Zitate mit "grab"

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Beim Verlassen des Grabes wechselt man den Schritt.

Es ist ein großer Unterschied, ob eine Begierde, weil man die Hoffnung aufgegeben hat, begraben wird, oder ob sie, weil man gesund geworden, vertrieben wird.

Mancher Aphorismus ist das Grabmal eines frühzeitig verstorbenen großen Gedankens.

Den Eintagsfliegen gleichen meine Küsse, / Die abends kosend klare Seen umziehn, / Die deines Freundes graben tiefe Risse, / Ziehn über dich wie Pflüg und Wagen hin.

Die Grabsteine der Tugend werden gewöhnlich beim Juwelier gekauft.

Der Eigensinn einer Frau ist auf eine ganz wunderliche Art befestigt. Der Graben ist hinter dem Wall. Hat man die steilsten Einwendungen erstiegen und glaubt, jetzt wäre alles geschehen, entdeckt man erst, daß das Schwerste noch zu tun sei.

Wenn die Hoffnung uns verläßt, geht sie, unser Grab zu graben.

Hier ruht ein Wahrheitsfreund: / Wenn dies dir, Leser, seltsam scheint, / so wisse nur, man schrieb es her, / damit die Grabschrift lügt wie er.

Wie? Hundert Gulden wollt ihr haben, / um meine Frau mir zu begraben? / Das ist zu arg, bei meiner Ehre, / fast wünscht' ich, daß sie nicht gestorben ware.

Es tut / im Grabe hier der gute Mann, / was er im Leben einst getan: / Er ruht.

Hier ruht ein Arzt, ein Mann voll Wißbegier, / im Studium wollte er nie Ruhe haben, / drum ist er auch nach seinem Tode hier / noch zwischen seinen Werken all begraben.

Die Trauer der Braut drei Wochen war, / die Trauer der Schwester, die war drei Jahr, / die Mutter hat der Trauer gepflegt, / bis müde sie selbst ins Grab sich gelegt.

Wohltaten, still und rein gegeben, / sind Tote, die im Grabe leben, / sind Blumen, die im Sturm bestehn, / sind Sternlein, die nicht untergehn.

Kein Toter ist so gut begraben wie eine erloschene Leidenschaft.

Mit unseren Eltern begraben wir die Vergangenheit, / mit unseren Kindern die Zukunft.

Darum tat jener Bräut'gam wohl, / welcher gab seiner Frau einmol / ein Ehring, darauf stund erhaben / ein Schneckenhäuslein schön gegraben, / daran zu sehen für und für, / was sei ihr Amt und Ehgebühr.

Er war im Ernst der Meinung. daß es weniger schlecht sei, einen Menschen umzubringen, als einen zu erzeugen. Im ersten Falle nimmt man zwar ein Leben, aber kein ganzes, sondern nur die Hälfte oder ein Viertel oder ein Hundertstel jenes Daseins, das ohnehin, auch ohne Nachhilfe, zuendegehen würde. Aber ist man im zweiten Falle, so pflegte er zu sagen, nicht verantwortlich für alle Tränen, die der Gezeugte von der Wiege bis zum Grabe vergießen wird?

Altern ist einsam werden und, die du liebest, begraben. / Wohl dir, wenn dir ein Kind hold die Verlornen ersetzt.

Das Herz hat auch sein Ostern, wo der Stein / Vom Grabe springt.

Die Wahrheit, lieber Freund, die alle nötig haben, / die uns als Menschen glücklich macht, / ward von der weisen Hand, die sie uns zugedacht, / nur leicht verdeckt, nicht tief vergraben.

Grabet euer Feld ins zierlich Reine, / daß die Sonne gern den Fleiß bescheine; / wenn ihr Bäume pflanzt, so sei's in Reihen, / denn sie läßt Geordnetes gedeihen.

Offen steht das Grab! Welch herrlich Wunder! Der Herr ist / auferstanden! - Wer's glaubt! Schelmen, ihr trugt ihn ja weg.

Eugenie: Bist du in deinem Hause Fürst? / Gerichtsrat: Ich bin's / und jeder ist's, der Gute wie der Böse. / Reicht eine Macht denn wohl in jenes Haus, / wo der Tyrann die holde Gattin kränkt, / wenn er nach eignem Sinn verworren handelt, / durch Launen, Worte, Taten jede Lust / mit Schadenfreude sinnreich untergräbt? / Wer trocknet ihre Tränen? Welch Gesetz, / welch Tribunal erreicht den Schuldigen? / Er triumphiert, und schweigende Geduld / senkt nach und nach verzweifelnd sie ins Grab. / Notwendigkeit, Gesetz, Gewohnheit gaben / dem Mann so große Rechte; sie vertrauten / auf seine Kraft, auf seinen Biedersinn.

Wer zu herrschen gewohnt ist, wer's hergebracht hat, daß jeden Tag das Schicksal von Tausenden in seiner Hand liegt, steigt vom Throne wie ins Grab.

Wohl ist sie schön, die Welt! In ihrer Weite / bewegt sich so viel Gutes hin und her. / Ach, daß es immer nur um einen Schritt / von uns sich zu entfernen scheint / und unsre bange Sehnsucht durch das Leben / auch Schritt vor Schritt bis nach dem Grabe lockt!

