. / Nein, ohne Sinne, dem Gott gleich, / selbst sich nur wissend.
Ja, selig ist der fromme Christ, / wenn er nur gut bei Kasse ist.
Das wäre eine armselige Wissenschaft, die die große, tiefe, geheiligte Unendlichkeit des Nichtwissens vor uns verbergen wollte, über welcher alle Wissenschaft wie bloßer oberflächlicher Nebel schwimmt.
Das Glück ist größer als das Unglück, das Unglück löscht des Glückes Erinnerung nicht aus, während ein Augenblick Glückseligkeit manchmal jahrelange Leiden verwischt.
Wenn es einen Menschen gibt, der die Gewalt des Schicksals, die Wechselfälle des Lebens, die Wirkung aller denkbaren Ereignisse erträglich findet, der sich infolgedessen weder von Furcht noch von Angst berühren läßt, sich keiner Begierde hingibt und keinem leeren Wonnerausch anheimfällt: Warum soll der nicht glückselig heißen?
Unserem Charakter ist der Samen der Tugenden eingeboren. Könnten diese heranreifen und gedeihen, so würde uns die Natur selbst zum seligen Leben hinführen. Aber wir befinden uns von dem Augenblicke an, wo wir ans Licht der Welt gebracht sind und als Kinder begrüßt werden, fortwährend mitten in aller Verderbnis und in höchster Verkehrtheit der Vorstellungen.
Wer ein glückseliges Leben führen will, muß philosophieren.
Armut des Geistes Gott erfreut - / Armut und nicht Armseligkeit.
Der Nationalhaß vertritt bei dem einzelnen gegen den einzelnen mehr oder weniger stark die individuelle Feindschaft. Wo aber auch dieser fehlt und anfangs keine Verbitterung war, entzündet sich das feindselige Gefühl am Kampfe selbst; denn eine Gewaltsamkeit, die jemand auf höhere Weisung an uns verübt, wird zur Vergeltung und Rache gegen ihn entflammen.
Wir werden ihnen beweisen, daß sie schwach sind, daß sie nur jämmerliche Kinder sind, daß jedoch das Glück des Kindes das süßeste ist. Sie werden schüchtern zu uns emporschauen und sich ängstlich an uns schmiegen wie Küken an die Henne. Sie werden uns anstaunen und stolz sein, daß wir so mächtig und so weise sind, daß wir eine so wilde tausendmillionenköpfige Herde bändigen konnten. Sie werden vor unserem Zorne zittern; ihr Geist wird verzagen, ihre Augen werden tränen, wie bei Kindern und Weibern; doch ebenso leicht werden sie auf ein Zeichen von uns sich dem Vergnügen und dem Lachen, lichter Freude und seligen Kinderliedern zuwenden. Ja, wir werden sie arbeiten lassen, doch in den arbeitsfreien Stunden werden wir ihr Leben gestalten wie ein Kinderspiel, mit Kinderliedern, Chorgesängen, unschuldigen Tänzen.
Auch der armseligste Mensch, mag er noch so eingeschüchtert und heruntergekommen sein, ist ein Mensch und unser Bruder.
Denk an das Aug', das überwacht / noch eine Freude dir bereitet, / denk an die Hand, die manche Nacht / dein Schmerzenslager dir gebreitet, / des Herzens denk, das einzig wund / und einzig selig deinetwegen, / und dann knie nieder auf den Grund / und fleh um deiner Mutter Segen!
Vertrauensselig - ein schönes Wort. Vertrauen macht selig den, der es hat, und den, der es einflößt.
Anspruchslosigkeit ist Seligkeit.
Wenn ich so recht niedergeschlagen, rat- und hilflos und unglücklich bin, so lege ich mich ruhig zu Bette, schließe die Augen, entferne alles und träume in selige Ruhe hinein.
Es war von jeher das Schicksal aller edel angelegter Naturen, für die Ideale, welche sie innerlich beseligen, äußerlich zu leiden.
Das ist das Seligste an der seligen Zeit der ersten Liebe, daß diese Liebe so ganz und gar nicht klügelt, daß ihr das Wunderbarste einfach erscheint und das Einfachste als ein Wunder.
