Sprichwörter aus Europa

Wer vor jedem Unbedeutenden den Hut zieht, wird kahl.

Erzwungene Sache war nie heilig.

Einem Kranken kann es nicht helfen, daß er in einem goldenen Bette liegt.

Man kann noch weit gehen, wenn man müde ist.

Am Barte des Törichten lernt der Barbier rasieren.

Zu einem geizigen Vater gehört ein verschwenderisches Kind.

Gedenkst du mich zu beweinen, wenn ich tot bin, dann bedaure mich lieber, solange ich noch am Leben bin!

Der Beleidiger verzeiht nicht.

Gott sandte die Streitsucht, auf daß der Advokat zu leben hat.

Beim Wühlen findet man manchmal etwas, was man gar nicht finden wollte.

Zu sanfter und barmherziger Vater macht seine Kinder unglücklich.

Einer, der seinen Nachbarn haßt, entdeckt sogar in der Sonne Fehler.

Der Menschen Wille ist ihr Himmelreich und wird oft ihre Hölle.

Der Ehemann weiß nicht, was das ganze Dorf weiß.

Kunst findet überall Nahrung.

Der eine liebt den Pfarrer, der andere seine Köchin.

Wenige sind wie Vater, keiner wie Mutter.

Um den Tod herbeizurufen, mag man die Faulen schicken.

Eingestanden ist schon halb gebessert.

Wer dem Altar dient, lebt vom Altar.

Bevor du dich beweibst, / sorg selbst erst, wo du bleibst: / Haus, Weinberg, Feld und Garten. / Dann kannst du Glück erwarten.

Willst du dir einen zum Feinde machen, dann borge dir Geld von ihm!

Wer flucht, fängt keine Fische.

Ohne Gold ist selbst das Licht finster.

Nichts ist so kühn wie ein blindes Pferd.

Met ist nicht in jedem Kruge, / Klugheit nicht in jedem Kopfe.

Es sind nicht alle Männer, die Hosen tragen.

Wenn die Katze Unglück haben soll, bleibt ihr die Maus im Halse stecken.

Weil er dachte und weil er meinte, ist er zu Madrid am Galgen gestorben.

Wo du keinen Grund erkennst, sollst du nicht durchs Wasser laufen wollen.

Wer vierzehn Tage verbummelt, muß drei Wochen hungern.

Hüte dich vor dem, der auf Gewissen schwört!

Wer am Tode vorübergegangen ist, lebt anders, als er früher gelebt hat.

Man kann Gott leichter betrügen als seinen Nachbarn.

Die heimlichen Diebe sind auf den Galeeren, die öffentlichen in den Palästen.

Sagt der Wein: Wieviel gutes ich gestiftet, weiß ich nicht, aber das Unheil, das ich angerichtet, ist grenzenlos.

Wer redet, was er will, muß hören, was er nicht will.

Die Frauen legen Rouge auf, um nicht zu erröten.

Mancher Stein wird nach einer Kuh geworfen, der wertvoller ist als die Kuh.

Frage nicht den Doktor, sondern den, der krank gewesen ist!

Wer das Häßliche liebt, dem scheint es schön.

Bleibe und wohne in deinem Lande, wenn du dort auch nur Wasserbrei zu essen hast!

Wir machen große Versprechungen, um kleine Gaben zu vermeiden.

Besser ein eigenes Auge als zwei fremde.

Iß keine großen Bissen, rede keine großen Worte!

Wer einen schlechten Namen hat, ist halb gehangen.

Trunkene Abendfreude hat fastende Morgensorge.

Die Bibel ist älter als die Kirche.

Zeit macht aus einem Gerstenkorn eine Kanne Bier.

Mit der Zeit wird auch die kleinste Bürde schwer.