Der Haß ist eine lästge Bürde. / Er senkt das Herz tief in die Brust hinab / und legt sich wie ein Grabstein schwer auf alle Freuden.

Sich als Hagestolz allein zum Grab zu schleifen, / das hat noch keinem wohlgetan.

Wenn dir's im Kopf und Herzen schwirrt, / was willst du Beßres haben! / Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, / der lasse sich begraben.

Nicht in das Grab, nicht übers Grab verschwendet / ein edler Mann der Sehnsucht hohen Wert. / Er kehrt in sich zurück und findet staunend / in seinem Busen das Verlorne wieder.

Ein geliebtes Abgeschiedenes umarme ich weit eher und inniger im Grabhügel als im Denkmal.

Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben.

Ich sterbe dir, und soll ein fremder Sand / den oft durch dich ergötzten Leib bedecken, / so gönne mir das letzte Liebespfand / und laß ein Kreuz mit dieser Grabschrift stecken: / "Wo ist ein Mensch, der treulich lieben kann? / Hier liegt der Mann."

Der höhere Wert des Menschen entscheidet sich danach, ob er noch für diese Erde Hoffnungen hat, die über sein Grab hinausgehen.

Gestern noch auf stolzen Rossen, / Heute durch die Brust geschossen, / Morgen in das kühle Grab!

Heil, wer die Grabschrift sich erwarb: "Er lebte, nahm kein Weib und starb."

Das Grab ist eine Brück' ins bess're Leben. / Den Brückenzoll müßt ihr dem Arzte geben.

Es ist möglich, daß der Deutsche doch einmal von der Weltbühne verschwindet, denn er hat alle Eigenschaften, sich den Himmel zu erwerben, aber keine einzige, sich auf Erden zu behaupten und alle Nationen hassen ihn, wie die Bösen den Guten. Wenn es ihnen aber wirklich einmal gelingt, ihn zu verdrängen, wird ein Zustand entstehen, in dem sie ihn wieder mit den Nägeln aus dem Grabe kratzen mögten.

In der Welt ist ein Gott begraben, der auferstehen will und allenthalben durchzubrechen sucht, in der Liebe, in jeder edlen Tat.

Wenn du aber gar nichts hast, / ach, so lasse dich begraben; / denn ein Recht zum Leben, Lump, / haben nur, die etwas haben.

An einem frischen Grabe sollte man nur weinen und schweigen. Die Schwachen mögen sich in Tränen Luft machen, die Starken werden durch ihr Schweigen das Erhabene grüßen.

Ich will kein ander Wort auf meinem Leichstein haben / als dies: Der Kern ist weg, die Schalen sind vergraben.

Üb' immer Treu und Redlichkeit / bis an dein kühles Grab / und weiche keinen Finger breit / von Gottes Wegen ab!

Die Ironie ist der Kaktus, der auf dem Grab unserer Illusionen wuchert.

In allen Menschen liegt die Ahnung, jenseits des Grabes die wiederzufinden, die vorangegangen sind, und die um sich zu versammeln, die nach uns übrig blieben.

Seit ich mein Grab sah, will ich nichts als leben / und frage nicht mehr, ob es rühmlich sei!

Denn jetzt steig' ich in meinen Busen nieder, / gleich einem Schacht, und grabe, kalt wie Erz, / mir ein vernichtendes Gefühl hervor. / Dies Erz, dies läutr' ich in der Glut des Jammers / hart mir zu Stahl, tränk es mit Gift sodann, / heißätzendem, der Reue durch und durch, / trag es der Hoffnung ew'gem Amboß zu / und schärf' und spitz' es mir zu einem Dolch. / Und diesem Dolch jetzt reich ich meine Brust: / So! So! So! So! Und wieder! - Nun ist's gut.

Die Satire hat auszugraben, was das Pathos zugeschüttet hat.

Einem ehrlichen Manne, der es sich in der Welt hat sauer werden lassen, ist die Vorstellung des Grabes nicht so marternd als die Vorstellung eines lachenden Erben.

Ein Grab ist doch immer die beste Befestigung wider die Stürme des Schicksals.

In alten Briefen saß ich heut' vergraben, / als einer plötzlich in die Hand mir fiel, / auf dem die Jahresziffer mich erschreckte, / so lange war es her, so lange schon. / Die Schrift stand groß und klein und glatt und kraus / und reichlich untermischt mit Tintenklecksen: / "Mein lieber Fritz, die Bäume sind nun kahl, / wir spielen nicht mehr Räuber und Soldat. / Türk hat das rechte Vorderbein gebrochen, / und Tante Hannchen hat noch immer Zahnweh- / Papa ist auf die Hühnerjagd gegangen. / Ich weiß nichts mehr. Mir geht es gut. / Schreib bald und bleibe recht gesund! / Dein Freund und Vetter Siegesmund." / "Die Bäume sind nun kahl." Das herbe Wort / ließ mich die Briefe still zusammenlegen, / gab Hut und Handschuh mir und Rock und Stock / und drängte mich hinaus in meine Heide.

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