Wirken will der Poet wie der Redner. Aber das Höchste / bleibt ihm die Schönheit doch, die er zu bilden sich sehnt. / Jener behält den Erfolg im Blick stets, dieser erreicht ihn, / wenn er ihn über dem Drang seligen Schaffens vergißt.
Mir ist das All, ich bin mir selbst verloren, / der ich noch erst den Göttern Liebling war; / sie prüften mich, verliehen mir Pandoren, / so reich an Gütern, reicher an Gefahr; / sie drängten mich zum gabeseligen Munde, / sie trennen mich und richten mich zugrunde.
Das Schöne bleibt sich selber selig; / die Anmut macht unwiderstehlich.
Nicht allen Menschen ist es eigentlich um ihre Bildung zu tun. Viele wünschen nur so ein Hausmittel zum Wohlbefinden, Rezepte zum Reichtum und zu jeder Art von Glückseligkeit.
So finden sich zum Beispiel im Grafen Platen fast alle Haupterfordernisse eines guten Poeten: Einbildungskraft, Erfindung, Geist, Produktivität besitzt er im hohen Grade. Auch findet sich bei ihm eine vollkommene technische Ausbildung und ein Studium und ein Ernst wie bei wenigen anderen. Allein ihn hindert seine unselige polemische Richtung. Daß er in der großen Umgebung von Neapel und Rom die Erbärmlichkeiten der deutschen Literatur nicht vergessen kann, ist einem so hohen Talent gar nicht zu verzeihen.
Alles, was wir Erfinden, Entdecken im höheren Sinne nennen, ist die bedeutende Ausübung, Bestätigung eines originalen Wahrheitsgefühles, das im stillen längst ausgebildet, unversehens, mit Blitzesschnelle zu einer fruchtbaren Erkenntnis führt. Es ist eine aus dem Innern am Äußern sich entwickelnde Offenbarung, die den Menschen eine Gottähnlichkeit vorahnen läßt. Es ist eine Synthese von Welt und Geist, welche von der ewigen Harmonie des Daseins die seligste Versicherung gibt.
Wir führen doch im Grunde alle ein isoliertes armseliges Leben! Aus dem eigenen Volke kommt uns sehr wenig Kultur entgegen, und unsere sämtlichen Talente und guten Köpfe sind über ganz Deutschland ausgesäet.-...Nun aber denken Sie sich eine Stadt wie Paris, wo die vorzüglichsten Köpfe eines großen Reiches auf einem einzigen Fleck beisammen sind und in täglichem Verkehr, Kampf und Wetteifer sich gegenseitig belehren und steigern; wo das Beste aus allen Reichen der Natur und Kunst des ganzen Erdbodens der täglichen Anschauung offen steht; diese Weltstadt denken Sie sich, wo jeder Gang über eine Brücke oder einen Platz an eine große Vergangenheit erinnert und wo an jeder Straßenecke ein Stück Geschichte sich entwikkelt hat.
Es ist eine unaussprechliche Glückseligkeit, wenn Gesinnungen und Empfindungen zwischen zwei Wesen wechseln, ohne irgend anzustoßen.
Wie sehr hütete man sich sonst in der Gesellschaft, irgend etwas zu berühren, was einem oder dem andern unangenehm sein konnte! Der Protestant vermied in Gegenwart des Katholiken, irgendeine Zeremonie lächerlich zu finden, der eifrigste Katholik ließ den Protestanten nicht merken, daß die alte Religion eine größere Sicherheit ewiger Seligkeit gewähre. Man unterließ vor den Augen einer Mutter, die ihren Sohn verloren hatte, sich seiner Kinder lebhaft zu freuen, und jeder fühlte sich verlegen, wenn ihm ein solches unbedachtsames Wort entwischt war.
Gott, wenn wir hoch stehen, ist alles; stehen wir niedrig, so ist er ein Supplement unsrer Armseligkeit.
Wenn man es beim Lichte besieht, so hat jeder seine eigene Religion, und Gott muß mit unserm armseligen Dienste zufrieden sein aus übergroßer Güte; denn das müßte mir ein rechter Mann sein, der Gott diente, wie sich gehört.
