Zitate mit "elend"

115 Fundstellen

Keine Lehre, keine noch so hohe, ändert der Menschen Sinn. Nur das Leben, Anschauen, die Erfahrung der Tatsachen an sich und anderen, nur das bekehrt. Das ist ja das Elend der Dogmatik, daß sie lehren will, was nur das Leben gibt.

Das größte Elend hienieden ist nicht das soziale, sondern die Verkümmerung so mancher Menschenseele.

Das beschauliche Leben ist oft elend. Man muß mehr handeln, weniger denken und sich nicht fortwährend studieren.

Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends.

Der Tod ist Ruhe von Mühe und Elend.

Nichts ist so elend wie ein Mann, der alles will und der nichts kann.

Es gibt kein Elend, moralisch oder äußerlich, welches die Frau nicht zu lindern vermöchte.

Die kleinen Miseren des Lebens helfen uns manchmal über sein großes Elend hinweg.

Wie jede schöne Daseinsblume verwelkt im Alter auch der Ehrgeiz; perennierend aber ist die elende Klette Eitelkeit.

Elend sein und glücklich scheinen, ist die größte Qual.

Das Schöne beim Bogenschießen ist, daß es den Körper gleichmäßig entwickelt und die Kräfte gleichmäßig in Anspruch nimmt. Da ist der linke Arm, der den Bogen hinaushält, straff, stark und ohne Wanken; da ist der rechte, der mit dem Pfeil die Sehne zieht und nicht weniger kräftig sein muß. Zugleich beide Füße und Schenkel stark zum Boden gestreckt, dem Oberkörper als feste Basis. Das zielende Auge, die Muskeln des Halses und Nackens, alles in hoher Spannung und Tätigkeit. Und nun das Gefühl und die Freude, wenn der Pfeil hinauszischt!

Das Unerträglichste auf der Welt ist, einem Elenden zu Dank verpflichtet sein; aber wenn wir dem Edlen dankbar sein dürfen, so erweist er uns damit eine neue Wohltat.

Ich habe wenig Mitgefühl für Kollektivunglücke. Niemand beklagt mein Elend, mögen die anderen sehen, wie sie mit dem ihren zurechtkommen. Ich gebe der Menschheit zurück, was sie mir gibt: Gleichgültigkeit. Geh mit dem Henker, Herde, ich gehöre nicht zum Schafstall!

Verachten ist ein Wohlgefühl / und fördert das Verdauen: / So hoch und frei, so stolz und kühl / vom Berg hinabzuschauen! / Sogar der Käfer auf dem Mist / blickt wohlgefällig tiefer / und nennt, was dort versammelt ist, / elendes Ungeziefer.

Man sieht, es bessert doch nicht Elend, Reu noch Zeit. / Einmal ein Lumpenhund, der bleibt's in Ewigkeit.

Ich hatte meine Balladen alle schon seit vielen Jahren im Kopf. Sie beschäftigten meinen Geist als anmutige Bilder, als schöne Träume, die kamen und gingen und womit die Phantasie mich spielend beglückte. Ich entschloß mich ungern dazu, diesen mir seit so lange befreundeten glänzenden Erscheinungen ein Lebewohl zu sagen, indem ich ihnen durch das ungenügende dürftige Wort einen Körper verlieh. Als sie auf dem Papiere standen, betrachtete ich sie mit einem Gemisch von Wehmut; es war mir, als sollte ich mich auf immer von einem geliebten Freunde trennen.

Sei gefühllos! / Ein leichtbewegtes Herz / ist ein elend Gut / auf der wankenden Erde.

Weil wird doch einmal so gemacht sind, daß wir alles mit uns und uns mit allem vergleichen, so liegt Glück oder Elend in den Gegenständen, womit wird uns zusammenhalten, und da ist nichts gefährlicher als die Einsamkeit.

Weh dem, der fern von Eltern und Geschwistern / ein einsam Leben führt! Ihm zehrt der Gram / das nächste Glück vor seinen Lippen weg, / ihm schwärmen abwärts immer die Gedanken / nach seines Vaters Hallen, wo die Sonne / zuerst den Himmel vor ihm aufschloß, wo / sich Mitgeborne spielend fest und fester / mit sanften Banden aneinander knüpften.

Es ist besser, du weinst deinen Hochzeitstag, als daß übergroße Freude der Vorbote künftigen Elends wäre.

Es ist nicht genug, daß man Talent habe. Es gehört mehr dazu, um gescheit zu werden. Man muß auch in großen Verhältnissen leben und Gelegenheit haben, den spielenden Figuren der Zeit in die Karten zu sehen und selber zu Gewinn und Verlust mitzuspielen.