Dem Frieden Gottes, welcher euch hienieden / mehr als Vernunft beseliget - wir lebens -, / vergleich ich wohl der Liebe heitern Frieden / in Gegenwart des allgeliebten Wesens. / Da ruht das Herz, und nichts vermag zu stören / den tiefsten Sinn, den Sinn, ihr zu gehören.
Warum gabst du uns die tiefen Blicke, / unsre Zukunft ahnungsvoll zu schaun, / unsrer Liebe, unserm Erdenglücke, / wähnend selig nimmer hinzutraun?
Falsche Worte gelten zum höchsten, wenn sie Masken unserer Taten sind. Ein Vermummter, der kenntlich ist, spielt eine armselige Rolle.
Wer befehlen soll, / muß im Befehlen Seligkeit empfinden; / ihm ist die Brust von hohem Willen voll, / doch was er will, es darf's kein Mensch ergründen. / Was er den Treuesten in das Ohr geraunt, / es ist getan, und alle Welt erstaun. / So wird er stets der Allerhöchste sein, / der Würdigste!
Wolltest Herrliches gewinnen, / aber es gelang dir nicht. / Wem gelingt es? Trübe Frage, / der das Schicksal sich vermummt, / wenn am unglückseligsten Tage / blutend alles Volk verstummt.
Was sind die Mühseligkeiten eures Lebens gegen die Jämmerlichkeiten eines Stands, der die besten Triebe, durch die wir werden, wachsen und gedeihen, aus mißverstandner Begierde, Gott näher zu rücken, verdammt!
Der Hausfrau soll es nicht an Kohl noch an Rüben oder sonst einem Gemüse im Topf ermangeln, damit dem unseligen Kartoffelgenuß nur einigermaßen das Gleichgewicht gehalten werde.
Das hat die Eislust vor allen andern körperlichen Bewegungen voraus, daß die Anstrengung nicht erhitzt und die Dauer nicht ermüdet. Sämtliche Glieder scheinen gelenker zu werden und jedes Verwenden der Kraft neue Kräfte zu erzeugen, so daß zuletzt eine selig bewegte Ruhe über uns kommt.
Zum Rauchen gehört auch das Biertrinken, damit der erhitzte Gaumen wieder abgekühlt werde. Das Bier macht das Blut dick und verstärkt zugleich die Berauschung durch den narkotischen Tabaksdampf. So werden die Nerven abgestumpft und das Blut bis zur Stockung verdickt. Wenn es so fortgehen sollte, wie es den Anschein hat, so wird man nach zwei oder drei Menschenaltern schon sehen, was diese Bierbäuche und Schmauchlümmel aus Deutschland gemacht haben. An der Geistlosigkeit, Verkrüppelung und Armseligkeit unserer Literatur wird man es zuerst bemerken.
Ich finde, Gott sei Dank! kein deutsches Wort, um "perfid" in seinem ganzen Umfange auszudrücken. Unser armseliges "treulos" ist ein unschuldiges Kind dagegen. Perfid ist treulos mit Genuß, mit Übermut und Schadenfreude.
In welchen seligen Zustand versetzt uns die Treue? Sie gibt dem vorübergehenden Menschenleben eine himmlische Gewißheit.
Steigt hinan zu höherm Kreise, / wachset immer unvermerkt, / wie nach ewig reiner Weise / Gottes Gegenwart verstärkt! / Denn das ist der Geister Nahrung, / die im freisten Äther waltet: / Ewigen Liebens Offenbarung, / die zur Seligkeit entfaltet.
Selig, wer sich vor der Welt / ohne Haß verschließt, / einen Freund am Busen hält / und mit dem genießt.
In dieser Armut welche Fülle! / In diesem Kerker welche Seligkeit!
Wer befehlen soll, / muss im Befehlen Seligkeit empfinden.
Lieb ist selig allezeit, / ein Ringen so voll Seligkeit, / daß ohne ihre Lehre / nicht Tugend ist noch Ehre.
Wo Nichtwissen Seligkeit, ist es Torheit, klug zu sein.