Die Künstler werden nie bezahlt, sondern der Handwerker. Chodowiecki der Künstler, den wir alle bewundern, äße schmale Bissen, aber Chodowiecki der Handwerker, der die elendsten Sudeleien mit seinen Kupfern illuminiert, wird bezahlt.

Glaube, daß der in unser Herz diese Gefühle legte, die uns oft so elend machen, auch Trost und Hilfe dafür bereiten kann!

Wenn ich scheid aus diesem Elend / und laß hinter mir ein Testament, / so wird daraus nur ein Zank / und weiß mir's niemand keinen Dank. / Alles verzehrt vor meinem End, / das macht ein richtig Testament.

Der Glückliche glaubt nicht, / daß noch Wunder geschehn; denn nur im Elend erkennt man / Gottes Hand und Finger, der gute Menschen zum Guten / leitet.

Ein guter Schauspieler macht uns bald eine elende unschickliche Dekoration vergessen, dahingegen das schöne Theater den Mangel an guten Schauspielern erst recht fühlbar macht.

Feiger Gedanken / bängliches Schwanken, / weibisches Zagen, / ängstliches Klagen / wendet kein Elend, / macht dich nicht frei. / Allen Gewalten / zum Trutz sich erhalten; / nimmer sich beugen, / kräftig sich zeigen, / rufet die Arme / der Götter herbei.

Der Himmel führt oft Unglückliche zusammen, daß beider Elend gehoben werde.

Zerstreuung ist wie eine goldene Wolke, die den Menschen, wär' es auch nur auf kurze Zeit, seinem Elend entrückt.

Elender ist nichts als der behagliche Mensch ohne Arbeit, das Schönste der Gaben wird ihm Ekel.

Es ist so elend, betteln zu müssen, / Und noch dazu mit bösem Gewissen!

Sich in seiner Beschränktheit gefallen, ist ein elender Zustand; in Gegenwart des Besten seine Beschränktheit fühlen, ist freilich ängstlich, aber diese Angst erhebt.

Männer! Männer! Sie machen uns glücklich und elend.

Spielende Kinder sind lebendig gewordene Freuden.

In der kleinen Brust eines Menschen kann sich gar viel Elend verstecken.

Das ist ein elendes Volk an Heldenmut und Verstand, wo bei jeder Kleinigkeit eine Ehrensäule muß aufgerichtet werden.

Der Weg in die Zukunft muss durch das Elend führen.

Dieses Land, das elende, und das Volk, das elende, zusammengeführt, werden einen Zustand ergeben, daß beiden geholfen ist.

Das Judentum ist eine Massenherberge des Elends mit Filialen in der ganzen Welt.

Der politische Zionismus denkt nicht lediglich daran, die notleidenden Juden fortzuschaffen; es muß auch im vorhinein dafür gesorgt werden, daß sie das heutige Elend nicht mit einem unbestimmten, unberechenbaren vertauschen.

Wer auf sein Elend tritt, steht höher.

Wer auf sein Elend tritt, steht höher. Und das ist herrlich, dass wir erst im Leiden recht der Seele Freiheit fühlen.

Alles Gute, das nicht auf moralisch gute Gesinnung gepfropft ist, ist nichts als Schein und schimmerndes Elend.

Die Bibel ist das Buch, dessen Inhalt selbst von seinem göttlichen Ursprung zeugt. Die Bibel ist mein edelster Schatz, ohne den ich elend wäre.

Ich habe mich überzeugt, daß nur rauhe Bewegung und wechselvolles Geschick einen nach allen Seiten hin tüchtigen Charakter hervorbringen können. Darum leben hoch Ebbe und Flut, Freude und Leid, Glück und Elend!

Was im weinenden Auge mir oft die Tränen zurückhält, / ist ein spielendes Kind oder ein Vogel im Flug.

Andere mögen darüber klagen, daß unsere Zeit böse sei; ich klage darüber, daß sie armselig ist. Es gibt keine Leidenschaft mehr. Die Gedanken der Menschen sind dünn und schwach wie ein Spitzengewebe, sie selbst erbärmliche Geschöpfe wie Spitzenklöpplerinnen. Ihre Gedanken sind zu elend, um sündhaft zu sein.

Es ist kein Elend in der Welt von beständiger Dauer.

Beim Anblick eines gewissen Elends empfindet man ein gewisse Scham, glücklich zu sein.

Was man in seiner Jugend erwirbt, dient im Kampf gegen das Elend des hohen Alters. Und wenn du willst, daß dein Alter sich aus Weisheit nähre, so sorge dafür, solange du jung bist, daß es in deinem Alter nicht an Nahrung mangelt.

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